Hiiiilfäääh! Bitte mir keine unzulässigen Schlüsse in den Mund legen!
Ich hab doch gar nicht über die Motivationen und Zugäge der Mineraliensammler und Meteoritensammlern geschrieben, noch würd ich mir je anmaßen die Mineraliensammler zu qualifizieren,
sondern ich habe lediglich geschrieben, was das Meteoritenwesen von dem Mineralien-/Fossilienwesen unterscheidet!
Ganz primitiv, das Volumen unterscheidet sich, was dann ein anderes System ergibt.
Genau Thomas - es gibt 4600 Minerale, schreibst Du.
Gehmer mal 10, 15 Jahre zurück - da gab es an Meteoriten 2000 Funde und 1000 Fälle.
(und Antarktis, dem Sammler unzugänglich).
Und von diesen 3000 Meteoriten, da konnte der Sammler bestenfalls aus 300 permanent auswählen, Stücke oder Popel davon kaufen.
Da wars z.B. so, um beim Thema zu bleiben, daß die Systematik des Meteoritensammelns den Sammlern vorgegeben war, nämlich nicht sonderlich nach Schwerpunkten oder Vorlieben sammeln zu können, sondern schlicht und einfach nur danach, was überhaupt erhältlich war!
(Damals war der Sammlungsstil notgedrungen halt in der Regel: Querbeet.)
Das daß dann ganz praktisch gesehen ein anderes Sammeln ist, als wenn mir das Mineralienreich und Fossilienreich mit aber hundertausenden von Sammlungsstücken offen steht, ist doch leicht zu verstehen.
Und sooooviel anders ist es auch heute nicht. 8000, 9000 Nummern dazu gekommen,
aber auch keine sonderlichen Quantitäten.
Bitte, wir haben jetzt 65 verschiedene Monde und 53 verschiedene Märse - ein Teil sowieso nicht erhältlich gewesen.
Schau ich ins Wikipedia hinein, krieg ich zum Bsp eine Liste mit praktisch genausovielen Vertretern, die da heißt: List of famous diamonds.
Also die Dinger, die wennse ausgestellt oder verkauft werden, in den Zeitungen stehen, die Eigennamen haben, die individuell und prominent sind.
Im Prinziiiip! (Neien ich red jetzt nicht über Wert und Mammon, oder warum man sowas sammelt, sondern nur von der Anzahl) Im Prinzip sind also die Märse und Mondfunde als Einzeldinger auch nichts anders.
Oder anderes Bsp. wenn Euch Mond und Mars zu abgehoben sind,
vielleicht besser: Eukrite, Diogenite, Howardite - weil jeder von Euch nen Eukrit daheim hat.
Da gibts bislang auf der ganzen Welt nur eine einzige Tonne (und jeder zwote davon ist ein Millbillillie).
Das ist ja nix! Eine Tonne Steine hatte allein der Bessey vor 3 Jahren mit der Sackkarre gschwind an seinen Munichstand gekarrt.
Oder von mir aus, die Kohligen - da gibts nur 3 Tonnen insgesamt aus 200 Jahren und 2 von 3 sind ein Allende.
Ich hab doch ab und zu meinen Bildlichen - Brachinite, pairings zamm gestrichen, was wirs sein, nur ein Dutzend verschiedene.
Oder Angrite - da hat ich Euch einfach ein Bild eines stinknormalen Sonnenschirmständers hingeworfen - wo der Fuß ähnlich dicht und vor allem genauso schwer war, wie alle Angrite der Welt zusammen.
Oman - der gesamte Oman ist in einen 7.5-Tonner leicht zu verstauen. Wenn wir in diesem schlecht organisierten Abbauchaos in München warten müssen, da kommt ein 7.5 Tonner, ein Lieferwagen, ein Hänger, ein Lastwagen nach dem andern an, um die Mineralstufen und Fossilien abzutransportieren.
Und jetzt die ganz harte Tour, der Protypische Meteorit, der Gleisschotter. Zwei, drei Sappelschletter, das wars!
Wieviel Dusend Donnen Bergkristall gibts - huh, wo ist das eine Museum in der Oberpfalz, da steht einer rum, der is so groß wien Zimmer, wieviel Amethyst usw....
Nur auch wieder ein systematisches Problem, die 3 Sattelschlepper kriegst nur theoretisch voll, in der Praxis geht das nicht, mit Mineralien und Fossilien geht das aber ohne weiteres.
Also nochmal, ich rede nicht von der abgedreht seltenen Einzelmineralstufe, ja freilich gibt es die und von mir aus sei diese very Stufe auch so selten wie ein Stein vom Mond!
Ich rede davon, daß der "Sammlungsgegenstand Meteorit" per se ganz egal welcher Sorte oder welchem Fall er angehört, und das völlig ohne Wertung, allein kraft seiner Seltenheit und seines Nichtvorkommens, sowas wie eben diese Sondereinzelstufe ist, ganz praktisch.
Mei, diese ganzen CKs, die wir Euch für 9$ bis 25$ hinstellen - grad bei der letzten Christies-Auktion gelesen, won Triceratops untern hammer kommen sollte - da las ich in der Zeitung, es gäbe rund 250 Triceratöpse uffer Welt,
CKs stehen 75 im Bulletin.
Oder was weiß ich, geh ich jetzt nach München, da finde ich 3 Hallen voll mit (Esokrempel, Schmuck und Dekoscheiß, nein Spässle gemacht) 3 Hallen voll mit Mineralien und gefühlte 10.000 versteinerten Schneckerln -
- und das geht halt mit den Meteoriten nicht, weil es bei weitem nicht soviel gibt uffer ganzen weiten Welt.
Und daher ist es anders, der Meteoritensammler sammelt nicht eine Stufe einer bestimmten Kategorie, sondern er sammelt ein Stück, ein Teil der Einzelstufe.
Und er kennt viele der very Einzelstufe - er kennt die Meteorite, wie der Mineralienfexx seine Schneebergmineralienstücke und die Weltdiamanten oder die Archäopterixxe, weil es halt nicht soviele Meteoriten gibt.
Das mein ich, wenn ich sag, ein Meteoritenfall, ein Meteorit ist stark individualisiert.
Sei es durch sein charakteristisches Erscheinungsbild, sei es durch die Konnotationen, die mit seinem Fall oder seinem Fund oder seiner Geschichte verbunden sind.
(Ben, wir machen zuzeit zur Hauptsache NWAs, also solche, die zunächst geschichtsfrei sind - und uns selber natürlich um die Faszination des Materials an sich geht - also das stimmt nicht, was Du meinst, daß ich meine. Klar hammer auch nix gegen die Geschichlichen Mets.)
Und im Grunde ist auch die Meteoritenwelt anders gewachsen.
Mineralien - ehm die Erdkruste, der ganze Erdball besteht aus Mineralien. D.h. auch wieder nicht mißverstehen, es werden immer Mineralien gefunden werden. Jetzt bitte nicht wieder mit dem Einzelfall daherkommen.
Bei Meteoriten aber, da ist das nicht so ohne Weiteres möglich. Da muß man warten, daß was runterplumpst (und dann muß man schnell sein, sonst find mans nimmer) oder man muß halt mühsam in den kalten und heißen Wüsten suchen,
nicht um jetzt die ganz speziell ausgeprägte Stufe oder die ganz spezielle Sorte zu finden,
sondern überhaupt ein Ding zu finden, was das Sammelgebiet konstituiert, daß da heißt "Meteorit!"
Nicht, nehmen wir einen ganzen Kontinent her, der da heißt Australien.
Da wird überhaupt nur alle ein, zwei Jahre ein einziger neuer Meteorit gefunden. Aber wieviel Stücke, die man als Mineralien- oder Fossiliensammler sammeln kann, werden in Australien im Jahr aussem Boden geklopft?
Drum ist auch die Sammlerstruktur bisserl anders bei den Meteoriten.
Guxx Fossilien - bei jedem Straßenbau oder wenn etwas umgewühlt, da lacht des Fossiliensammlers Herz, geht er hin und nimmt sich was heim, der Goldwäscher wäscht immer sein Gold und der Mineralienfan geht ins Gelände und sammelt das, was ihn interessiert und so haben ja viele auch als Kinder schon angefangen.
Bei den Meteoriten geht das halt nicht, was sollten hunderte Sammler in der Freizeit finden, wemmer in 1000 Jahren in D grad mal 40 Meteorite ham (von denen die meisten den Leuten mit Gedöns auf die Füß gefallen)?
Geht bestenfalls in den US-Wüsten mit langem Atem.
Und natürlich, ist ja immer angesprochen, gibt es auch andere Zugänge zu den Meteoriten.
Ein wesentlicher Teil der Sammler rekutriert sich bspw. aus der Astronomenecke (bin selber so zu den Mets gekommen).
Das meinte ich.
Meteoritesammeln läuft in der Praxis anders ab und hat eine andere Struktur als das Mineralienwesen,
weil es eben um Potenzen weniger Sammlungsgegenstände gibt.
(Es sieht nur so ähnlich aus und klar kommt auh ein Teil der Meteoritensammler aus der Mineralienecke)
Das ist völlig
wertfrei, einfach nur eine Feststellung.
Ist es jetzt ein bisserl verständlicher geworden, was ich aussagen will?
Mettmann