Bei allem gebotenen Respekt, Haschr,
es handelt sich nicht um Unterstellungen, sondern um Aussagen und um Veröffentlichungen des Schweizer-Omani-Teams.
Die Auswahl derselben habe ich so getroffen, daß sie möglichst den kompletten Zeitraum der Aktivität umfasst.
Es ist festzustellen, daß sich die Aussagen, die Herr Beda gestern hier gemacht hat, nicht mit denen decken, die ihm in den zitierten Artikeln zugeschrieben werden, noch mit denen, die er selbst veröffentlicht hat,
noch deckt sich das gezeigte Verhalten eines seiner Teammitglieder damit, noch das der Institutionen, mit denen sie zusammenarbeiten.
Was sehen wir, immer diese Wiederholungen..., ich habs doch gestern geliefert:
Zeitlinie, was ich hier geliefert hab (der erst Artikel ist andernorts als früher aus dem Jahre 2001 zu finden).
1999,2000,2001 entdecken die Privaten den Oman als Meteoritenreservoir, öffnen die Streufelder, finden, daß die Schwarte kracht und die Wissenschaft jubiliert. Und daß es die privaten waren, wird in anderen Veröffentlichungen der Schweizer - anders als in dem Artikel von 2009 jetzt - auch so dargestellt.
2001 schon: Die Wissenschaftler der Uni Bern nehmen es jetzt in die Hand - Behauptung: Viele der wichtigsten Steine der Privaten, seien der Forschung unzugänglich. Eine der größten Sorgen die das Schweizer Teams bedrückt, sei daß die meisten Meteorite von Privaten gefunden würden zu kommerziellen Zwecken.
2001-2006: Generalreport der Schweizer über ihr Projekt: Nachdem die Privaten es erschlossen, wurde das Schweiz-Team initiiert,
mit Aufgabe eins, Suche und wissenschaftliche Arbeit, Zielsetzung zwei den Oman auf die Bedeutung dieser Meteorite aufmerksam zu machen und das Bewußtsein für die Meteorite als Naturerbe zu wecken. - "Naturerbe" ist ein UNESCO-Term.
Im selben Bericht - Beschwerde, daß da Private illegal suchen UND Daß das Schweizer Team die Omani-Behörden dahingehen "sensibilisiert" hätte.
(...das zu unterbinden, auf deutsch).
2003 Neues Gesetz, wo drinstehen soll, daß jegliche Aktivität der Genehmigung bedarf.
Bis 2003 - Private Teams haben Exportgenehmigungen erhalten.
2004 - der Boss des Geolog. Surveys des Oman nimmt keinerlei Anstoß daran, daß an einem von den privaten gefundenen Mond im Ausland gearbeitet wird.
2006 - die Schweizer bezeichnen die private Tätigkeiten weiterhin als illegal.
AlKathiri bezichtigt die Privaten, ihre damaligen Exportgenehmigungen erschlichen zu haben bzw. das Ministerium ungültige Papiere ausgestellt zu haben
und behauptet empört - daß allein die Schweizer eine Erlaubnis bekommen hätten und es sonst niemandem gestattet war.
2006 Intervention der Omani bei der MetSoc, nur noch die Funde der Schweizer anzuerkennen.
2009 Die Privaten werden als Amateure bezeichnet und bezichtigt, ihre Funde nicht ausreichend zu dokumentieren und dadurch Schaden anzurichten.
Obwohl in anderen Veröffentlichungen der Schweizer der Oman als Glücksfall bezeichnet wird und gegenüber NWA herausgestellt wird, da alle Funde so gut dokumentiert wären.
Und ich kann noch jede Menge gleichgelagerter Äußerungen anführen und aus den Veröffentlichungen der Schweizer-Omani-Gruppe.
Wohlgemerkt von ihnen veröffentlicht und nicht auf meinem Miste gewachsen,
sodaß ich mir es rundheraus verbitte, zu behaupten, es handele sich um meine Unterstellungen.
Soweit so schlecht.
Ich denke es war nötig, um die Ausgangslage zu finden, daß im Oman der Meteorit in den Brunnen gefallen ist und zu zeigen, wie sich die Seite der Diskussionspartner bis in jüngste Zeit dargestellt hat.
Fakt ist, daß durch die Aktivitäten der Schweizer-Omani-Kooperation letztenendes nun alles illegal ist,
egal ob sie das beabsichtigt hatten oder nicht,
was die Wahrscheinlichkeiten des Auffindens neuer Meteorite verinngert.
Wenn man meinem Gedankengang folgen wöllte.
Das Schweizer-Oman-Team hat, soweit ich das aus den Veröffentlichungen ersehen kann, diese Schwerpunkte.
Die Meteoritenpopulation in einem Gebiet zu erfassen. Die Verwitterung der Meteorite zu untersuchen.
Interessante Fragestellung, dennoch gibt es auch Forscher, denen es um weniger irdische Aspekte der Meteorite geht
und die eben die Steine im Labot brauchen und sich besonders gern auf die raren Klassen und die Exoten kaprizieren,
letzteres auch ein Ziel der Oman-Schweizerischen-Suche - wie in anderen Veröffentlichungen unterstrichen,
genauso wie herausgehoben wird, daß die Bestimmung der Population im Feld, dienlich sein kann, neue besonders Rare Meteorite ausfindig zu machen.
Und was man auch häufig in den Schwyzer Veröffentlichungen findet, ist, daß das Auffinden von Meteoriten im Oman gegenüber der Antarktis als äußert kosteneffektiv herausgehoben wird.
Was konnten wir bisher von der Privaten Seite auch in Hinblick auf diese Zielsetzung beobachten.
Gut zunächst darf man ihnen sicher den Lorbeerkranz der Erstentdeckung und der Erschließung des Oman als Meteoritenfundort und insbesondere der allermeisten Streufelder besonders rarer Meteorite aufsetzen.
Sodann sagen die Daten, daß die privaten mehr Meteorite finden und gefunden haben, als die Schweizer Kampagnen, und was in ganz besonderen Maße für die raren Klassen gilt. Das ist zunächst etwas Positives und deckt sich mit eine Zielsetzung des Oman-Schweizerischen Teams.
Und diese privat gefundenen Meteorite stehen einem größeren Forscherkreis zur Verfügung und haben mehr Forschung erlaubt, als es mit den Omanisch-Schweizerischen Funde möglich war.
Zudem sind die privaten Funde ungewöhnlich dicht und gut dokumentiert, wie teilweise in den Schweizerischen Veröffentlichungen anerkannt wird.
Sodaß sich sicherlich bis zu einem gewissen Grad anhand der Koordinaten die Meteoritenpopulation an den Fundorten rekonstruieren läßt,
bzw. die Schweizerischen Daten sich ergänzen lassen, wie in dem JaH-Bsp. gezeigt, ja schon einmal geschehen ist.
Das deckt sich also auch mit eine Zielsetzung des S-O-Teams.
Nunja, die Verwitterung der Privaten Funde ist zumindest ansatzweise ermittelbar, da wir eine sehr hohe Rate und Dichte der Klassifikation bei den privaten Funden haben, und der ermittelte Verwitterungsgrad in der Regel angegeben ist. Und zudem theoretisch die Möglichkeit bestand und besteht, daß dieses Material zur genaueren Untersuchung nach ihren Zwecken vom S-O-Team erworben werden kann, da es auf dem offenen Markt angeboten wurde und wird.
Ferner kann man auch noch die Kosten in Betracht ziehen, wie es ja auch vom S-O-Team getan - muß man ergebnisoffen ermitteln.
Ich persönlich vermute, daß die Kosten private Funde zu erwerben in vielen Fällen sogar noch effizienter sind als die der Suchen des S-O-Teams.
Was ergeben sich für Nachteile.
Die Funde der Privaten - abgesehen von den Hinteregungsmassen für die Forschung und Klassifikation - müssen käuflich erworben werden.
Dabei steht zweifelsohne das S-O-Team in Konkurrenz zu anderen Forschungseinrichtungen und zu den privaten Sammlern.
Einen Mangel an der rechten Dokumentation der Funde mag ich nicht unbedingt gelten lassen, da es erst in jüngerer Zeit und in Einzelfällen geschehen ist,
aus Sorge der Finder wegen der jetzigen Situation rechtlich belangt werden zu können - sodaß dieser Mangel theoretisch leicht heilbar ist.
Sodann vielleicht noch ein weiterer theoretisches oder prinzipielles Problem. Wenn die Omanfunde der Privaten illegal sind, nach Lage der Dinge,
impliziert das, daß all die Wissenschaftler - ein paar hatte ich oben gelistet - die an diesen Funden gearbeitet haben und arbeiten,
sich schuldig gemacht haben, an illegalem Material zu arbeiten und sich gewissermaßen zu Handlangern krimineller Machenschaften gemacht haben.
Das ist sicherlich ein unbefriedigender und nicht hinnehmbarer Zustand.
Fällt sonst noch jemanden etwas ein? Und natürlich brauchen wir jetzt die Sicht des S-O-Teams dazu.
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Nun, wenn wir jetzt den Gesinnungswandel, der just womöglich tatsächlich stattgefunden hat, annehmen wollen,
dann müssen wir jetzt
gemeinsam abklären,
was von beiden Seiten überhaupt wünschenswert wäre
und was man unternehmen muß oder kann, um die Situation in Richtung der ermittelten Wünsche zu verbessern.
Ich zum Bsp würde mir wünschen, das künftig das S-O-Team in seinen Auftritten und Veröffentlichungen auf die unzutreffende Darstellung der Privaten und dem vorgeblichen Schaden, den sie verursacht hätten, gänzlich verzichten würde.
Warum? Weil diese Äußerungen selbstverständlich von den Saharaländern nicht unbemerkt bleiben und zur Kenntnis genommen und ungeprüft übernommen und vervielfältigt werden, um letztendlich die Interessen der Prohibitionisten zu begründen.
Da durch wird und wurde großer Schaden angerichtet, insbesondere auf dem NWA-Sektor.
Wozu dann die Einführung entsprechender Gesetze führt - kann man sehr schön an den Graphen, die in diesem Tread erarbeitet wurden, sehen.
In Australien führte es zu einem Einbruch der Fundzahlen auf ein Niveau von fast Null, ein Rücksturz in die 1950er Jahre.
Gut, so bedauerlich es ist, den Abtritt Australiens von der Meteoritenbühne kann man verschmerzen,
wie man auch noch den drohenden Abfall des Omans als Fundland gerade noch verschmerzen könnte, also wenns dann nur noch Schweizer Funde gäbe,
was die Wissenschaft jedoch nicht verkraften kann, daß wär der Zusammenbruch des NWA-Sektors.
Die Sahara ist mit Abstand vor der Antarktis und mit großem Abstand vor dem Oman die produktivste Meteoritenregion der Erde.
Praktisch alles dort wird von den Privaten besorgt und keine wissenschaftl. Suchen veranstaltet.
Zudem sind die NWA-Funde das bei weitem billigste Forschungsmaterial, was den Wissenschaftlern zur Verfügung steht.
Nächster Punkt - ist halt abhängig davon, ob der Oman und die Schweizer überhaupt wollen, daß Meteorite ausser den ihrigen, im Oman gefunden werden
und daß das in so hohen Erfolgsraten wie bisher geschehen soll.
Vielfältige Kooperationsmöglichkeiten wären denkbar.
1. Man läßt die Leute wieder suchen und erlaubt es ihnen, die Meteorite kommerziell zu verwenden.
Dazu wär zu überlegen, daß Gelder bereitgestellt werden, daß der Oman/Schwyz die Meteorite, die sie interessieren, ankaufen können.
Kosten-Nutzen-Rechnung müßt man dazu aufstellen.
Eine Erteilung der Genehmigung könnte man koppeln, mit dem Vorschreiben verbindlicher Dokumentation der Funde und einem Vorkaufsrecht des Omans.
2. Man erlaubt private Suchen, macht aber verbindlich, daß alle Omanfunde bei den Schweizern/Omani klassifiziert werden müssen bzw. deren kooperierenden Instituten. (Könnt man ja auch eins zusätzlich im Oman schaffen). Und verpflichtet, daß die Hinterlegungsmassen der Klassifizen,
bei den Omani landen müssen - also so dem Oman kostenlos Proben aller Funde zuwachsen. Kann man über MetSoc regeln, diese Intervention aufgreifend.
Ohne Hinterlegung beim Beda - keine Anerkennung.
3. Das S-O-Team nimmt die Privaten Sucher einfach vertraglich mit ins Boot und macht sich deren Erfahrung und Fundquoten zu Nutze.
Und verbietets allen andern. Würde die Fundzahlen drastisch erhöhen. Die Kosten senken. Die Qualität der Arbeit des S-O-Teams verbessern.
Müßte man eigentlich mal anschauen, was da rauskommt. Wenn ich da so an Mond und Mars denke, ist es eigentlich schon erstaunlich, daß da über den in etwa vergleichbaren Zeitraum, derart mehr von den Privaten gefunden als vom S-O-Team. Die Suchmethoden sind absolut die gleichen.
Vielleicht haben die Privaten halt doch ein bisserl ein besseres Aug. Wenn dem so wäre, würd es auch die Populationsbestimmung verbessern, wenn halt dann vielleicht doch weniger Rarlinge im Feld übersehen werden.
4. Es muß eigentlich auch einmal geregelt werden, was eigentlich mit all den 10 Jahren angeblich illegal ausgeführten Omanmeteoriten geschehen soll.
So ziemlich jede Forschungseinrichtung hat Omani-Mets, jedes große Museum schmückt seine Sammlung mit den Omanmärsen und -Monden.
Nicht daß es dereinst zu Rückforderungsorgien kommt.
5. Man stellt den Zustand her, wies all die Jahre zuvor war, wo sich kein Schwein um die Privaten und die Meteoriten im Oman bekümmert hat
und was bei Weitem die produktivsten Zeiten waren, die meisten Meteoriten und die meisten Rarlinge gezeitigt hat und wo die meisten Meteoriten in den Museen und Instituten gelandet waren und wo am intensivsten am Omanmaterial geforscht wurde.
6. Man macht nix und läßt den Oman meteoritenmäßig den Bach runtergehen - bis der Leidensdruck so groß wird, daß man sich dort auf vernünftigere Regeln besinnt. - meiner Meinung nach die riskanteste Alternative.
Mettmann