Künstliche Erdsatelliten, jedenfalls die aus erdnahen Bahnen, haben weniger als 8 km/sec
"auf dem Tacho", wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten, sind also erheblich langsamer
unterwegs als typische Meteoroide. Nun kenne ich die genauen Fallumstände in Argentinien
nicht, aber ob das nun ein abstürzendes Teil von "Progress M-67" (2009-040A) oder dieser
Transporter selber war, wie der zitierte Bericht aussagt, wird sich aufgrund der Bahndaten
sehr schnell und einwandfrei klären lassen. Rund 15 Stunden vor dem Ereignis gibt es nämlich
noch eine Ephemeride für diesen Satelliten...
1 35641U 09040A 09270.34788212 -.00000900 00000-0 -14750-5 0 900
2 35641 051.6457 142.1139 0011444 035.4984 118.5122 15.75760370 10234
...da war er also noch in einem (sogar recht stabilen) Orbit und aus diesem heraus werden
ihn die Russen, falls sie das mit Progress-Frachtern überhaupt tun, was ich sehr bezweifle,
kaum gezielt über Land zum Absturz bringen. Selbst wenn es ein unkontrollierter Decay war,
kann er nicht derart schnell aus so einer derart stabilen Bahnlage heraus in nur wenigen
Stunden erfolgen. Sollte es aber vorher abgetrennte Teile dieses Satelliten betreffen, so
kann man dies aus obigen Bahnelementen sofort mit den örtlichen Daten der Fallerscheinung
abgleichen und feststellen, ob es einen Zusammenhang geben kann bzw. wenn nicht, diesen
dann auch definitiv ausschliessen.
Es wird wohl ein "natürlicher Bolide" gewesen sein, und dort liegt jetzt vielleicht ein neuer
Meteorit in der Pampa, der nicht in unsere privaten Sammlungen darf...
Alex