Nja, nicht ganz,
ich würde die Steine und Eisen, die in einer althergebrachten großartigen Sammlung, die durchgehend kuratiert und beforscht, ausgestellt und über die viel publiziert, egal ob institutionell, national oder privat,
sehr wohl in ihrer Eigenschaft als Bestandteile der kulturellen Anstrengung eine solche Sammlung anzuhäufen und zu unterhalten, insbesondere wenn es dann noch ganz oder teilweise aus Steuermitteln finanziert worden,
durchaus als nationales, bewegliches Kulturgut klassifizieren wollen.
Zwoter Denkansatz wäre ein historischer..
guckt, die frühen 1960iger - "geo"logische Fernerkundung durch Raumsonden gabs praktisch nicht, von sample-return Missionen oder robotischen In-Situ-Analysen gar nicht zu reden; und es war ja das Jahrzehnt des Wettlaufs zum Mond, wo so irre Mittel aufgewendet wurden, wie zuvor höchstens in der Entwicklung der Atom- und Wasserstoffbomben,
sodaß die Meteorite tatsächlich das einzige außerirdische Material war, das man beforschen konnte;
daß man ihnen dann, diesen Zeitgeist vorausgesetzt, schon eine derartige Prägnanz und Wichtigkeit einräumen konnte, daß sie von nationaler Bedeutung - oder im Falle der UNESCO, von internationaler Bedeutung wären.
Nur, retrospektiv war das womöglich nicht die einzige Begründung,
die großen Sammlungen waren gut bestückt, und bereits in den 30igern hatte man sich bei US-Gott-Nininger beschwert, daß er ja nur olle langweilige gewöhnliche Chondrite anschleppe, und sicherlich waren historisch die Dealers, sagmer Krantz, Ward als völlig ehrbare Bezugsquellen geschätzt,
doch mag der ein oder andere da schon im Hinterkopf gehabt haben, bei allem löblichen Gewese, wie der Anweisung, jedes Land möge eine National-Meteoritensammlung aufbauen, Volksbildung betreiben ect., den Gedanken, die Händler zu ruinieren und die Laienfinder hinter die Fichte zu führen und die Steine und Eisen umsonst und per Gesetz frei Haus geliefert zu bekommen.
Kann man ja versuchen - ging aber in die Hose.
Und spätestens mit der Aufnahme der erzteuren Antarktiscampagnen in den 70ern war dieser (doch etwas arg sparsame - um das Wort "mißgünstig" zu vermeiden -) Ansatz obsolet geworden.
Naja und so UNESCO-Konventionen wurden i.Ü. gern auch von Diktaturen umgesetzt, weil sie nix kosten und man sich den Anschein eines vorbildlichen Rechtsstaates geben konnt.
Nehmer als spaßiges Bsp. die Philippinen, die haben auf die 1970er-Konvention noch unter dem frühen Marcos-Regime sofort ein Mettgesetz eingeführt, daß es eine Art hatte!
Alles nur pro-forma natürlich - weil schon von Verwaltungsseite völlig unpraktikabel. Theoretisch müßtest heute noch dort jeden 3Euro-Tektiten, also die Sackware auf großen Messen, einzeln mit Photodokumentation beim Nationalmuseum freigeben lassen (+ 4 weitere Genehmigungen, was Suche, Besitz, Ausfuhr ect. angeht, sind nötig nach den Gesetzen). - Na die täten sich bedanken...
Und großer Nachteil, worauf ich schon vor langen Jahren hingewiesen und was jetzt immer aktueller wird (Siehe Macron, Benin-Bronzen, Grüttersgeeiere und Reitpeitsche zurück in die Namib) - wenn ich Meteorite dem UNESCO-Regime als Kulturgut unterstelle, muß ich auch die Folgekonventionen anwenden, was hieße Paris, London, Wien, Washinton ect. leerzuräumen und den ehem. Kolonien die Mets wieder zu restituieren.
Gut, das trifft jetzt nicht auf Australien zu,
wer aber in Australien staatl. bestallt sich als Meteoritenwissenschaftler ausgibt
und den Zusammenhang zwischen Gesetz und Fundzusammenbruch nicht erkennt
und nix unternimmt, den Schlamassel zu beenden,
der ist,
tut mir leid:
Zu schwach im Fach!
Es sei denn, man argumentiere diversifiziert, Fachidiotie sozusagen:
Das Feuerkugelnetz interessiert sich nur für Feuerkugeln, ihre Dynamik, ihre Phänomenologie, die Spektren, die Orbits, die Streufeldberechnung, die Häufigkeit -
nicht aber für das, was hernach am Boden liegt.
Man bliebe also auf halbem Wege stehen.