@ MilliesBilly
Nein, da stimme ich Dir gar nicht zu. Treysa hat ein wesentlich grösseres L/W-Verhältnis der Kamazit-Balken (ca. 20-fach Länge zu Breite) als El Sampal (L/W ca. 8-10-fach). Dazu zeigt Treysa eine deutliche shock-hatched kamacite structure und El Sampal ist vergleichweise nur schwach geschockt. Treysa hat auch wesentlich mehr und viel längere Schreibersite drin als El Sampal. El Sampal zeigt dafür einige kleinere und kleinste Troilit-Einschlüsse und die fehlen gänzlich in Treysa. Auch chemisch unterscheiden sich beide Eisen ziemlich klar.
Hoi Forum
Fast hätte ich bei der oben stehen Reklamation vergessen, über meine persönlichen Erlebnisse mit dem Treysa-Eisen zu berichten. Ich kann mich noch gut an das Jahr 1991 erinnern. 1991 hab ich ca. 90 % meiner damaligen Met-Anhäufung (eine Sammlung wurde es erst später...) dem Mineralogischen Museum der Philipps-Universität für eine Met-Sonderschau um das Treysa-Eisen herum für fast drei Monate zur Verfügung gestellt. Ich erinnere mich, dass es ein Riesenakt war, das ganze Stein- und Eisen-Gelumpe zolltechnisch legal deklariert, mit Einladungsschreiben in der Hand, von Helvetien in den Grossen Kanton zu bringen. Heute würde ich das nicht mehr machen wollen, mein Auto wäre mit meiner heutigen Sammlungsgrösse auch schwerst überladen... Die Ausstellungstücke wurden in mehreren Tischvitrinen und in drei oder vier grossen Standvitrinen platziert. Angenehme Atmosphäre, wirklich eine schöne Schau. Für mich war aber nicht die Sonderausstellung der wirkliche Hit, sondern ich hatte das persönliche Vergnügen, mich einen ganzen Nachmittag in aller Ruhe und ganz alleine um die Treysa-Hauptmasse kümmern zu dürfen. Es gibt nicht einen einzigen cm2 an der Treysa-Hauptmasse, den ich nicht begeistert angefasst habe. Grund: Ich durfte im Vorfeld der Ausstellung die Hauptmasse anätzen. Welch eine Ehre für mich.
Als „Dankeschön“ für die gute Arbeit und meine Leighaben hatte mir der Kurator des Mineralogischen Museums, Herr Dr. Schürmann, zum Ende der Sonderausstellung unter anderem freundlicherweise einen handcolorierten Original-Abguss-Modell aus früher Herstellung überlassen. Die eine Halbschale der Original-Abgussform ging später im Kriegsgeschehen verloren oder wurde zerstört, so wurde mir berichtet. Nur vier oder fünf alte Original-Abgüsse hatten die Kriegszeit überlebt. Einen weiteren Abguss habe ich in der HU-Berlin im Büro von A.Greshake gesehen.
Als die Sonderausstellung in Mraburg vorbei war, konnte ich – nach harten Verhandlungen – ein schönes, dünnes Treysa-Teilscheibli für meinen Met-Haufen im Gegenzug für Watson, Zagami und anderes Material aus dem Museum heraustauschen. Von der Treysa-Teilscheibe sind bis heute noch 107.5 g in meiner Sammlung geblieben.
Gruss, Allende