Autor Thema: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt  (Gelesen 12688 mal)

Thin Section

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #30 am: Mai 04, 2009, 21:57:24 Nachmittag »
Guten Abend Stefan und Forum,

  :super: Tolle Aufnahmen  :lechz: Herzlichen Dank für diese aussagekräftigen Einblicke! Dann kann ich also meine "randnahen Chondren" beerdigen.   :traurig:  Sie mögen in Frieden ruhen!  :laughing:

Herzliche Grüße,

Bernd  :winke:

ironmet

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #31 am: Mai 04, 2009, 21:58:53 Nachmittag »
Hallo Stefan,

ja,das muß ich Dir Recht geben.
Auch ich habe heute das kleine Fragment mit den Murmeln geschnitten.
In den Schmelzkugeln steckt tatsächlich noch das ursprüngliche H5 Material.
Dann sind das wohl doch keine reinen Schmelzperlen aus purer Kruste,sondern Fragmente,
die nach hinten abgerollt sind und eine dicke Schicht Schmelzkruste beim rollen aufgesammelt haben.
Ähnlich wie beim Schneemann-Bau!
Oder können so kleine Fragmente selbsttätig so dicke Kruste bilden??   :gruebel:

Viele Grüße Mirko

Pittiplatsch

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #32 am: Mai 04, 2009, 22:24:53 Nachmittag »
Hallo Bernd, Mirko und Forum,

also ich würde vermuten, dass das tatsächlich die Kruste dieser kleinen Fragmente ist. Aber es bleibt für mich mysteriös. Besonders unter dem Mikroskop sieht dieses Konglomerat sehr seltsam aus. Manche der kleinen Fragmente haben Kruste, manche wiederum überhaupt keine Kruste, dazwischen ein wüstes Gemisch aus Schmelze (Kruste?), kleinen glasigen Perlen, teilweise recht grossen Troilit-Körnern (?).
Übrigens habe ich heute auch eine kiloschweren Brocken von Tamdaght gesägt, das Material stinkt beim Sägen wie die Pest.. huuust. :platt:

Grüsse,
Stefan

Thin Section

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #33 am: Mai 04, 2009, 22:37:56 Nachmittag »
einen kiloschweren Brocken von Tamdaght gesägt, das Material stinkt beim Sägen wie die Pest.. huuust.

Kein Wunder, da dieser Meteorit ja ungemein reich an Troilit ist! Dürfte also mächtig nach faulen Eiern oder Stinkbomben gerochen haben!

Bernd  :winke:

Pittiplatsch

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #34 am: Mai 04, 2009, 23:08:41 Nachmittag »
Stinkbombe und faule Eier trifft es in der Tat ganz gut. Beim zweiten Schnitt hab ich dann sicherheitshalber eine Staubmaske mit Aktivkohlefilter angelegt. Was da beim Meteoriten manchmal stinkt, ist vielleicht nicht immer so gesund..
Grüsse,
Stefan

Offline speul

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #35 am: Mai 05, 2009, 20:53:37 Nachmittag »
solange mans noch riecht ist es nicht so schlimm, H2S wird in hoher Konzentration nicht mehr wargenommen, ist aber dann richtig gefährlich. Im Studium habe wir im ersten Jahr nur danch gestunken, hatte aber den Vorteil, daß wir immer Sitzplatz im Zug bekamen, der Gesundheit hats nicht zu sehr geschadet, trotzdem gesunde Kinder bekommen  :smile:
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline lithoraptor

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #36 am: April 18, 2010, 19:34:13 Nachmittag »
Moin Sammler!

Na, da wollen wir doch dieses Thema hier gleich mal wieder aufwärmen, oder?! :lechz:

Gruß

Ingo

H5P6

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #37 am: April 19, 2010, 11:25:50 Vormittag »
Hallo,

ich kann mich gut erinnern,daß Schmelzkrusten von der Stärke des Tamdaght-Stück nicht als meteoritisch infrage kommen können.Da waren sich hier alle einig,als ich das hier unten abgebildete Material vorgestellt habe,wo die Krustenstärke von einen knappen Millimeter bis hin zu etwa zehn Millimeter ansteigt.Für solch eine Krustenstärke wurde menschliche Einflußnahme verantwortlich gemacht,wie Glasschmelzofeninnenwandverkleidungen.In der Literatur werden die stärksten Verkrustungen an der Vorderseite von orientierten Meteoriten beschrieben,wenn ich das hier richtig verstanden habe,ist es nun umgekehrt.

Gruß Jürgen

Offline Mettmann

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #38 am: April 19, 2010, 12:22:06 Nachmittag »
Salü,

das muß dann aber eine komische Literatur sein.
Zwar ist die Hitzeeinwirkung bei einem Meteoriden in stabiler Fluglage an der Vorderseite am höchsten, wie man ja sehr schön z.B. an dem dickeren rekristallisierten Rand am Apex von flugorientierten Sikhote-Alins sieht, wenn man sie längshälftelt und ätzt, aber etwaig entstehende Schmelzen werden vom "Fahrtwind" abgetragen und nach hinten befördert, wo sie sich ansammeln können. Bildbeispiele solcher orientierte Exemplare findst hier im Forum genug. Solche auf denen radiale Fließlinien vom Apex ausgehend auf der Brustseite zu sehen sind, solche die knopf- oder schildförmig sind, wo sich rund um die Rückseite eine dicke überkragende Schmelzkrustenkrempe gebildet hat. Und solche bei denen die Rückseite besonders dicke Krusten, teilweise mit kleinen Bläschen, zeigt.
Die dickere Kruste ist auf der Rückseite zu erwarten.

Zitat
von der Stärke des Tamdaght-Stück nicht als meteoritisch infrage kommen können 


Dasist ja eben das kuriose an dem Ralewit. Es ist zweifelsfrei metoritisch. Teilweise siehts wie Schmelzkruste aus, teilweise schaumige Schmelze. Darin sowohl unversehrte eckige schmelzkrustenlose Fragmente und runde mit Schmelzkruste oder was immer das auch ist, in allen Zuständen der Aufschmelzung und zusätzlich in den Schmelzen mikroskopisch kleine Glaskügelchen und größere Metallansammlungen vom ursprüngl. Meteoritenmaterial, keine Frage, weil auh Troilit dabei ist und normaler Tamdakht ziemlich viel davon enthält.

Und das ist eben das irrwitzige, man lernt nie aus, soetwas in der Art hat man noh bei keinem Meteoriten beobachtet.

Ich weiß, daßde gewissermaßen recht enthusiastisch bist, aber bitte zottel jetzt nicht Ofenwandungen, Schlacken und Straßenbeläge aussem Feld nach hause.  Dieses Phänomen ist bislang unter den 40.000+ Meteoriten einzigartig
und es würde uns nicht nur genügen, sondern hellauf begeistern,
wennde überhaupt oder erstmal nen "stinknormalen" Chondriten oder nen Eisen föndest
und nicht immer gleich Kandidaten für die seltensten Monde, Märse, Achondrite, Pallasite ect. 

Prost!
 :prostbier:
Mettmann
"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline lithoraptor

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #39 am: April 19, 2010, 12:52:23 Nachmittag »
Moin Sammlers!

...ich kann mich gut erinnern,daß Schmelzkrusten von der Stärke des Tamdaght-Stück nicht als meteoritisch infrage kommen können.

Ausnahmen bestätigen die Regel! Diese Ausnahme ist eben mal etwas besonderes. Ich halte aber jede Wette, dass sich unter allem was Du bisher hier, an blasigem oder schaumigen Material, präsentiert hast, nicht ein einiziger Meteorit war.

Gruß

Ingo

H5P6

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #40 am: April 19, 2010, 13:51:16 Nachmittag »
Hallo,

für mich hat nie ein Zweifel daran bestanden,daß verflüssigte Oberflächen im Luftstrom nach hinten gedrängt werden können.Die dadurch entstehende und auch möglicherweise verbleibende Schmelzkkrustenverdickung ist leicht vorstellbar.Ich kann mich aber nicht erinnern,daß diese "Ausnahme" genannt worden ist.Es hieß nur,eine solche dicke meteoritische Schmelzkruste gibt es nicht.Was ich bisher gezeigt habe,scheint ja noch in guter Erinnerung zu sein,dann sollte ja auch ein Erinnern an die hier verhandelte mögliche und unmögliche Schmelzkrustenstärke möglich sein.
Zur Erinnerung:Hier geht es nur um das Grenzmaß der Schmelzkruste,was das meteoritische vom nichtmeteoritischen trennt.Welches Maß ist nun "nach dem man nicht auslernt" die anzunehmende Maximalstärke einer Schmelzkruste,die als meteoritisch anzusehen ist?

Gruß Jürgen

Chladnis Heirs

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #41 am: April 19, 2010, 14:55:31 Nachmittag »
Also jut. Eine Schmelzkruste bei Meteoriten ist papierdünn bis fingernageldick. Und wenn es einmal hochkommt, so sind es 1 Millimeter.
Allet andere is bereits abartig.
Eine sunderliche Ausprägung einer aechten Schmelzkruste ist niiiiiiiiemals ein Kriterium einen Meteoriten als Nichtmeteoriten zu verwerfen. Noch ist Schmelzkruste ein wissenschaftlicher Entscheidungsfaktor einen Meteoriten zu bestimmen (für den Sucher jedoch schon). Da stehen weißjott andere Methoden und Verfahren zur Genüge zu Verfügung.
Ein "Grenzmaß" ab welcher Mächtigkeit ein meteoritische Schmölzkruste aus einem Meteoriten einen Erdenstein macht, gibt es nicht, noch ist es irgendwo a priori definiert, wie dick ein Kruste bei einem Meteoriten maximal zu sein hat.

Meteorite, H5P6, sind nun mal das seltenste was es auf Erden gibt.
An beobachteten Fällen haben wir nun mal nur 1200 Stück in der Jechichte der Menschheit. Viele davon sind einander ähnlich, manche aber auch nicht.
Und hier im Forum wirst in loser Folge Zeuge, wie immer neue Funde getan werden und Fälle, die Besonderheiten gegenüber den bekannten Meteoriten aufweisen, gelegentlich gar einzigartig sind.
Deswegen lernt man nie aus. Deswegen ist die Meteoriterei auch so spannend. Neuland und Du am Puls der Zeit. Man muß die Steine nehmen, wie sie fallen.
Unsere Wenigkeiten haben mehrere noch nicht dagewesene präsentiert, andere auch,
wo das Lehrbuch eben nix dazu sagen kann, weil sowas zuvor unbekannt war.
Oder nimm diverse Diskussionen her. Z.B. der Carancas. Soetwas hätts nach dem Stand der Dinge auch nicht geben dürfen, daß so ein kleiner Lümmel ein so mächtiges Loch haun kann.

Nu und nun dieser Tamdakht-Couscous. Er ist eben noch nicht erklärt. Zeigt eine komische Schmelze, aber auch Schmelzkruste und die Entstehungsprozesse liegen im Dunkeln.

Iiiiiiim Umkehrschluß bedeutet das aber trotzdem nicht, daß bei Dir der Wald voller Meteorite läge, die nur deswegen niemand erkennen würde, weil sie so aussergewöhnlich sind, daß ihresgleichen der Wissenschaft bis dato unbekannt.

Uuuuh und wir können sie nimmer ertraaaaaaaaagen, die täglichen Anrufe von Leuten, die felsenfest überzeugt sind, einen Meteoriten gefunden zu haben, auch wenn die Krotzen keinerlei Anzeichen aufweisen, nicht von dieser Welt zu sein,
und sie dann eben darauf bestehen, es müsse eine bislang unbekannte Meteoritenart sein, am Besten aus ner andern Galaxie...  Hauptsache es winkt ihnen unermeßlicher Reichtuuuuuum.

Wo soll das alles nur enden, wenn mal die meteorite-men-Serie ins dt.Fabfenzi kommt?!
Ich glaub, dann müssen hierzulande alle Mettleute geschlossen neue Telefonnummern beantragen!!

 :lacher:
Mettmann

Offline herbraab

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #42 am: April 19, 2010, 15:01:04 Nachmittag »
Nu und nun dieser Tamdakht-Couscous. Er ist eben noch nicht erklärt.

Beschäftigt sich eigentlich ein Forscher mit diesem Thema, oder erscheint das für die Wissenschaft nicht lohnenswert?

Grüße, Herbert
"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

H5P6

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #43 am: April 19, 2010, 16:52:29 Nachmittag »


So,nun zu dem Material selbst:
Ich vermute,daß es sich hierbei um Material aus der unmittelbaren Kontaktzone zweier kolidierenden Objekte handelt,die sich im aufgeschmolzenen Zustand im Wechsel zwischen erstarren und wieder aufbrechen geformt hat. Also ein Abkühlungsvorgang in der Bewegung und im abnehmenden Wechsel zwischen einer Warm-und Kaltumformung.

Offline pallasit

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Re: Rätselhafte Tamdaght-Stücke - Detektivarbeit gefragt
« Antwort #44 am: April 19, 2010, 17:14:54 Nachmittag »
Hallo,

ich kann mich gut erinnern,daß Schmelzkrusten von der Stärke des Tamdaght-Stück nicht als meteoritisch infrage kommen können.Da waren sich hier alle einig,als ich das hier unten abgebildete Material vorgestellt habe,wo die Krustenstärke von einen knappen Millimeter bis hin zu etwa zehn Millimeter ansteigt.Für solch eine Krustenstärke wurde menschliche Einflußnahme verantwortlich gemacht,wie Glasschmelzofeninnenwandverkleidungen.In der Literatur werden die stärksten Verkrustungen an der Vorderseite von orientierten Meteoriten beschrieben,wenn ich das hier richtig verstanden habe,ist es nun umgekehrt.

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,

ich habe mal deinen Thread herausgesucht wo du deine Nummer 033 vorgestellt hast, das ist schon 2 Jahre her:
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=2469.0

Nach mehrmaligem lesen bleiben nur ???  :groll:  :eek:  :dizzy:  ???????????????

Das Wort Schmelzkruste kommt überhaupt nicht vor, weder in deinen Beiträgen noch in denen der Anderen!?
Das Monsterwort "Glasschmelzofeninnenwandverkleidungen" konnte ich auch nicht finden.

Du bezeichnest "033" selber als irdisches Gestein:
Hallo Peter, :winke:

ich hatte vor einiger Zeit,eine irdische Gesteinsprobe bei Addi.Das Ergebniss mußte ich mir erst zusammen stoppeln.
...

Also, ich glaube ich versteh die Welt nicht mehr! Wenn ich was übersehen habe, bitte erklär es mir!!!  :nixweiss: :neenee:

Grüsse Willi  :prostbier:
« Letzte Änderung: April 19, 2010, 17:54:19 Nachmittag von pallasit »

 

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