Nix gips Lutz!
Methändler ist ein 80+-Stunden-Job, wenn mans auf einem gewissen Niveau betreibt. Wie schon oft geschrieben, sind Meteorite das Rarste, was es gibt auf der Welt.
Dementsprechend wenig Sammler gibt es. Daher kann ein Methändler auch nicht immer die ewig gleichen Lokalitäten und Steine servieren, sondern muß immer Neue besorgen,
was bei historischen Meteoriten, gerade von solchen, von denen nur ein paar hundert Gramm oder gar nix kursiert, aber auch bei den raren Klassen der Wüste, weil die beileibe nicht aussem Boden sprießen, dementsprechend zeitaufwendig ist. Schließlich muß ers so besorgen, daß er trotzdem mit den Preisen konkurrieren kann, die das Gros der Liebhaberverkäufer erzielt, die natürlich viel weniger Kosten haben und mit kleineren oder überhaupt keinen Margen gut auskommen können.
Er muß sich um die Präparation selbst bekümmern, denn sunst müßte er seine Meteorite teurer ansetzen, er muß die Klassifitzen bezahlen und abwarten, er muß seine Steine selbst bewerben, denn anders mit anderen Gütern, braucht Meteorite kein Mensch und will kein Mensch. Er muß die Messen ausstatten und besuchen, auf Tauschzüge und Einkauffahrten gehen, er muß die Hälfte seiner Kunden in Grund und Boden beraten und das Gesamtvolumen der Meteoritenbranche ist so winzig und die Preise der letzten 5 Jahre derart verfallen, daß er sich anders als bspw. jeder x-beliebige Mineralien- oder Goldhändler keine Knechte für Buchhaltung, Internet, Ebay, Packdienste halten kann, sondern alles selber machen muß.
Deswegen gibt es auch weltweit sogut wie keine hauptberuflichen Meteoritenhändler.
Hihi, selbst der alte Nininger mußte mit 86 nochmal auf die Meteoritenjagd gehen.
Daher könnt ich z.B. auch kein Buch schreiben. Finanziell tät es sich auch nicht lohnen, da nur sehr geringe Absatzzahlen zu erwarten sind und weil eine gute Ausstattung mit Bildern die Druckkosten so in die Höhe schießen lassen würde, daß es sich nur einige fortgeschrittenere Meteoritensammler kaufen würden, die wissen, daß zu einer Sammlung mehr gehört als die Steine selbst und derer haben wir in ganz Deutschland bestenfalls 50-100. Drum tät man so ein Buch nur schreiben können aus Spaß an der Freud.
Aber erinnere mich mal in 20-30 Jahren daran.
Pling!
Mettmann