Autor Thema: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?  (Gelesen 8698 mal)

Offline Haschr Aswad

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #15 am: Januar 16, 2009, 07:22:14 Vormittag »
Gentlemen,

ich bin ja eher weniger fürs Massakrieren, sollte das Stück jedoch tatsächlich geschnitten werden, würde ich gerne ein 1kg Endstück für die Nachwelt erhalten. Das wäre mir 0,45 €/g wert. Würde mich dann auch um eine Klassifikation kümmern.

Haschr

Offline Mettmann

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #16 am: Januar 16, 2009, 14:07:08 Nachmittag »
Ladies,

das ist schon recht, nicht umsonst sagt man in Bayern:
"Wer den Knödel schneidet, der hat ihn nicht verdient"
(was immer das auch heißen mag, das wird Euch der Bernie besser erklären).

Zitat
Und die Innereien vom Meteoriten, der verborgene Rest, das ist --> Imagination, reine
Imagination!!!

Hmnja Oheim, der Kenner würde wohl so vorgehen:
Da ja eh ein Stück abgesäbelt werden müßte für Klassifiz&Deposit,
tät er das nämliche wohl beherzt von dem angebrochenen Eck amputieren, auf daß ihm die Innereien kenntlich und zutage befördert werden
und demnach sein weiteres Vorgehen einrichten.
Ob Scheibeln oda Ganzlassen.

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Offline gsac

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #17 am: Januar 16, 2009, 14:34:50 Nachmittag »
Hmnja Oheim, der Kenner würde wohl so vorgehen:
Da ja eh ein Stück abgesäbelt werden müßte für Klassifiz&Deposit,
tät er das nämliche wohl beherzt von dem angebrochenen Eck amputieren, auf daß ihm
die Innereien kenntlich und zutage befördert werden
und demnach sein weiteres Vorgehen einrichten.
Ob Scheibeln oda Ganzlassen.

Ja, so in etwa! Oder einen großzügigen Endcut, davon ein Stück zur Klassifikation,
und den restlichen Klotz so lassen wie er ist, bzw, wenn es denn unbedingt sein
soll und es sich hernach noch gut einspannen läßt für die gewünschte Parallelität,
ein oder zwei weitere Vollscheiben für die "Schmecker" absägen, die es sich in der
Vitrine aufstellen möchten - und danach den Stein aber als "Hauptmasse requiescat
in pace" in Ruhe lassen...

Haschrs Vorschlag ist in diesem Zusammenhang doch schon mal sehr interessant!

[PS: jetzt, wo schon so viel darüber geschrieben wurde, würde mich mal das
tatsächliche weitere Schicksal des Steins interessieren.... Andi, und wat nu?
Ach ja - einstweilen steht es noch auf dem Ebay.]

Alex


Offline lithoraptor

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #18 am: Januar 16, 2009, 17:07:48 Nachmittag »
Moin!

Möchte mal kurz festhalten: Da steht ein 12 kg Whopper von OC zum Verkauf, der nicht mehr ganz frisch ist (möchte mal schätzen W3 evtl. och noch W2), es wird gesagt, dass dat Stück gesägt bzw. evtl. gescheibelt werden soll. So dann erklingt ein (berechtigter) Aufschrei und selbst Großonkel Martin scheint der Meinung, dass dieser Knödel zu retten wert sei...

Diese Entwicklung finde ich schon recht interessant... Kann mich noch gut an ganz andere Stücke erinnern, die Trotz Aufschrei quasi geschreddert wurden...und das waren keine OCs. Stimmt mich schon ein wenig nachdenklich.  :gruebel:

Meinjamalnurso!

Ingo

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #19 am: Januar 16, 2009, 21:33:41 Nachmittag »
???

Aber Hörr Lithoprator!

W3 (das Gros der Funde) und > ist Gleisschotter z.B:
http://www.meteoritesusa.com/images/meteorites-for-sale/wholesale/WS-1006g-lot.jpg

Der indes steht noch sehr gut da, aecht Kruste und wie Du an der angebrochenen Stelle siehst, innen noch hellgrau, also wesentlich frischer als die braun-oxidierten W3er.

Ich sach: Die fetten Löcher auf der einen Seite, und die abgeknackste Monsterchondre auf der Bruchfläche, die uns der Andi gezeigt hat,
lassen doch hoffen, daß das Ding mit selbichten gespickt ist.
Als Händler tät ichs scheibeln, weils - kanns Dich noch an den Großchondrulisten vom Cimala einst erinnern - weils 2$-Material in sammlerüblichen Scheiben wär.
Als Ästhet indes würd ich die gebrochene Ecke abnehmen und mit polierter Schnittstelle als prächtiges Schaustück, die geeignete Größe hatter ja in die Vitrin oder als Demonstrationsobjekt für den Laien, was ein Steinmett oder ein Chondriten ausmacht, in den Schauraum der Sternwarte stellen.

Zitat
die Trotz Aufschrei quasi geschreddert wurden

Das liegt daran, daß die Professionellen nicht für Gotteslohn arbeiten können
und wenns keiner haben mag, obwohl sie effizienter und wesentlich billiger in der Leistung sind, als die institutionellen Auftreiber, die das Gros aller Neufunde in der Antarktis machen (und die meisten andern Expeditionibus oooch),
oder die Granden der Vorzeit,
dann ist es unvermeidbar.

Es wurd ja schon hier erwiesen, daß der jährliche Gesamtoutput des privaten Sektors, den Budgetrahmen der Forschungsvorhaben in anderen Fachrichtungen an drei bis fünf mittleren Universitäten nicht übersteigt.

Doch das liegt jenseits derer Einflußmöglichkeiten.

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Offline ben.g

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #20 am: Januar 16, 2009, 21:58:31 Nachmittag »
W3 (das Gros der Funde) und > ist Gleisschotter

Ist die Bezeichnung "Gleisschotter" für alles >=W3 nicht etwas hart?

Ich hab ja nun erst acht Dreier, aber die sind eigentlich alle recht nett, nicht nur die W1 Teile.
Z.B. der GIPOschen  NWA 4522 (W4) ist sehr ergiebig und auch den NWA 1774 Rumuruti (W3) find ich äußerst sehenswert.

Gruß
Ben

Offline Mettmann

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #21 am: Januar 16, 2009, 22:21:48 Nachmittag »
Hihi,
nja liegt halt daran, daß die Wüste uns Sammler so verwöhnt hat.
Unter dem Gleisschotter verstehmer äquilibrierte gewöhnliche Chondrite, der Sorte H und L, die schon so zusammengewittert sind, dasse keene Krusten mehr haben, innen auch nimmer viel zeigen und wie es zurzeit ja im Ebay und Einzelhandel für 25-50$/kg gehandelt wird (also durchaus in der Reichweite z.B. vom R2D2 läge, aufdaß er vermöge dieses Anschauungsmaterials uns ned immer mit seinen Feldsteinen zuschmeißt, aber er will ja nich).

Die sind ganz nett, wenn man zum Bsp. das Sägen und Schleifen erlernen will, für Bastelarbeiten, zum Verschenken oder wenn man sich einfach einen GROOOSSEN Wacker hinstellen möcht oder einen HAUFEN Steine, weils ja nix koscht.
jaaaaaa klar sindse Meteoriten und aussem All und selten wie Diamant, und selbstredend wärmer aufgeregt, wenn sich so ein Klotz im Schwarzwald oder in der Lüneburger Heide fände,
aber sie geben halt nicht viel her, mag ja auch keiner gern klassifizieren.

Der Gleisschotter-Begriff kam in der Anfangszeit des Forums aufs Tapet, als dieses die Richtung einzuschlagen drohte, daß nur über Campo, Nantan und eben diese ollen Wüstlinge gesprochen wurde
- was ja nun auch verständlich ist, da der Anfänger noch ohne weitere Kenntnisse natürlich zunächst solche Sachen kauft, weilse eben so spottbillig sind - nur gings halt manchmal soweit, dasse sich ausschließlich diesen Gleisschotter in den Schrank geladen und gemeint, damit das Wesen der Meteoriterei und des Meteoritensammelns erfaßt zu haben.
Nur wenn man nur solche Sachen macht, da entgeht einem ja praktisch alles und man kommt nicht weiter.

Daher der abwertende Begriff Gleisschotter.
(Solangs noch so feine Sachen für rel. kleines Geld gibt)

 :prostbier:
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Offline Haschr Aswad

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #22 am: Januar 17, 2009, 13:19:15 Nachmittag »
Habe das Stück gestern ansehen können. Ich kann mich täuschen, aber ich denke nicht, dass hier W3 angemessen wäre, eher W1, je nach Lage der zu entnehmenden evtl. Probe max. W2. Oxidation ist kaum vorhanden, Rosthalos um die NiFe-Einschlüsse sind auf den alten Bruchflächen minimal bzw. auf einer kleineren frischeren Bruchfläche gar nicht vorhanden. Die äußeren Beschädigungen ("Löcher") sind im Wesentlichen das Ergebnis von Windschliff.

Haschr

Offline lithoraptor

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #23 am: Januar 17, 2009, 14:51:11 Nachmittag »
Mensch Leute, nun nagelt mich doch nicht auf dem W3 fest. Die Hauptaussage, die ich getroffen hatte, DIE ist es doch wohl, um DIE es hier gehen sollte. Da habt ihr SIE nochmal:

Diese Entwicklung finde ich schon recht interessant... Kann mich noch gut an ganz andere Stücke erinnern, die Trotz Aufschrei quasi geschreddert wurden...und das waren keine OCs. Stimmt mich schon ein wenig nachdenklich.  :gruebel:

Wenn ich mir so ansehe, was für Individuals von den seltensten Klassen (Mond und Mars lasse ich gerne mal bei Seite) in den letztehn Jahren zerkleinert (meist nicht mal in vernünftige Scheiben gesägt) wurden, dann könnte ich fast....
Um mal kurz ein paar eindringliche Chondritbeispiele zu geben, denkt doch mal an so Material wie CR (etwa NWA 801) oder die ganzen Rumurutis- von CVs mal gaaanz zu schweigen. Ja, dann die ganzen HED-Typen, von den wenigsten Nümmerchen gibts doch Hauptmassen. Naja BITTE und hier geht ein Aufschrei los (Alex, ich danke Dir!  :kiss: Finde übrigens auch, dass man den nicht komplett scheibeln sollte) und alles bricht zusammen und denkt ja hamse schon recht, ABER es ist ein OC. Lebe ich iwi in einer verkehrten Welt oder was?  :confused: :platt: :ehefrau: :nixweiss:

Gruß

Ingo

P.S. Entschuldigt, wenn ich jetzt ein wenig aufgeregt daher geschrieben habe. Ich hoffe IHR versteht, was ich sagen will.  :weissefahne:

Offline Mettmann

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #24 am: Januar 17, 2009, 17:52:25 Nachmittag »
Ingo,

Paris hat vor längerer Zeit schon veröffentlich, daß es keine Mittel zum Ankauf mehr hat, noch ausreichend Mittel, die Sammlung fachgerecht zu erhalten.

Berlin hat paar mal ne Spende aus der Lotterie bekommen, müssen jedoch betteln gehn und private Paten finden, für die lächerlichen 100 oder 150Euro, die es kostet, die Eisen zu restaurieren. Es ist ein Wunder unter diesen Umständen, daß es Greshake und Mannschaft gelungen ist, wenigstens eine neue Präsentation für die Ausstellung auf die Beine zu Stellen.

Kopenhagen hat keine Mittel zum Ankauf, und keine Mittel die Stücke lege artis zu erhalten.

Stockholm hat keine Mittel, die Stücke nicht verotten zu lassen.

Moskau mußte vor Jahren alle Ankauftätigkeiten einstellen aus Geldmangel.

Jedes Australische Museum, wasde anhaust, sagt Dir, sorry no funds, we can't buy.

Heidelberg und Mainz wurden gegen die Wand gefahren.
Frankfurt, Essig ists mit der Ausstellung.

London hat diese Person als Kuratorin, die sich noch nicht eingearbeitet hat und Schmitt und Chennaoui auffen Leim gegangen ist.

Wien, hat mir der Kurator verraten, was er dieses Jahr ausgeben wird können.
Da liegt das Budget,

ach weißt was,
das Ankaufs-Budget aller dieser Europäischen Wiegen der Meteoriterei ZUSAMMENGENOMMEN,
liegt unter dem Ankaufsbudget, des nicht ganz so weltberühmten Münchener Nachttopf-Museums.
Keine Polemik, Wahrheit.

Jedem Außenstehenden, demst die Situation darlegst, langt sich ans Hirn.

200 Jahr hams ganz normal gekauft, in der Antarktis verblasens jeds Jahr 100 Millionen und bringen weniger Steine raus,
gosch die Mittel, diese für 3 Tage Antarktis verbraten, dafür könnens dem Rekord 5 neue Mondnummern hinzufügen von uns, zu ihren 18, diese in 32 Jahren gfunden haben, und keiner davon von der häufigsten Klasse, der fragmentalen Brekzien, einer einzigartig, der andere von der Sorte, wie noch nie einer in der Arktis gefunden wurd.
und das alles, wo jetzt die spannendsten Jahre der Meteoriterei stattfinden, wos Rennaissance von Großteleskopen und planetarer Raumfahrt gibt, wo soviele verrückte Steine wie noch nie gefunden worden.
Und ausgerechnet da, werden alle Mittel der heiligsten und wichtigsten Institutionen auf Null zusammengekürzt.

Ingo, kannst Dich noch erinnern, wie der eine Professor auf der US-List rumgegeifert hatte, ob Wabar, weil er keene Ahnung hatte, daß Meteorite 200 Jahre lang gehandelt wurde. Mal seine Veröffentlichungen gecheckt, der hat Expeditionen von der Ölfirma, die für die Sauerei im Niger-Delta verantwortlich ist, bezahlt bekommen.

Stell Dir mal vor, Moskau klopft bei Gazprom an. A la wir ham eure Prospektoren ausgebildet, wir sind die Mutter eures Reichtums. Das neue Rußland mit seinem neuen imperialen Anspruch, schwafelns was vor von Krinovs goldenen Zeiten, faseln zur Not bisserl was von Helium-3 uffe Mond und stecken ihnen, hihi die Amis, Japsen und Chineser zahlen sich dumm und dämlich am Südpol, wir machen alten Glanz, brunzen die ordentlich aus und werden die bedeutendste Sammlung der Welt, indem wir alles und immer aufkaufen, was bei 3 nicht wieder im Orbit ist,
schiebt mal nen Almosen rüber, kost Euch weniger als nen neuer Stürmer für die international bedeutungslosen Clubs, die da heißen FC Schalke und Zenith Petersburg......

Ich mein, was ist das denn für eine unhistorische und drollige Vorstellung einiger dieser Wissenschaftler vom Schlage der Schmitts und McCoys, daß Meteorite gefälligst umsonst herzugehen hätten?

Wenn ihre Kollegen Planetogen sehen wollen, how spring is on a Jupiter und Mars, dann überweisense an Lockheed und EADS die hunderte Millionen, kaufen Kapazitäten in Courou und Baikonour, - ich mein, eine Mission zunem Asteroiden oder zum Mars ist unter 300 Mio nimmer zu haben - da nimmt niemand Anstoß daran. Guck doch die ganzen Weltraumdedektoren und die Rennaissance der Großteleskope, das koscht ein Schweinsgeld.

Jaaa sagst Du dann, die Meteoritler haben das Problem, der praktischen Rentabilität, im Wettbewerb mit den anderen Disziplinen.
Ja Grutzi sag ich dann, was hat denn z.B. dieses ATLAS-Ding gekostet, erbaut zum Ziele, zu überprüfen, ob irgend ein Boson wie vorausberechnet zerfällt, was allerdings überhaupt erstmal gefunden werden muß. 3 Milliarden oder so. Das hat auch keinen praktischen Nutzen, jedenfalls keinen kurzfristigen. Oder guxx die ganzen Gravitationswellendetektoren, diese jetzt überall bauen und wose wetten darauf abschließen, obse aussem Rauschen überhaupt jemals eine isolieren können,
oder die beiden neuen Röntgenteleskope diese für Milliarden in den Orbit schießen. Ja Gamma-Ray-Burst schön und gut, nur haben wir Menschlein gar keine Einflußmöglichkeiten auf solche Ereignisse, noch werden wir sie jemals nutzbar machen können, im Gegenteil, wenn da ein Röntgenplatzer in brauchbarer Nähe, dann aber Beine in die Hand!!

Ingo, ein jedes Institut, BEZAHLT das Material an dem es forscht und den Laborbedarf,
das ist das normalste der Wellllllllllllllllllllllllllllllllt.
Wieso sollte da die Meteoriterei die einzige Ausnahme sein?

Ich arme Wurst, ich darf jetzt die Bayer. Landesbank mit 30 Milliarden Euro retten, eine Bank, von der keine Sau auf der Welt gehört hat, bis sie pleite gegangen ist. Eine Bank, die nie nennenswert was zum Bayer.Staatshaushalt beigetragen hat, und womer nie wieder diese Kohle rausbekommen werden. 30 Milliarden, das reicht locker für 50 Space-Shuttle-Starts, das reicht um alle Meteoritenfunde der nächsten 3000 Jahre aufzukaufen und in der Bayer. Staatssammlung zu vereinen.
Gosh sind die Blöd. Sollens alle Mitarbeiter entlassen, jedem 5 Millionen in die Hand drücken, das wär halb so teuer.

Also Kohle ist da, daran liegts nicht.

Und daher Ingo, kannst den Händlern nicht vorwerfen, dasse die Steine schneiden müssen. Ihr Enthusiasmus, sich den Mors abzuarbeiten und dabei leistungsfähiger als alle institutionellen Unternehmungen auf Kosten der Allgemeinheit und billiger zu sein, als die 200 Jahre zuvor, ist mehr als genug.
Ihnen auch noch den Enthusiasmus abzuverlangen, von trocken Brot zu leben, um die Steine ungeschnitten zu bewahren, ist zuviel.

Du kannst den Metthändler nicht vorwerfen, dasse die Steine scheibeln müssen.
Keiner unter ihnen hätte etwas dagegen, die Steine ganz zu verkaufen.
Wenn es aber nicht genügend private Sammler gibt, die diese Steine ganz kaufen können und solange die Institute sich im Ausnahmezustand befinden und nicht wieder zur Normalität zurückkehren können, zur bewährten Art der 200 Jahre zuvor, und sie die Peanuts, dies mittlerweile nurmehr kost, nicht bewilligt bekommen,
bleibt oft nix, als die Säge.

Du willst ganze Steine Ingo?
Geh halt zu Deiner Uni, beantrag ein Forschungsprojekt, kaufe ganze Steine. Es kost ja fast nix.

 :prostbier:

Huch, nun, wird der ein oder andere sich wieder am herzhaften Duktus stoßen,
aber wie sollte mans denn anders ausdrücken,
die derzeitige Situation ist eine Groteske,
zum Schieflachen, wenns ned so traurig wär.

Martin
« Letzte Änderung: Januar 17, 2009, 18:15:16 Nachmittag von Mettmann »
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Plagioklas

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #25 am: Januar 17, 2009, 18:16:55 Nachmittag »
Hallo,
recht hat Mettmann. Sogar für irgendwelche bunten farbkleckse auf alten Stoff in nem fetten holzrahmen gibt man noch heute ne Menge kohle aus.

Aber für das Besorgen von den sowieso schon zur Zeit extrem preisgünstigen und sehr interessanten Maerial bleibt kein Geld. Da soll man sich nicht über diese Entwicklung wundern.

Dass ein Privatmann oft das zu hohen preisen eingekaufte Material eher zerlegt als das günstige liegt einfach daran, dass man vom Verdienst einer Zerlegung eines teuren Stückes auch locker weitere teure Stücke kaufen kann. Vom profit eines günstigen wird wohl kaum etwass beschaffbar sein, was man sich als erfahrener Sammler noch wünscht.
Gruß
Plagioklas

Offline Mettmann

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #26 am: Januar 17, 2009, 18:19:17 Nachmittag »
Zitat
Physical characteristics: Many whole stones and fragments, all with desert varnish and brown/orange color.


Pssst Ingo, NWA 801 bestand hauptsächlich aus Futzeln, da ist kein 5kg-Stein geschreddert worden.

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Allende

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #27 am: Januar 17, 2009, 18:31:56 Nachmittag »
Hoi Ingo, hoi Mettmann   :winke:
 
Hatten wir nicht die gleiche Diskussion schon, oder zumindest ein sehr ähnliche Diskussion, als ich “NWA-Hauptmassen mit interessanten Jahreszahlnummern” angeboten hatte? Ich meine auch, schneidet ruhig alles kurz und klein, aber lasst bitte mindestens 50% der ehemaligen Masse unberührt für die Generationen nach uns! Ich mache das so mit allen NWA ACH’s und auch den NWA OC’s die mir unter die Säge laufen...

Jetzt noch ein paar Anmerkungen meinerseits zu den Bildern des 12 kg-Ebayklotzes: Bei Bildern mit viel Schatten und Halbschatten lässt sich eine Deutung über Typ, Frische und andere äussere Merkmale schwer machen. Ich habe schon beim bekannten Anbieter angefragt, ob es sich eventuell um ein grosses NWA 869-Stück handelt, aber noch keine Antwort erhalten. Wenn ja (= NWA 869), ist der Preis meiner Meinung nach zu hoch, aber dann kann munter drauflos gescheiblet werden, weil davon gibt es ja genug Material. Wenn nein (= nicht NWA 869) ist der Preis für das grosse Stück sehr fair und dann würde ich maximal knapp die Hälfte salamisieren. Aber ich muss mir keine Gedanken darüber machen, weil es nicht mein Stück ist.

Ich fahre jetzt gleich zusammen mit meiner M zum Eishockeyspiel ins Zürcher Hallenstadium: ZSC gegen Servette-Genf.

Und tschüss...
Allende  :hut:

Offline lithoraptor

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #28 am: Januar 17, 2009, 18:39:49 Nachmittag »
Och Mensch Martin, nu mach aber mal halblang. Ich habe ja gar nicht gesagt, dassde nich scheibeln sollen darfst- "QUATSCH mit Soße" (ich verstehe auch absolut nicht, warum Du mir immer wieder auf diesem Trichter a la "Ingo gegen ALLE Händler aufjanze Welt" o.ä. kommst. Ich bin doch nicht so'n Ar.....ch, was durch die Welt hüpft und EUCH Händlern euren Lebensunterhalt oder sogar auch mal einen satten Profit nicht gönnt oder neidet. Das kannst Du doch echt nicht von mir glauben. :neenee: Ebenso musst Du nicht wieder ellenlang schreiben, wie schlecht es um die Liquidität entsprechender Institute geht, dat ist doch bestens bekannt, auch mir.  :crying:

Mir geht es einzig und allein um die Tatsache, dass bei der Frage nach der Zerteilung eines (immerhin 12 kg) OC ein kleiner Aufschrei erfolgte, solcherlei Aufschreie aber kaum oder besser gesagt gar nicht zu vernehmen sind (oder zumindest in der Vergangenheit waren), wenn es um das Sägen von Individuals seltenerer Klassen geht/ging. Das würde ich mir zukünftig einfach mal wünschen. DAS WAR AUCH SCHON ALLES!!!

Mehr habe ich nicht gesagt und mehr will ich damit auch nicht sagen, BASTA!

In diesem Sinne  :kiss: und  :prostbier: , Martin

Ingo

P.S. @ Allende: Ja, schneiden maximal 50% finde ich auch super, ist für einen professionellen Händler sicher aber nicht praktikabel. An einen 869er dachte ich zunächst auch- bin mir aber nicht sicher...

@ Alle: Ich werde versuchen meine nächsten Aussagen noch adäquater zu formulieren, damit es nicht immer zu solchen blöden Miß(t)verständnissen kommt.

Offline Mettmann

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Re: Meteorit mit fetten Chondren auf Ebay?
« Antwort #29 am: Januar 17, 2009, 18:51:55 Nachmittag »
Zitat
Ebenso musst Du nicht wieder ellenlang schreiben, wie schlecht es um die Liquidität entsprechender Institute geht,


Das schreib ich nicht Dir, sondern allen.

Und es MUSS immer und immer wiederholt werden, bis es dereinst mal ein jeder weiß, vielleicht auch endlich mal einer, der für die Budgetierung der Institute zuständig ist.

Hihi, bin überzeugt, daß kein Schwein bei der ESA oder bei der DLR einen Schimmer hat, wie bedeutend die Lunaite, die Marsmeteorite sind, wie wenig es davon gibt, wie einfach man sie erwerben und wie billig sie sind.
Sonst hättens längst ois uffer Wellt wuppdich zusammengekauft und täten nicht an irdischen Basalten für teureres Geld als echtem Mars rumforschen, um etwas über den Mars zu lernen. (oder zumindestes tätens zusätzl. dran forschen).



Und der Zerkleinerungsvorwurf ist eine Wiedergängerthema, in allen Foren, (ähnlich dem: Hilfe mein Eisen rostet.)

Die Lösung für Beides ist simpel und schnell durchzuführen.



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