Naja, ich sag nur:
Ich auch! Ich hatte ja schon immer, vor ein Mikroskop zu kaufen, aber es nie in die Tat umgesetzt. Für kleine Details hatte ich immer den Scanner genommen, was auch immer noch eine sehr gute Alternative ist. Selbst meine HD-Video-Kamera ist sehr gut geeignet, um kleinste Sachen abzubilden.
So nun zur kleinen Micro-Kamera. Sie macht ja tolle Fotos, wie jeder schon sehen konnte. Sie hat aber auch Schwachpunkte, die hier noch nicht wirklich angesprochen wurden. Ich möchte es nun mal tun:
1. Der Zoom hat ja eigentlich nur zwei nachvollziehbare Stufen. Einer ist wahrscheinlich 10-fache Vergrößerung, wenn man den durchsichtigen Aufsatz direkt auf das Objekt stellt und in der Zoomstufe "weitwinklig" fokussiert. Wenn man die andere Zoomstufe nimmt und ebenfalls die Kamera auf den zu untersuchenden Gegenstand aufsetzt, dann wird wohl die 200-fache Vergrößerung erreicht. Andererseits kann man aber eben frei wählen, welche Vergrößerung man gerne haben möchte, denn man braucht ja nur den Abstand zwischen Objekt und Kamera frei wählen. Die Vergrößerung ist so aber nicht mehr nachvollziehbar. Auch das Menü für den Zoom im Programmteil "Einstellungen" ist natürlich um sonst, da ja kein Motor oder so eingebaut ist. Es muß also wohl noch eine andere Kamera geben, die diesen Menüpunkt benutzt ...
2. Das Fokussierrad ist wohl der wirkliche Schwachpunkt am ganzen Gerät. Vor allem wenn man sehr große Vergrößerungen benutzt, zeigt sich sehr stark, wie viel Spiel das Gewinde hat. Jedenfalls für 200-fache Vergrößerung viel zu viel! Man erkennt es, wenn man scharf stellen möchte. In eine Richtung gedreht, und sicht den Schärfepunkt nähernd, ist alles in Ordnung. Dann ist man leicht vorbei und möchte wieder zurück drehen. Genau in diesem Moment verschiebt sich der Bildausschnitt sehr stark. Bei mir sind es fast 33% der Bildlänge! Man muß also ständig auf der Hut sein, wo ist der Schärfepunkt und gleichzeitig wo ist mein Bildausschnitt. Das ist nicht gerade schön ...
3. Es entsteht vor allem bei weitwinkligen Aufnahmen starke Abbildungsfehler. Bei mir zumindest kann man nie die gesamte Bildebene scharf einstellen, was also entweder eine Bildfeldwölbung ist oder die sphärische Aberration. Beides sind Fehler der Linse (Linsensystem) die man daran erkennt, das entweder die Mitte oder eher die Ränder scharf abgebildet werden, aber eben nicht beides zusammen. Letztlich scheint das optische System aber für die sehr hohen Vergrößerungen optimiert zu sein. Das ist auch gut so, denn genau deshalb kauft man dieses Gerät ...
4. Die automatische Belichtungszeit ist sehr schwerfällig und nicht wirklich so, wie ich es gerne hätte. Auch der Weißabgleich kommt nur selten zur richtigen Zeit, vor allem, wenn man externe Lichtquellen benutzen möchte. Dadurch können die Bilder starke Farbabweichungen haben. Man kann natürlich vieles auch per Hand einstellen, aber so weit bin ich noch nicht, das ich es aus dem FF hinbekomme ...
Aber nicht zu vergessen ist der Preis. Dafür bekommt man wirklich etwas, was einem neue Horizonte eröffnen kann. Nicht das wir uns falsch verstehen, denn ich zumindest bin also voll zufrieden! Ich kann mit diesen Fehlern leben ...
Tja, mit sehenswerten Bildern kann ich zur Zeit noch nicht aufwarten, da ich mich zur Zeit schlecht bewegen kann. Ich hole das aber noch nach ...
Und Schüß
Thomas