Ob der Erguß nötig war?
Man muß doch einen Schritt weiter denken und zugleich die Ursachen bennen.
Jürgen, Du sprichst von wieder einmal schweren Zeiten und den 3 Fällen jetzt.
Bitte, Argentinien - Berduc, das ist ein brandneues Gesetz, noch nicht einmal ein Jahr in kraft.
Hätt sich der Meteorit ein Jahr beeilt, dann würd sich Deine Frage überhaupt nicht stellen.
Und andere Fragen muß man doch stellen, bevor der Meteorit in den Brunnen gefallen ist.
Wir privaten Sammler und Liebhaber von Stein und Eisen haben wieder mal eine schwere Zeit vor uns
Ja nicht "wieder einmal", sondern es stehen düstere Zeiten bevor.
Argentinien ist doch kein Einzelfall, überall hast doch diese protektionistischen Bestrebungen, schaust auf die Referatslisten - kein MetSoc-Meeting wo nicht nach neuen Gesetzen gekräht wird, und leider immer unwidersprochen.
Gut Du bist Sammler, Dich mags nicht kratzen, wenn keine Mets mehr für die Wissschaft gefunden werden, Du bist Veteran und hast Deine Steine im trockenen, also magsts verschmerzen, wenn die Wüste abgeschafft wird, ach man brauch ja nur vor die Haustür gehn, mittlerweile ists eigentlich auch verboten gar aus Polen Meteorite ausser Landes zu schaffen.
Aber wenn wirs, wie gewünscht aufs Sammlerniveau herunterbrechen,
ja aus wirds sein mit der Sammelei.
Kann man sagen, nunja, kehren wir wieder zurück zu den gemütlichen 70iger und 80iger Jahre,
aber die werden sich nicht wieder einstellen. Das Fell des Bären ist verteilt und wir haben doch 10x mehr Sammler inzwischen.
Man hört doch jetzt schon überall die Klagen, daß man von den Klassikern nix mehr richtiges kriegt, nur noch Fitzelkram unterwegs ist und wie teuer es geworden ist.
Das alles kann einem doch nicht gleichgültig sein, zumindest nicht, wenn man sich für Meteorite begeistert.
So und dann gilt es doch zu hinterfragen, woher die ganzen neuen Gesetze kommen. Die fallen anders als den Gegenstand, den sie reglementieren, ja nicht vom Himmel.
Woher kommt das, wenn 200 Jahre zuvor niemand einen Bedarf für solche Gesetze gesehen hat?
Diese Gesetze werden beschlossen in Unkenntnis der tatsächlichen Sachlage.
Google mal rum - es ist voll mit Zeitungs- und Medienartikeln bei neuen Fällen, bei neuen Funden, wovon Plünderen, Grabräubern, Schatzgräbern die Rede ist, es werden schwindelerregende Millionensummen sich aus den Figern gesogen,
und gar nicht so selten von Universitäts- und Museumsleuten...ja was meinst denn, wie deren Sammlungen zustande gekommen sind? Warum hast Du nen schönen Pultusk in der Sammlung? Weil sich eben nach dem Fall ein gewisser Dealer Krantz dort rumgedrückt hat und den Leuten die Steine abgekauft hat, ums an die Humboldts und Konsorten dieser Welt weiter zu verticken. Nix anderes hat Leuchtender Stern Nininger getan. Hats den Bauern abgekauft. Der hat nicht 300+ Funde selber getan, unds Jahrhundert davor der Ward, von dem was weiß ich Chicago, New York usw. den Grundstock hat.
Also mal ganz abgesehen davon, daß die Sammler als Handlanger und Geldgeber von Plünderern und Hehlern diffamiert werden,
es wird mit der Tradition der Disziplin gebrochen.
So und da muß man doch fragen dürfen, ob das gerechtfertigt ist?
Man muß sich fragen, welcher Schaden ist tatsächlich bislang entstanden, dadurch dass Meteorite gehandelt werden dürfen (und daß sich daher soviele auf die Suche gemacht haben, um den Bestand an Meteoriten in 20-10 Jahren zu verzehnfachen?).
und die zweite Frage ist, greift das Instrument der Enteignung, des Exportverbots, des Protektionismus, bringt es was.
Und da bestehen ja schon Erfahrungen. Die muß man kennen.
Ich hatte sie zu anfangs genannt.
Offensichtlich bringts gegenteilige als die beabsichtigten Effekte.
Ich halte diese Fragen doch für wesentlicher, als im nachhinein bei jedem kommenden Fall zu weinen, daß er tabu ist.
Im übrigen stimme ich dem Matthias vollkommen zu.
Psst, Alex - das sind berechtigte Sonderfälle. Kein Mensch mag den Nogata in seinem Kisterl zu Markte tragen, na und wenn die ollen Indianer um den Willamette getanzt sind, sollensen schützen, genauso wie die Kraters oder von mir aus auch das Campostreufeld als Naturdenkmal.
Im wesentlichen geht es aber doch um Neufunde und Neufälle. Um Steine, die unbemerkt herum liegen, mühsam gesucht werden, die nie zuvor ein Mensch berührt hat - und lustig, lustig, die ja oft nicht einmal als Meteorit erkannt werden und wo die betreffenden Länder sowieso erst einmal ein Stückerl ausser Landes schaffen müßten, um Hilfe in Anspruch zu nehmen, obs den überhaupt ein Meteorit ist.
Ist überhaupt im Prinzip eigentlich so, wenn ich an die Wüstenfunde denke. Das sind ja grad bei den seltensten Geschichten noch gar keine Meteorite, sondern nur Kandidaten. Es sind Steine. Die Sucher selber können nicht sagen, ob ein Mond ein Mond oder doch nur ein irdischer Stein ist......
Naja Haarspaltereien.
Ich halte jedenfalls gar nichts davon, sich unwidersprochen kriminalisieren zu lassen, von Leuten, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben.
Und wenn man dem nicht entgegentritt, dann ist der Schaden für alle beteiligten riesengroß.
Nun gut, was solls. Gibt ja auch andere Hobbies.
PS:
Hui, wie arbiträr es zum Teil zugeht. Ist Euch schon aufgefallen, daß die Australier Meteorite in die Kulturerbeliste aufgenommen haben, nicht aber die Tektite - dabei sind die in Australien viel seltener....