Moin Mirko!
Rein theoretisch wären beide Varianten wohl möglich, oder?
Da würde ich glasklar
NEIN sagen! Die thermischen Bedingungen wirken immer von außen auf die Chondre ein. Wie sollte denn eine Chondre von inneren aufheizen - es gibt doch im Inneren nix, was Wärme generieren könnte?!
Ich denke, der wahrscheinlichste Fall ist der, dass die Chondre langsam abkühlte, da ihre Umgebung dies auch tat. Die Schmelze erreichte dann den Temperaturbereich in der es zur Kristallisation kommen konnte und die Olivine begannen zu wachsen. Die Abkühlung setzte sich weiter fort ggf. dann auch etwas schneller und der Temp./Druck-Bereich, in dem es zum Wachstum von Kristallen kommen kann, wurde verlassen, so dass die restliche Schmelze zu Glas erstarren musste.
Wenn ich mir die Chondre genauer betrachte, dann habe ich den Eindruck, dass die Kristalle zum Inneren hin kleiner werden. Dieser Umstand würde für meine Theorie sprechen - hier war einfach nicht die Zeit für ein längeres Wachstum gegeben bzw. wurde das Zeitfenster für eben dieses immer kleiner. Ist klar, was ich sagen will?
Wenn meine Beobachtung mit dem Kleinerwerden der Kristalle nach innen korrekt ist, dann würde dies meiner Meinung nach auch gegen den umgekehrten Weg, den, dass eine voll auskristallisierte Chondre durch eine externe Wärmequelle (etwa durch ein Impakt-event) wieder aufgeheizt wird, sprechen. Es würde hier, meiner Einschätzung nach, keinen Sinn ergeben, dass die Chondre von innen nach außen aufschmilzt bzw. die Kristalle im Außenbereich von dem Event nicht betroffen sein sollten.
Gruß
Ingo