Moin!
Die Eisenmeteorite sind letztlich auch aus Chondren entstanden. Ich hab ja oben schon geschrieben, dass sich die Chondren zu Asteroiden und Planeten zusammengeballt haben. Bei grossen Asteroiden wurde das chondritische Material stark durch radioaktive Prozesse erhitzt. Dadurch wurden viele Chondren stark beschädigt. Bei sehr grossen Asteroiden und auch bei den Planeten war die Hitze aber so stark, dass die Chondren komplett geschmolzen sind. Daher findet man auf der Erde auch keine Gesteine mit Chondren. Das schwere Eisen aus den Chondren hat sich durch die Schwerkraft in der Mitte des Asteroiden oder Planeten angesammelt. Später ist der Asteroid dann langsam abgekühlt und das flüssige Eisen im Kern ist erstarrt. Dort ist dann ein anderer Asteroid eingeschlagen und hat den Eisenkern zertrümmert und machmal fällt so ein Eisenstück als Eisenmeteorit auf die Erde.
Das ist nicht ganz richtig bzw. etwas fragwürdig formuliert
:
Innerhalb der Staubscheibe haben sich durch kurzzeitige Aufhitzung Chondren und Matrixkomponenten gebildet. Also quasi Silikatstrukturen in mehr oder weniger kugeliger Form (Chondren), gelegentlich mit kleinen Beimengungen von Fe/Ni-Körnchen. Es sind aber nicht alle Partikel in der Staubscheibe zu Chondren kondensiert sondern einige sind vereinzelte Körnchen geblieben. Beide zusammen haben sich dann zu immer größeren Asteroiden zusammengebalt (sog. Akkretion). Auf diese Weise sind ganz unterschiedlich große Asteroide entstanden, die, so kann man vermuten, auch ganz unterschiedliche Verteilungsdichten von Chondren und Matrix hatten. Je größer die Asteroiden nun wurden, desto mehr thermische Energie wurde in ihnen frei (eben durch den Zerfall der radioaktiven Isotope). Diese Aufheizung resultierte zunächst (bei kleineren Körpern gänzlich, bei ganz kleinen gar nicht) in einer Zonierung des Grades an Chondrenzerstörung (die wir heute mit dem petrologischen Typ eines Chondriten beschreiben). Kurz bedeutet dies, dass je weiter man ins Innere eines solchen Körpers vor dringt, desto zerstörter sind die Chondren (bzw. da auch Rekristallisation einsetzt, desto weniger scharf lassen sie sich von der Matrix abgrenzen). Demnach befindet sich chondritisches Material des Typs 3 nur ganz außen in einer recht dünnen Randzone und das Material vom Typ 6 (bzw. 7) im Kernbereich. ((((Es sei erwähnt, dass es auch Verfechter der Theorie gibt, dass die Aufheizung nicht von innen nach außen verlief sondern genau anders herum, dass also der thermische Einfluss von ganz anderen Faktoren als dem radioaktiven Zerfall gesteuert wurde.))))
Wie auch immer, bleiben wir bei dem Zerfall: Hat der Körper eine gewisse Größe erreicht bzw. überschritten, dann geht die Aufheizung des Asteroiden so weit, dass dieser innerlich gänzlich aufschmilzt (sog. Anatexis). Auf diese Weise können sich die unterschiedlichen Minerale ihrer Dichte nach sortieren (sog. Differenziation). Eisen und Nickel sammeln sich dabei im Kernbereich, die silikatischen Minerale im Mantel. Das Eisen ist also nicht aus den Chondren ausgeschmolzen oder gar entstanden (so könnte man das ja verstehen), sondern alle Eisenkörnchen egal ob nun zufällig in Chondren oder Matrix gebunden, haben sich (im gesamten chondritischen Mutterkörper) von den Silikaten getrennt und sich im Kern gesammelt. (das war der Punkt, den ich eigentlich etwas anders formulieren wollte Mark, mehr nicht; nimm es mir also bitte nicht krumm, dass ich gleich etwas weiter ausgeholt habe...
).
Ja, und wie Mark schon sagte, eben weil die Erde ein differenzierter Körper ist, findet man keine Chondren mehr in unseren Gesteinen.
Im übrigen kann bei differenzierten Körpern (man sieht es ja auch bei uns oder auf dem Mars) auch Vulkanismus entstehen, der, auf dem Mantel aus Silikaten, für eine sehr dünne Kruste sorgen kann.
Mit einer gut sortierten Meteoriten-Sammlung kann man also die Differenziationsprozesse ganz unterschiedlicher Ausgangskörper bis ins Kleinste nachvollziehen und so die Planetenbildung begreifen. Na, wenn dat nix is!
So, nun bin ich aber wieder
Ingo