Stück mit Lateritpatina oder ohne, da scheiden sich ja die Geister. Die Anhaftungen bilden sich in der Regel auch nur auf den aufliegenden oder bodennahen Flächen der Meteoriten. Bei manchen Stücken ist die Ausprägung beidseitig vorhanden, entweder ein Beleg für eine Einbettung im Sediment oder eine Umbettung, etwa in Folge eines starken Regens.
Bei der Entstehung von Lateritböden bilden sich u.a. die Minerale Kaolinit, Goethit und Hämatit. Es sind insbesondere die Eisenoxyde Goethit und Hämatit, die für die charakteristische Rotfärbung verantwortlich sind. Da der Fall von Millbillillie gerade einmal etwas mehr als 40 Jahre zurückliegt, wundert es schon ein wenig, dass die Anhaftungen eine solche Härte aufweisen. Wer einmal versucht hat, diese lösen, weiß wovon ich spreche. Das mag an der beteiligten Kieselsäure liegen, die als eine der leichter löslichen Bestandteile des Lateritbodens im Oberflächenwasser mitgeführt wird. Beim Niederschlag auf Oberflächengesteinen, wie etwa einem zufälligen Millbillillie, kommt es zu Silkret-Bildung, was zu einem äußerst harten Oberflächenbelag führt. Silkretsedimente sind in den heutigen hyperariden Wüsten häufig in großen Mächtigkeiten zu finden. Sie dienten den prähistorischen Nomadenvölkern als Rohstoff zur Herstellung von Steinwerkzeugen. Es lassen sich daraus exzellente Klingen schlagen.
Hier ein interessantes Exemplar (72g), das drei verschiedene Ausprägungen der Lateritpatina zeigt. Eine nahezu unveränderte, fallfrische Fläche, eine deutlich patinierte und eine natürliche Bruchfläche, die am stärksten angegriffen scheint (nicht im Bild).