Autor Thema: Sinn und Zweck von Silicagel  (Gelesen 28434 mal)

Offline Mettmann

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #30 am: November 20, 2008, 22:46:51 Nachmittag »
Oooch, da nehmer den her.
http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/johnstown_horejsi4.jpg

So zurück zum Thema.

Silicagel ist sinnvoll.
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Offline lithoraptor

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #31 am: November 20, 2008, 22:49:30 Nachmittag »
Recht hast Du, Mirko!

Darum sei an dieser Stelle gesagt, dass es enorm wichtig ist, dass das Silicagel den Meteoriten nicht berühren darf; sonst geht es sehr fix mit dem Rost.
Gelegentlich ist es sinnig das Silicagel in extra kleine Beutelchen zu packen und diese einfach lose (evtl. zusätzlich) in seinen Aufbewahrungs Boxen, Dosen, Schachteln, Schubladen etc. zu verteilen- funktioniert bei mir besonders gut bei grösseren Stücken (Individuals etc.) die nicht in ein kleines Döschen passen...

Gruß

Ingo

Offline lithoraptor

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #32 am: November 20, 2008, 22:52:37 Nachmittag »
@ Mettmann: Haben will!!!  :einaugeblinzel:  :lacher:

Ach, wie bereitet ihr euer Silicagel denn wieder auf? Bei mir kommt es in den Ofen (am besten mit Umluft) und dann so bei 80-100 °C.

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #33 am: November 20, 2008, 22:54:50 Nachmittag »
Ich auch! Das ist die Johnstown main mass.

Ja im Backofen halt, in einer Reine, bei 100g, ab und zu mal umrühren, dann gehts schneller.
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wannkommtdernächste

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #34 am: November 20, 2008, 23:05:50 Nachmittag »

Also ich bade jetzt überhaupt nicht mehr. Dann krieg ich auch so eine schöne Patina und überdaure locker, was auch kommen mag.

Aber back zu topic. Konkretes Beispiel: habe hier eine wunderschöne Vollscheibe von Tafassasset liegen. Da versicherte mir ein hochverehrter Kollege seinerzeit, der Tafa mit seinen wunderbaren Eisenanteilen sei bestens geschützt, da aus einem hochbasischen lokalen Bodenmilieu kommend. Also nix pöse Chloride.

Das war vor zwei Jahren und ich darf berichten: die Scheibe ist frisch wie am ersten Tag. Ich erfreue mich an ihr, wozu ja schließlich auch gehört, dass ich sie um mich habe, zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten, bei ganz unterschiedlichen Lichtverhältnissen also draufschauen, sie auch mal in die - baumwollbehandschuhte - Hand nehmen zu können. Würde ich kaum tun, wenn ich erstmal Tesa abwickeln müsste und ... und ...

Könnte man also nicht wenigstens Steinscheiben von solch hübsch basischer Herkunft von dem Gel-Einweckglas-Verdikt freisprechen?

Und, Mirko: die Villabetos, wie haben die sich Deinem Eindruck nach denn konkret verändert?





ironmet

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #35 am: November 20, 2008, 23:20:38 Nachmittag »
Hallo Matthias,

na ja,das muß man schon den Bedürfnissen jedes einzelnen anpassen!
Ich z.B. habe kein Bedürfnis das Stück aus der Dose zu nehmen.
Daher bleiben bei mir alle gut verschlossen.
Selbst bei Sachen,die als stabil gelten,kann es ja nichts schaden!

Noch vielleicht ein wichtiger Hinweis.
Man sollte auch beachten,welches Klebeband man benutzt.
Es gibt einige Sorten,wo der Kleber auf der Dose bleibt,wenn man das Band mal
abzieht,z.B. zum Silicagel wechseln.
Das nervt natürlich gewaltig.
Die besten Erfahrungen habe ich mit Tesa-Crystal gemacht und eventuell noch einen Hauch
besser ist 3M Scotch Crystal.
Wenn man die abzieht,bleibt nichts an der Dose!!
Zwar etwas teurer als normales,aber es lohnt sich,weil sehr praktisch.

Viele Grüße Mirko

wannkommtdernächste

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #36 am: November 20, 2008, 23:28:51 Nachmittag »
Hallo Matthias,

na ja,das muß man schon den Bedürfnissen jedes einzelnen anpassen!
Ich z.B. habe kein Bedürfnis das Stück aus der Dose zu nehmen.
Daher bleiben bei mir alle gut verschlossen.
Selbst bei Sachen,die als stabil gelten,kann es ja nichts schaden!

Ah ich sehe: die Bruderschaft differenziert sich also zumindest schon mal in Bewahrer und Genießer. Die Bewahrer sind natürlich in hohem Maße verdienstvoll.

Noch vielleicht ein wichtiger Hinweis.
Man sollte auch beachten,welches Klebeband man benutzt.
Es gibt einige Sorten,wo der Kleber auf der Dose bleibt,wenn man das Band mal
abzieht,z.B. zum Silicagel wechseln.
Das nervt natürlich gewaltig.
Die besten Erfahrungen habe ich mit Tesa-Crystal gemacht und eventuell noch einen Hauch
besser ist 3M Scotch Crystal.
Wenn man die abzieht,bleibt nichts an der Dose!!
Zwar etwas teurer als normales,aber es lohnt sich,weil sehr praktisch.

Viele Grüße Mirko
Danke für die Tips, Mirko!

Offline Mettmann

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #37 am: November 20, 2008, 23:50:08 Nachmittag »
Also ich tät sagen, die meisten Steinscheiben brauchen nix.
Natürlich je weniger Eisen drin ist desto besser.

Die berüchtigten Bluter sind ja wenig an Zahl
(und zumeist auch schon ziemlich im Felde verrottet, sodaß man sie weniger aus ästhetischen Gründen anhäuft).

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astro112233

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #38 am: November 21, 2008, 00:01:30 Vormittag »
Hallo Andreas,

du schreibst ... Zum Tesafilm... finde ich zwar persönlich nicht sooo schön, da wenn man es entfernen muß immer Kleberückstände haften bleiben und irgendwann sieht es schmuddellig aus - es ist aber trotzdem ein MUß!!!

Dieses Problem kenne ich auch. Wenn das Tesa nicht gleich will wie ich, belasse ich das Original-Tesa und trenne mit einem sog. - Einmal Skalpell - den Klebestreifen in der umlaufenden Stoßkante des Ober- und Unterteils der Klarsichtdose.

Das geht sehr einfach. Nach der „Umbettung“ klebe ich einen neuen gleichbreiten Tesastreifen um die Stoßkante.

Das Prozedere kann man wohl 3 mal durchführen, dann werden die Tesalagen zu dick und verderben das Aussehen der Dose.

Allerdings könnte man auch das alte Tesa abpulen und die Klebereste mit – Reinigungsbenzin entfernen. Jedoch erst mal am Boden der Dose testen, ob das Reinigungsbenzin die Oberfläche nicht anlöst. 

Gruß Konrad  :winke:

PS. Dann kenne ich noch jemand, der klebt seine putzigen Preisschildchen immer oben links auf die Dose.  :wow: 

ironmet

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #39 am: November 21, 2008, 00:24:26 Vormittag »
Hallo Konrad,

putzige Preisschildchen? Wer macht denn sowas?? :gruebel:

hm,muß ich wohl mit gemeint sein.

Also noch zwei Tips an die Dosen Liebhaber.
Wenn Klebereste an der Dose bleiben sollten,würde ich nicht mit Benzin oder Aceton
oder sonstigen Sachen rangehen.
Nehmt einfach Isopropanol!!
Kurz mit angefeuchtetem Lappen überwischen und fertig.

Und für die putzigen Preisschildchen:
Damit habe ich ja schließlich auch zu kämpfen!
Ist auch ganz einfach.
Preisschild abziehen,Kleber bleibt meist komplett auf der Dose.
Einen Edding zur Hand nehmen,(der aber nicht auf Folien und Kuststoff haftet).
Einmal linksrechtslinksrechts über den Kleber gemalt,abwischen,fertig!

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Offline APE

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #40 am: November 21, 2008, 15:15:46 Nachmittag »
Zur Motivation!

So sieht Villalbeto W0 aus
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Offline APE

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #41 am: November 21, 2008, 15:26:04 Nachmittag »
Aber so wurden die meisten Stücke gefunden ...

... ähm ich sage mal W1 !
Grau ist alle Theorie ...

Offline APE

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #42 am: November 21, 2008, 15:45:42 Nachmittag »
Ja und wenn man Pech hat, dann sahen diese Meteorite nach einem Jahr so aus ...

... was ist das jetzt für eine Verwitterungsklasse  :gruebel:  noch W1 innen aber unter der Kruste  :nixweiss: W2 ?

Was sagt ihr dazu? Jedenfalls die Matrix sieht schon farblich nicht mehr ursprünglich aus ...

Und genau das sollte man verhindern. Das geht zwar nicht so schnell zuhause, aber die Oxidation schreitet auch dort vorwärts. Der ganze SteinMet sieht außen noch recht nett und schwarz aus, aber Innen ist es nicht so. Vor allen an den offenen Bruchflächen kommt der Rost als erstes oder er quillt auch aus den Ritzen der gebrochenen Krusten. Bei EisenMets sind Brüche oder geschnittene Flächen immer sehr empfindliche Stellen. Hier geht es wohl stets als erstes los ...
« Letzte Änderung: November 21, 2008, 16:03:34 Nachmittag von APE »
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Offline APE

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #43 am: November 21, 2008, 16:17:57 Nachmittag »
Nun zum Thema.

Ich habe deshalb alle größeren Meteoritenstücke, die eben nicht in Mirkos-Dosenvariante passen, in Luftdichte Boxen gesteckt. Zuerst Lock&Lock (bei OBI erhältlich) doch die größeren Dosen waren vielleicht Wasserdicht, wie versprochen, aber eben nicht Luftdicht. Das Ergebnis war - Silicagel nach 3-4 Wochen blau und grün. Mist!

Die kleinen Boxen gehen aber einigermaßen. Ich nehme einfach ein bißchen mehr Silicagel und verlängert dadurch den Zeitraum.

Noch besser sind aber Boxen die ich dieses Jahr zufällig gefunden habe. Meine Frau brachte zur besseren Aufbewahrung der frischen Lebensmittel im Kühlschrank Dosen mit von PLUS. Die waren mit Gummiventil und Handpumpe verkauft worden. Ansonsten wie Lock&Lock Boxen ausgestattet, doch dies waren VakuumDosen! Nett sehr nett! Die Dosen waren einmal evakuiert nicht mehr auf zu kriegen. Selbst nach einer Woche habe ich nur durch öffnen des Ventils, um den Unterdruck los zu werden, die Dose öffnen können. Die Box war dann zwar leicht verformt, aber nach ein paar Tagen wieder im normalen Zustand. Mal sehen wie lange das Silicagel nun wirklich in so einer VakuumDose orange bleibt ...

Gruß Thomas
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Offline APE

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Re: Sinn und Zweck von Silicagel
« Antwort #44 am: November 21, 2008, 16:45:50 Nachmittag »
Ach ja noch was ...
 :fluester:
 ... also da mein Sohnemann gerne "was zum Naschen, was zum Spielen und eine Überaschung" mag, da habe ich auch einige Ü-Ei-Dosen bekommen, die durchsichtig sind. Nun ich benutze diese gerne, um das Silicagel getrennt mit den Mets in den kleineren Boxen aufzubewahren. Das klappt ganz gut, wenn man kleine Luftlöcher mit einer Nadel in die Ü-Ei-Dose piekt ... auserdem kann man super erkennen, welche Farbe das Silicagel hat.

 :winke:
Thomas
Grau ist alle Theorie ...

 

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