Hmmm, mit wieviel geht die Arbeitszeit denn ein? Wäre z. B. ein Preis von 120,- $
Eine höchstsensible Frage, Martin N.,.........
Ich habe es nicht Kopf, müßte mal einer nachschauen. Die normale Handwerkermeisterstunde dürfte in D schon bei so 60Euro liegen in D?
Nur ganz kurz gegoogelt, kommen so ein paar Foren und Gerichtsurteile, wo was ich die normale Nichtmeisterhandwerkerstunde zum Bsp für den Einbau einer Küche mit 40Euro Brutto angesetzt wird.
Meteoriteneisenscheibenpräparation ist eine handwerkerliche Tätigkeit. Der Präparator hat ganz genauso wie jeder andere Handwerker seine Maschinen zu unterhalten, seine Verbrauchsmaterialien und als Selbstständiger seine Steuern und Abgaben zu entrichten.
Und ists einer so wie der Andreas Gren, so ist er sicher ein Meister seines Faches und darüberhinaus ein hochspezialisierter Handwerker.
Nimmst jetzt so eine 120g-schwere Vollscheibe Muonionalusta her, so steckt vom Schnitt, die Glättung, schrittweisen Hochschleiferei, Ätzung, Konservierung,
wenn das alles fachmännisch gemacht werden soll, locker 4-5 Arbeitsstunden drin.
Macht allein an Arbeitskosten, ohne Maschinen, Rohmaterial, Verbrauchszeug -
285$ reine Arbeitskosten.
Bzw. wenns ein Meister seines Faches macht, wie der Andi Gren, wären das eben 430$.
Gut da kommt dann noch das Rohmaterial dazu, wie Dir auch jeder, der Dir die Waschmaschine repariert, die neue Pumpe oder jeder der Dir Dein Auto instand hält den neuen Luftfilter und Keilriemen in Rechnung stellt, nehmer bei 30% Sägeverlust bei Eisen für die 120g Muoniona, nochmal 23$ druff.
Naja und Alkohol, Säure, Schleifmittel, Sägeblätter würden ja auch noch kosten.
Naja und da seht ihrs ja.
Das mag dann keiner der Eisenpräparatoren lesen, wenn so eine Scheibe eigentlich 300$ - 500$ ganz natürlicherweise kosten müsste,
und die Sammler dann rumreden, daß 120$ schon viel zu teuer wäre und erzählen, daß es 30 bis 60$ kosten dürfe.
Weil es im Endeffekt nichts anderes bedeutet, daß sie den Eisenmeister lediglich nur einen kleinen Bruchtteil des Lohnes gönnen,
dem sie jedem Anstreicher oder Automechaniker als Selbstverständlichkeit zugestehen,
wie sie selbst es auch sicherlich empörend fänden, sollten sie für so einen Stundenlohn von ein paar einzelnen Euros arbeiten.
Diese Billigeisen sind reine Selbstausbeutung der Präparatoren.
Und da ists eben das Ungute, an der Meteoriterei, daß das so eine kleine, wenig anonyme Gesellschaft ist, wo Händler und Sammler oft persönlich eng mit einander verbunden, die selbe Leidenschaft teilen. Da können sogar Verletzungen entstehen!
Eisenpräparation, ist, wenn man ein bestimmtes Niveau einhalten will, eine hochspezialisierte Tätigkeit, die große Kenntnis, Geschick und eine große Erfahrung benötigt.
Da finde ich es höchstproblematisch, daß unter diesen Voraussetzungen eben die Sammler den Händlern/Präparatoren denen sie nahestehen,
ihre Arbeit wesentlich schlechter entgelten als ihrer Putzfrau (auch ein anständiger Beruf) oder als es jeder gesetzliche Mindestlohn vorschreibt.
Die Entlohnung für diese Arbeit sollte doch bis zu einem gewissen Grad eine Anerkennung darstellen
und es betrifft ja auch die menschliche Würde.
Das sollte man bei all diesen Schnäppchendiskussionen nicht vergessen,
sonst versteigt man sich recht schnell und vergißt die einfachsten Selbstverständlichkeiten.
Seht ihr ja auch, daß das der Martin N., quasi außerhalb kommend, diesen Faktor als selbstverständlich annimmt,
da er wohl auch nicht für 5Euro die Stunde Netto arbeiten wöllte.
In diesem Sinne,
Frater Martinus