Autor Thema: Ziz vs. neues NWA-Eisen  (Gelesen 62637 mal)

ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #30 am: September 14, 2008, 19:41:44 Nachmittag »
Hallo Freunde,

viele schöne Antworten!!
Gefällt mir.

Hier ist noch ein Bild.
Den echten Ziz habe ich jetzt um 180° gedreht.

Erstaunlich,was?
So wäre ganz links die richtige Antwort gewesen.
Ist nämlich der selbe wie hier:

http://spacerocksinc.com/December_22.html

Gruß Mirko


Offline Dirk

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #31 am: September 14, 2008, 19:58:26 Nachmittag »
 :laughing: ... habe mir schon gedacht, das Du Deinen "bekannten" ziz genommen hast - war aber wirklich schwer an der Rückseite zu erkennen. Vielen Dank fürs kurzweilige Rätseln  :super:


 :winke:
Dirk

ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #32 am: September 14, 2008, 20:24:21 Nachmittag »
Hallo Dirk,

na ja,es soll ja hauptsächlich auch etwas informativ für alle sein.
Ich will ja auch keinen zum rätseln zwingen.
Aber siehst ja selber,das sich schon mehr Mitglieder das erste Foto
angesehen haben,als Schätzungen abgegeben wurden.

So kann jetzt jeder für sich selbst entscheiden,welches Stück er gewählt hätte
und kann mit der überraschenden Antwort vergleichen.

Gruß Mirko

Offline Mettmann

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #33 am: September 14, 2008, 21:50:47 Nachmittag »
Glaub ich nich... Beweisen!

Anschneiden !!!   :lacher:
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Offline Mettmann

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #34 am: September 14, 2008, 21:54:16 Nachmittag »
Zitat
Mit wie viel Eisen ist aus der Wüste noch zu rechnen?

Ich würde die Frage empirisch beantworten.
10 Jahre Oman-Jagd:  1 Eisen.
20 Jahre Sahara, 10 Jahre Wüstenrausch: ein Dutzend Eisen

....also tät ich meinen:  Mit wenig.

 :prostbier:
Martin
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Offline MarkV

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #35 am: September 14, 2008, 22:37:31 Nachmittag »
der gummelige Teil steckte im Boden. die Erosion kommt von kapillar aufsteigenden Grundwässern die den Met Nachts von unten schön befeuchten. Der Teil der rausguckte dürfte höchstens seit ein paar Jahrzehnten frei liegen, sonst hätten die durch Wind herumfliegenden Sandkörner schon bis zum Gefüge runter geschliffen. Die feineren , leichteren Sande bewegen sich ja mit der Zeit , drum wird dann eine Stelle frei geweht , wo plötzlich Mets gefunden werden. beim Lüby Glas ists ja genau so, wenn ne Düne wegwandert, dann liegen plötzlich die ganzen Fundhorizonte wieder frei.

Andi

Hallo Andi,
wenn ich mir das Bild anschaue, dann kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass der rostige Teil im Boden gesteckt hat
( http://www.chladnis-heirs.com/vip/1678g-3.jpg ). Es ist ja nicht nur Rost, sondern es sieht aus, als ob da eine dicke Schicht des Eisens abgetragen wurde. Du schreibst ja, dass der Meteorit an der Oberfläche recht schnell bis zum Gefüge heruntergeschliffen wird und (das ergänze ich jetzt mal) solange er komplett vom Sand bedeckt ist, geschützt ist. Und plötzlich, wenn der Met halb aus dem Sand herausschaut, wird der Boden, in dem er Jahrhunderte ohne zu verwittern gelegen hat, wegen Grundwasser zum Problem?
Ist es so, dass durch die nächtliche Ausstrahlung das Eisen sehr kalt wird und dort dann leicht Feuchtigkeit drauf kondensiert? Das passiert erst, wenn ein Teil des Eisens aus dem Sand herausschaut - soweit nachvollziehbar. Aber würde das Wasser nicht eher auf der freiliegenden Oberfläche kondensieren als auf dem Teil, der von Sand bedeckt ist?

Wenn der Boden das Problem ist, dann müssten ja alle Eisenmeteorite, die nur langsam durch Bodenerosion freigelegt werden, total verrostet sein, weil ja zunächst immer nur ein kleiner Teil herausschaut. Das Aussehen der "Koralle" wäre nur erklärbar, wenn der Meteorit durch ein plötzliches Ereignis freigelegt wird und dann in dieser halb vom Sand bedeckten Position verbleibt. Aber du hast ja auch von einem plötzlichen Freilegen der Fundhorizonte geschrieben.

Schade, dass es keine Fundfotos von Wüsten-Eisen gibt.

Grüsse,
Mark

ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #36 am: September 14, 2008, 22:58:34 Nachmittag »
Hallo MarkV,

hm,und wie erklärst Du Dir dann an Deinem Beispiel die blanken Regmaglypten??
Wenn doch das Stück so schützend im Boden liegt?
Wo ist denn da die Schmelzkruste geblieben?

Ich denke sogar,das das komplette Eisen mal so rostig war,wie die Koralle an der einen Stelle.
Und um so mehr dieses Stück freigelegt wird,um so sauberer wird das Eisen wieder!
Das wird über ewig viele Jahre gesandstrahlt und erhält diese schöne braune Patina,die ja
gleichzeitig ein Schutz ist.
Deshalb ist es garnicht gut,wenn wir von einem frischen Eisen sprechen!!!
Das Eisen wirkt nur optisch frisch!
Ansonsten kann es sogar sein,das schon Material von dem Eisen abgetragen wurde.
Hanno hatte mal so ein schönes Beispiel,wo das Äußere soweit gesandstrahlt war,das man
schon die Oktaeder Struktur erkennen konnte!!
Also das weichere Eisen tiefer abgetragen wurde als der härtere Bereich.

Hanno...... stell mal das Beispiel hier rein!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Viele Grüße Mirko

Offline MarkV

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #37 am: September 14, 2008, 23:22:58 Nachmittag »
Hallo Mirko,
ich hatte diese bräunlich glänzende Oberfläche auf meinem Ziz eigentlich noch bis eben für Schmelzkruste gehalten, nicht für Wüstenlack. Ich habe die Kruste eben mal mit einem Sikhote verglichen. Beim Sikhote sieht man an zahlreichen Stellen Flowlines. Beim Ziz habe ich tatsächlich keine Flowlines wie bei Sikhote gefunden. Wie siehts bei euren Stücken aus? Auf die Idee, dass der Stumpf von der "Koralle" die frischere Seite sein könnte, wäre ich nun wirklich nicht gekommen. Andererseits sind die Regmaglypten auf der rostigen Seite meines Ziz nicht schlechter als auf der Seite mit der glänzenden Oberfläche.

Grüsse,
Mark

ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #38 am: September 14, 2008, 23:32:20 Nachmittag »
Hallo MarkV,

ja,deswegen ist es bei Deinem Stück leider so,das er nicht komplett frei
gelegen hat und noch etwas Rost untenrum zeigt.
Ist aber nicht schlimm,weis man wenigstens immer,wie er mal da gelegen hat.
Das bei den "frischen" Stücken zu bestimmen dürfte schwer werden.

Nee,flowlines dürfte man da keine mehr finden.
Die sind lange schon abgeblasen!

Als der Rainer mal am Stammtisch war,hatte er sein wunderschönes China Eisen dabei.
Das Teil sah sehr orientiert aus und ich bin auch darauf hineingefallen,das zu glauben.
Wirklich ist es nämlich so,das dieses durch die ständige Sandbestrahlung in eine Art orientiertheit
geblasen wurde.
Klingt unglaublich was?
Genauso habe ich aber auch gestaunt.

Vielleicht kann ja der Rainer auch mal mit einem Foto hier aushelfen.

Viele Grüße Mirko

Offline Dirk

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #39 am: September 15, 2008, 00:45:28 Vormittag »
Da ja Ziz und das "neue Eisen" ähnlich von der Verwitterung sind,was denkt Ihr,
wie lange liegt das schon.
Von frisch kann ja keine Rede mehr sein,ist ja Sandgeblasen und eben nur recht stabil!
Wieviele tausend Jahre ist der Fall her?

Hallo Mirko und die anderen,

weiß man denn, wie lange der Ziz schon auf der Erde verweilt - also wurde dass schon mal untersucht? Ich selber habe bis jetzt noch keine Aussagen darüber gefunden. Auch würde mich eine Übersicht über terrestrische Alter verschiedener Mets interessieren - es wurden in verschiedenen Studien immer nur eine Handvoll untersucht, oft auch beschränkt auf Antarktische Mets. Toll wäre eine übergreifende Übersicht, so eine Art Meta-Studie, die terrestrischen Alter der wichtigsten Mets in einer einzigen Tabelle!!! Hat jemand so was schon einmal gesehen und kann mir weiter helfen?

 :user:
Dirk

ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #40 am: September 15, 2008, 00:52:12 Vormittag »
Hallo Dirk,

da kann ich jetzt auch nicht weiter helfen.
Das terrestrische Alter von Ziz würde mich auch schwer interessieren und wäre
auch sicherlich wichtig als Vergleich heranzuziehen,wenn man die "neuen" Eisen prüft.

Viele Grüße Mirko

Offline MarkV

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #41 am: September 15, 2008, 01:43:15 Vormittag »
Hallo,
ich habe zu meinem Ziz ein Gutachten des EMTT (Etudes Metallurgiques et de Traitement Thermique) über Ziz mitbekommen ("Expertise and Analysis of a sample of Ziz Meteorite"). Die schreiben dort über Ziz (S.2):

"This crust is well preserved; no weathered oxidation have been observed.
The fall must be very recent.
The fusion crust looks like freshly welded steel.
(...)
It is possible to see also flow structures corresponding to the melt orientation of metallic surface during the cross.
The color of the fusion crust is bronze with a black layer of magnetite (iron oxide crystallised during the cross).
The bronze color is due to the heating during this cross."

Sprich: Ziz ist erst kürzlich gefallen und die braune Kruste ist tatsächlich Fusionskruste.

Grüsse,
Mark


ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #42 am: September 15, 2008, 01:59:54 Vormittag »
Hallo MarkV,

interessanter Ansatzpunkt!

Das glaube ich allerdings garnicht!..(mit einem leichten schmunzeln im Gesicht)
Da werden sich die Herren wohl vertan haben!
Aber wir können das Thema hier mal gern zur Diskussion stellen.
Was meinen die anderen??

Viele Grüße Mirko

Offline ironsforever

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #43 am: September 15, 2008, 09:51:15 Vormittag »
Hallo Metties,

die braune Kruste soll nach Mirkos Ausführungen bei den Zizen nur sandgestrahlte Fläche sein und nicht originale Kruste. Für das neue Eisen kann das m.E. unmöglich zutreffen: Das neue Eisen weist - wenn man genau hinsieht - zwei verschiedene Oberflächen auf: Außen befindet sich eine hauchdünne schwarze Schicht, unmittelbar darunter kommt eine braune Schicht zum Vorschein. Die schwarze Schicht läßt sich leicht abkratzen. Wäre das Teil sandgestrahlt, wäre die schwarze Schicht ganz sicher nicht mehr drauf. Ergo: Das neue Eisen muss ein relativ frischer Fall sein. Flowlines hat es womöglich nie gehabt, was nicht ungewöhlich ist. Ob das auch bei den Zizen so ist, kann ich mangels Anschauungsmaterial nicht sagen. Was meinen die anderen?

Gruß, Andi K.

ironmet

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Re: Ziz vs. neues NWA-Eisen
« Antwort #44 am: September 15, 2008, 11:41:19 Vormittag »
Hallo AndiK,

also ich denke schon,das jedes Eisen irgendwie flowlines zeigen muß!
Liegt ja in der Natur der Sache begründet!
Da wo was schmilzt zeigt sich auch das Ergebnis davon!
Nur kennen wir nicht viele Eisen mit flowlines,weil die meisten eben schon
viel zu sehr verwittert sind.
Alle frischen Eisen zeigen flowlines!
Taza z.B. (würde ich sagen) ist viel viel frischer als das "neue" Eisen.
Der lag nur hauptsächlich im Boden und ist da etwas angegammelt.
Zeigt aber auch eine für Taza typische Schutzschicht.
Darunter findest Du dann viele nette Stücke mit flowlines und Orientierung.

Aber zurück zu der braunen Kruste,
Die braune Kruste ist mit Sicherheit das Ergebnis der ständigen Sandbestrahlung.
Ne braune Schmelzkruste beim Eisen kenn ich auch garnicht.
Das schwarze,was sich auf Deinem Eisen findet,das könnte noch wirkliche
Schmelzkruste sein.
Da diese im Windschatten liegt und nicht so sehr vom Sand angegriffen wurde.
Aber leicht entfernen dürfte sie sich auch nicht lassen?!
Das ist seltsam!
Jedenfalls denke ich das "neue" Eisen ist schon verdammt uralt und hat ein
ordentliches terrestrisches Alter!

Viele liebe Grüße Mirko

 

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