Hallo Dirk,
grundlegend muß ich erstmal sagen,das ich von Dünnschliffen nicht wirklich Ahnung habe und
gerade erst in die Sache etwas reinschnupper.
Und meine Schliffe,die ich hier zeige,kann man so ja auch wirklich nicht beurteilen.
Dazu müsste ich glatt mal den Alex überreden,sein Polarisationsmikroskop zum Stammtisch mitzubringen.
Wenn der Schliff dann die richtige Dicke hat und die Farben der einzelnen Minerale gut und klar zu erkennen sind,
ist der Schliff brauchbar.
Mich hat es ja nur interessiert,ob es möglich ist,solch einen Dünnschliff auch von Hand herzustellen.
Da diese Arbeit sonst Maschinen erledigen,die den Schliff ganz präzise auf 0,03mm herunterschleifen.
Diese Gerätschaften sind aber absolut unbezahlbar!
Dieses Thema hatten wir ja hier schonmal im Forum,wo der Willi uns sehr schön die Grundlegenden Arbeitsweisen
beschrieben hat.
Daraufhin hatte ich mich auch an die ersten Schliffe gewagt.
Das war ungefähr vor einem Jahr.
Die Ergebnisse waren aber eher schwer enttäuschend.
Kinderkrankheiten wie,sich im letzten Moment ablösende Probe,nicht blasenfrei geklebte Probe oder schlecht geklebtes Deckglas
waren da an der Tagesordnung.
Daraufhin hab ich mir ein nettes Buch und die richtigen Zutaten gekauft und nochmal ganz von vorn angefangen.
Grundlegend wollte ich erstmal eine relativ gute Verarbeitungsqualität anstreben.
Was eben ein blasenfreies Aufkleben der Probe,ein sauberer,gleichmäßiger Schliff sowie ein gut geklebtes Deckglas
sein sollte.
Das war dann nach endlosen Tests auch irgenwann mal gelungen und klappte auch weiterhin.
Nun war es an der Zeit,die Probe auch unter gekreuzt polarisiertem Licht zu beurteilen.
Die optimale Dicke eines Dünnschliffs ist 0,03mm.
Bei dieser Dicke zeigen die einzelnen Minerale in den Chondren die richtigen Farben.
Da ich jetzt noch nicht weis,wie tief ich je in diese Materie eintauchen will,sollte es nicht gleich ein Polarisations-Mikroskop
für etliche tausend Euro sein.
Und ich entschied mich für ein kleines Taschenpolarisationsmikroskop.
Das hat zwar nur ne 30 fache Vergrößerung aber um den Schliff während der Arbeit zu beurteilen,garnichtmal so schlecht!
Die optische Qualität von dem kleinen Gerät lässt aber wirklich zu wünschen übrig und daher muß ich mir meine Schliffe mal unter
einem echten Polarisationsmikroskop anschauen.
Da ich jetzt noch keine wirklich gute Maschine zum Steine schneiden zur Verfügung habe(was sich aber ändern wird),muß ich halt auf
kleine gute Scheiben zurückgreifen.
Habe ja sonst mehr mit Eisen zu tun.
Somit schaut man sich halt nach Scheiben in passender Größe (20-30 x 15-20mm) um.
Eine Seite,(am besten die,die optisch am meisten zu bieten hat) schleift man am besten auf einer Glasplatte mit losem
Siliziumkarbid Korn plan.
Ein Schliff von 500er,800er und 1000er Korn sollte reichen,denke ich.
Die Probe gut säubern und trocknen.
Dann klebe ich die Probe mit einem 2 Komponenten Epoxydharz auf(möglichst Blasenfrei!!)
Darauf achten,das das Harz einen möglichst guten Lichtbrechungsindex aufweist.
Die aufgeklebte Probe lasse ich jetzt mind. 2 Tage trocknen.
Danach schleife ich mit oben genannter Körnung die Probe,bis sie gute Farben zeigt.
Aschließend wieder gut säubern,trocknen und das Deckglas kleben.
Kleine Beschriftung rauf und fertig ist der handgeschliffene Dünnschliff.
Jedenfalls ist alles nicht so einfach.
Wer es selber mal probieren will,soll sich von den anfänglichen Tiefschlägen nicht
unterkriegen lassen!
Schliff für Schliff wird alles immer besser.
Und dabei auch etwas Ausdauer mitbringen!
Momentan brauche ich für den Schliff selbst etwa 4 Stunden.
Zuzüglich der Zeit der Probenvorbereitung,Vorbereitung des Trägerglases und die Deckglas Klebung.
Macht zusammen also etwa 5 bis 6 Stunden Arbeit.
Viele Grüße Mirko