So, muss doch mal gesagt werden: besten Dank, Andi, interessante Quelle!
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Zum Schwarzen Stein der Kaaba schreibt übrigens die Envyclopaedia Britannica (ich übersetze):
Der schwarze Stein von Mekka, arabisch Al-Hajar Al-Aswad, muslimischer Kultgegenstand, eingelassen in die östliche Mauer der Kaaba (...), wahrscheinlich aus vorislamischer Zeit arabischer Religion datierend. Er besteht heute aus drei großen Stücken und etlichen kleineren Fragmenten, umfasst von einem Steinring und zusammengehalten durch ein silbernes Band. Einer volkstümlichen islamischen Legende gemäß war der Stein Adam bei seiner Vertreibung aus dem Paradies gegeben worden und war, ursprünglich weiß, durch die Absorption der Sünden der abertausend Pilger, die ihn küssten und berührten, schwarz geworden. Encyclopaedia Britannica (CD-Rom-Version 1994-2001), Stichwort „Black Stone of Mecca“. *
Die Verehrung des Schwarzen Steins zu Mekka - dem im übrigen ein geschätztes Forumsmitglied den Nick verdankt - ist dabei als eingebettet in einen im Orient weitverbreiteten Steinkult zu sehen, der weit vor Mohammed zurückreicht.
Wenn wir ins Nabatäergebiet kommen, so begegnen uns wie im gesamten Gebiet des Vorderen Orients und Kleinasiens zwei Sorten von Steinmalen, die Baityle und die Nefesch-Steine. Was für uns archäologische Relikte darstellen, waren in der Religion der Nabatäer und generell des vorislamischen Orients heilige Steine, denen hohe Verehrung zukam. Noch Philo von Byblos (um 100 n.Chr.) kennt in der Spätzeit "beseelte Steine" (lithoi empsychoi), die er betylia oder baityloi nennt. Dies ist nichts anderes als das ins Griechisch eingedrungene semitische Lehnwort Bet-El bzw Bait-Il, wörtlich Haus Gottes. Die Zeugnisse von solchen Steinen im Raum von Syrien, Phönizien bis nach Arabien zeigen, wie weit verbreitet einmal dieser Steinkult war.
Viele der in der Baetylolatrie verehrten Steine waren vom Himmel gefallen, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes, da es sich um Meteoriten handelte.Franz Böhmisch, Die Baityle – die Religion der heiligen Steine.
www.kth-linz.ac.at/institute/at/Indizien lassen es also durchaus als nicht abwegig erscheinen, dass es sich bei diesen sog. Baityloi - oder zumindest bei einer Reihe von ihnen - um Meteoriten gehandelt haben könnte. Leider sind diese Steine bis auf eine Ausnahme heutzutage nicht mehr zuhanden. Letztere befindet sich im Museum auf Zypern und harrt der Überprüfung. Den Mettmann habe ich vor Jahren schon versucht dahin zu entsenden, allein, er sträubte sich mit dem nicht ganz unberechtigten Hinweis auf seine Unverzichtbarkeit vor Ort. So muss man dem Mann wohl erst glaubhaft machen, dass der Paphos-Stein vom Mars runtergeplumpst oder aber zumindest ein Brachinit ist ... oder dass der Hupen-Schorsch (geklaut, ich geb's ja zu) schon im Flieger sitzt.