Hallo zusammen,
gerne mache ich für spontane, unternehmungsfreudige und im und beim Nördlinger Ries lebende Tektitfreunde auf einen, am kommenden Donnerstag stattfindenden Vortrag aufmerksam:
Am 26.07.2018 um 19:00 Uhr findet im RiesKraterMuseum in Nördlingen der Vortrag:
Moldavite und ihre Fundschichten in der Lausitz
von
Michael Hurtig
statt. Der Eintritt ist natürlich frei.
Michael Hurtig schreibt dazu:
Moldavite – Was ist das eigentlich? Moldavite zählen zu den Tektiten – natürliche Gläser, die durch den Einschlag eines Asteroiden (großer Meteorit) auf der Erdoberfläche entstanden sind. Sie bestehen aus dem aufgeschmolzenen und zu Glas erstarrten Erdoberflächenmaterial und sind somit nur indirekt kosmischen Ursprungs. Charakteristisch ist ihr sehr geringer Wassergehalt, wodurch sie von anderen natürlichen Gläsern, wie bspw. von Obsidianen (vulkanische Gläser), unterschieden werden können. Durch die enormen Kräfte während des Einschlagsereignisses wurden die tektitbildenden Schmelzen ausgeschleudert und gingen mehrere hundert bis mehrere tausend Kilometer vom Einschlagskrater entfernt als Glasregen in sogenannten Streufeldern nieder. Nun könnte man meinen, dass diese Gläser recht häufig sind, da es über 200 größere Meteoritenkrater auf der Erde gibt. Dass nur eine Handvoll dieser Einschlagsereignisse Tektite produzierten, zeigt, dass weitere Faktoren für ihre Bildung von Bedeutung gewesen sein müssen. Wissenschaftler fanden heraus, dass die Größe des Asteroiden, der Einschlagswinkel und auch das Vorhandensein von wassergesättigten Sedimenten am Einschlagsort eine entscheidende Rolle spielten. Tektite sind aus dem Nordamerikanischen (35,4 Millionen Jahre alt), dem Mitteleuropäischen (14,8 Ma), dem Westafrikanischen (1,1 Ma) und dem Australasiatischen (0,8 Ma) Streufeld bekannt. Die mitteleuropäischen Tektite können überwiegend im Gebiet der Moldau in Südböhmen in der Umgebung von Budweis gefunden werden und werden daher auch als Moldavite bezeichnet. Durch Vorläufer der heutigen Moldau und Elbe gelangten einige als Flussgerölle schließlich bis in die Lausitz, wo sie heute mit viel Glück und Ausdauer in verschieden Kiesgruben aufgespürt werden können. Der bekannteste und reichste Fundpunkt ist der Kiestagebau Laußnitz bei Ottendorf-Okrilla.
Weitere Infos:
www.freunde-des-rieskratermuseums.dewww.riesgeologie.dewww.rieskrater-museum.de