Autor Thema: Lausitzer Moldavite  (Gelesen 168323 mal)

Offline speul

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #210 am: November 24, 2010, 18:31:33 Nachmittag »
Also ich würde auch auf Blase tippen. Ist der Boden eigendlich konkav oder konvex. Ich sehe ihn nach oben gewölbt, oder habe ich nur den falschen Blick und er ist nach innen gewölbt?
Grüße speul
Lächle einfach - denn du kannst sie nicht alle töten

Offline moldijaeger

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #211 am: November 24, 2010, 18:57:54 Nachmittag »
Hi Speul,

also der Boden ist recht gerade, was ja bei einer Entstehung durch eine Blase sehr untypisch wäre!


Gruß

Offline Moldavitarier

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #212 am: November 29, 2010, 08:45:27 Vormittag »
Hallo,

also meine Meinung dazu ist auch eine Entstehung aus einer Blase. Sonst gibt es keine logischen anderen Entstehungsmöglichkeiten. Es gibt ja nicht nur oval ausgebildete Blasen, sondern auch ab und an mal abgeflachete Blasen. Das hängt wiederum mit der chemischen Zusammensetzung, der Verteilung von Schlieren und bestimmten p-T-Bedingungen bei der Entstehung des Moldavites zusammen. Wenn man die optisch oft nicht ohne Weiteres sichtbaren Schlieren in Moldaviten beachtet, so geben diese eine gewisse Schichtung im Moldavit vor. (ich spreche hier nicht von den typischen Muong-Nong-Typen, sondern von der Inhomogenität, die in so ziemlich allen Moldaviten vorhanden sein sollte). So wären theoretisch auch Blasen mit konvexem (also nach außen gewölbtem Boden) denkbar. Da es sich hier um eine offene Blase handelt (also die äußere Hülle des Moldis ist mechanisch und chemisch abgetragen), kann durchaus auch ein Lösungsprozess in der "geöffneten" Blase erfolgt sein, wodurch der Boden der Blase zusätzlich geglättet worden sein kann. Ich denke aber, dass die Blase von vornherein einfach flach und rundlich ausgebildet war. Ich habe ein ähnliches Exemplar in meiner Sammlung. Bei meinem Exemplar befindet sich in der Mitte des Kreises noch eine kleine Erhebung, was zusätzliche Rätsel aufwirft. Hier könnte die erklärung dafür darin liegen, dass sich die Blase schon bei der Entstehung des Moldavits öffnete, also als der Moldavit noch plastisch war. Durch den plötzlichen Druckunterschied könnte eine Verformung des Blasenbodens entstanden sein. Eine andere Erklärung für die Wölbung wären Lösungsprozesse in der geöffneten Blase, die den Boden unterschiedlich stark lösten. Am Ende bleibt es Spekulation.

PS: Enrico, vielleicht muss der Moldavit auch ein 8Grammer sein, damit solche Kreise entstehen können :)  (du weisst, was ich meine)

laubi

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #213 am: Januar 06, 2011, 13:46:59 Nachmittag »
Hallo alle miteinander  :hut:

ein gesundes neues Jahr und maximale Erfolge, hoffentlich auch in OO  :nixweiss:

Hier mal eine Frage von mir, wie schwer und groß sind eigentlich die kleinesten aus der Lausitz.

Ein paar Bilder von ´meinem kleinsten folgen:
Gewicht 0,26g

Viele Grüße vom Laubi

Offline Victoria2

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #214 am: Januar 06, 2011, 16:46:24 Nachmittag »
Für alle Tektitensammler, die in Ottendorf-Okrilla sammeln. Auch weil im obigen Beitrag das Kieswerk angesprochen wurde:
Sammelgenehmigungen für 2011: vom 01.Januar bis 30.April und ab 01.September bis 31.12.2011.
In der Zeit dazwischen bleibt das Kieswerk für Sammler geschlossen. Kosten je 10 Euro für die Sammelperioden.
Auskunft der Direktion des Werkes vom 04.01.2011
Gruß

Offline moldijaeger

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #215 am: Januar 09, 2011, 15:47:52 Nachmittag »
Hi Laubi,

also meine 3 kleinsten sind 0,22 g, 0,35 g und 0,37 g!
Der 0,22 g Moldi stammt von einer Fundstelle im Norden des Lausitzer Streufeldes, der 0,35 g Moldi aus Ottendorf und der 0,37 g Moldi aus Cunewalde!
Ich bin mir aber sicher, das es auch noch wesentlich kleinere gibt!

Grüße und bis bald mal wieder in O-O
Moldijaeger

laubi

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #216 am: Januar 10, 2011, 20:38:47 Nachmittag »
Hallo Moldijaeger  :hut:

Vielen Dank für Deine Antwort.
Das sind supi Aufnahmen. Vielleicht bekomme ich das auch mal so hin  :crying:

So viele kleine gibt es scheinbar nicht aus der Lausitz  :dizzy:

Mal sehen was dieses Jahr so los ist. Freu mich drauf  :wow:

Es grüßt der Laubi  :prostbier:

Offline Moldavitarier

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #217 am: Mai 11, 2011, 10:34:12 Vormittag »
Da das Thema hier langsam einstaubt, will ich es mal wieder neu beleben und hoffentlich für neuen Gesprächsstoff sorgen. Leider gibt es derzeit keine Möglichkeit, in Ottendorf-Okrilla nach Mineralien/Moldaviten zu sammeln. Aufgrund verschiedener Diebstahlshandlungen/ Sachbeschädigungen und um Herr über die Flut der Badegäste zu werden, wurde ein Wachdienst im Kieswerk eingesetzt, der auch nachts das Gelände durchstreift. Sammeln ist also zwecklos! Wer keine Anzeige wegen "Hausfriedensbruch" bekommen will oder womöglich noch mit den "Diebstählen" der letzten Zeit in Verbindung gebracht werden möchte, sollte sich also an das Sammelverbot halten!

Doch nun zu erfreulicheren Dingen -zunächst zur Frage von Laubi: Der kleinste mir bekannte vollständige Lausitzer Moldavit dürfte sich wohl in meiner Sammlung befinden. Er ist unbeschädigt und hat ein Gewicht von gerade mal 0,20g (Ein Bild habe ich leider gerade nicht zur Verfügung, da ich unterwegs bin).

Nun aber zu einem anderen Extrem:

Ich möchte hier einen Muong-Nong-Moldavit (geschichteter Moldavit mit deutlich bräunlicher Färbung) aus Ottendorf-Okrilla vorstellen, den ich im letzten Jahr finden konnte. Bei dem Bild handelt es sich um ein Durchlicht-Foto, auf dem man die außergewöhnliche Striemung (Anzeichen für die Schichtung) des Moldavits erkennen kann. In dieser Ausbildung ist es von den mir bekannten Funden der Lausitz bisher der einzige Moldavit dieser Art. Es existieren zwar noch 3 mir bekannte Moldavite, die eine ähnliche Oberflächenstruktur aufweisen, aber eher eine grünliche Farbe aufweisen. Dazu möchte ich anmerken, dass ich die Meinung vertrete, dass es neben den typischen Muong-Nong-Moldaviten (braun, als "Schicht-Tektit" bezeichnet) auch hellere geschichtete Moldavite gibt. Viel Spaß beim Betrachten :)



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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #218 am: Mai 11, 2011, 11:23:06 Vormittag »
Ach so jetzt habe ich doch glatt vergessen noch das Gewicht das Moldaviten anzugeben: er wiegt 3,01g und besitzt zudem noch eine alte verheilte (natürliche) Bruchfläche und durch den Waschprozess einige kleinere frische Abplatzungen!

Offline lithoraptor

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #219 am: Mai 11, 2011, 13:17:58 Nachmittag »
Moin!

Also eine Schichtung vermag ich nicht zu erkennen. Ist für mich eher eine Art "wolkige" oder schlierige Verteilung und die darf doch vorkommen oder nicht?! :gruebel:

Gruß

Ingo

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #220 am: Mai 11, 2011, 14:43:46 Nachmittag »
Also diese Striemung, die man auf dem Foto erkennt, ist natürlich die Oberfläche des Moldavits. Sie ist verformt. In dieser Art eine absolute Ausnahme für die sonst eher mit Grübchen versehene Oberfläche der Lausitzer Moldavite. Da die Striemung um den ganzen Moldavit verläuft (also sich die gleichen Linien auf Vorder- und Rückseite wiederfinden), deutet das auf eine innere Schichtung hin. Die meisten Lausitzer Moldavite haben im Gegensatz zu den meisten Tschechischen Moldaviten eine abgerollte (durch Flußtranport) Oberfläche.

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #221 am: Mai 12, 2011, 15:52:06 Nachmittag »
Hier ist mal im Vergleich zu dem untypischen Moldavit ein typischer Moldavit (gleiche Beleutung im Gegenlicht) Es ist ein deutlicher Farbunterschied und eine Völlig andere Oberflächenstruktur erkennbar. Die dunkle Stelle im unteren Bereich des 11,58g-Moldis ist eine Abplatzung an der Rückseite. (ganz nebenbei: das Bild könnte auch als Darstellung einer beginnenden Mondfinsternis durchgehen :D)

Offline lithoraptor

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #222 am: Mai 12, 2011, 18:12:52 Nachmittag »
Moin!

Ich sehe da durchaus Unterschiede in Farbe und Oberflächenbeschaffenheit; jedoch eine Schichtung oder Lagigkeit, wie etwa bei Muong-Nong Stücken, sehe ich nicht. Es scheint mir auch etwas so, als ob die Farbunterschiede (grün zu eher braun) auch nicht unbedingt im Verhältnis zu den Oberflächencharakteristika stehen würden.
Hier mal ein sehr beeindruckendes Exemplar eines Muong-Nong zum Vergleich: http://www.meteorite-times.com/Back_Links/2011/february/muong-nong-4.jpg

Gruß

Ingo

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #223 am: Mai 12, 2011, 21:41:47 Nachmittag »
Mir ist durchaus bekannt, wie die "echten" Muong-Nongs (australasiatische Tektite) aussehen. Trotzdem ein sehr beeindruckendes Exemplar. Die Streifung bei dem Brocken ist am Ende auf die gleiche Weise entstanden, wie die, auf der Oberfläche meines Moldaviten. Sie wird durch eine innere Schichtung vorgegeben und durch Ätzung der Oberfläche sichtbar. Da es in den einzelnen Schichten Zusammensetzungsunterschiede gibt, werden diese unterschiedlich stark gelöst. So entsteht eine sichtbar gestreifte Oberflächenstruktur, die ein indirekter Anzeiger für die Schichtung im Inneren des Moldavits/Tektits ist. Bei meinem Moldavit ist diese Schichtung anscheinend verformt. Ich denke auch nicht, dass man die "echten" Muong-Nongs mit den Moldavit-Muong-Nongs 1zu1 vergleichen kann. Die tschechischen Muong-Nong-Moldavite (davon besitze ich auch ein paar) sehen jedenfalls dem hier vorgestellten Moldavit aus Ottendorf-Okrilla sehr ähnlich (die Schichtung ist nicht immer so deutlich zu erkennen), bis auf dass hier die Schichtung merkwürdig verformt ist...

Offline lithoraptor

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Re: Lausitzer Moldavite
« Antwort #224 am: Mai 12, 2011, 23:08:53 Nachmittag »
Moin!

Mir ist durchaus bekannt, wie die "echten" Muong-Nongs (australasiatische Tektite) aussehen.

Da bin ich mir sogar sicher. Du darfst jedoch nicht vergessen, dass hier auch Leute mitlesen, die das nicht wissen.

Die tschechischen Muong-Nong-Moldavite (davon besitze ich auch ein paar) ...

Magst Du mal so ein Stück zeigen (so als Vergleich)? Ich denke, dass ich sowas noch nie gesehen habe (zumindest nicht bewußt).

Gruß

Ingo

 

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