Servus Ha-We,
Canyon Diablo gab es mal eine ganze Weile recht wenig.
Seit ca. 3 Jahren jedoch gibt es wieder 2 Hauptlieferanten, die den Markt kräftig vollgepumpt haben, sodaß der Canyon-Preis im Vgl. zu den Vorjahren doch erheblich eingebrochen ist.
(Die Leute pflegen die Aufnahmefähigkeit der ebays immer schwer zu überschätzen...).
JaH073 stimme ich zu, daß 300$/kg und etwas darunter im Moment der Standardpreis für ganze Canyon Diablos sind.
Ebenso stimmt, daß Canyon Diablos dieser Größe nur recht selten angeboten werden. Der Krater ist im Privatbesitz und seit Jahrzehnten darf niemand mehr Material entnehmen, wird polizeilich verfolgt, sodaß die größeren Stücke schon vergeben sind.
Daher kann es auch gut sein, daß Dein Stück einen merklich höheren Kilopreis erzielen kann, wenn Du eben auf einen relativ jüngeren Sammler triffst, der ein entsprechendes Stück schon länger sucht, denn Canyon ist das amerikanische Klassikeisen schlechthin.
Ebay kann zu diesem Behufe der denkbar schlechteste, aber auch mit sehr viel Glück der denkbar beste Ort sein.
Das deutsche Ebay kannst für Dein Ansinnen schlichtweg vergessen. Es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl von Meteoritenbieter, Kenntnisse über Meteoritenpreise sind dort meistenteils nur rudimentär vorhanden, wenn überhaupt und die Budgets der Bieter sehr beschränkt.
Ich schätze, wenn niemand vom US-ebay rüberschaut, die Ffortgeschritteneren gerade in der Sommerfrische in der Woche, dann würden ohne Startpreis Deine 17kg sogar für unter 1000Euro eingehen wie eine Rabatte Primeln.
Im US-ebay ists zweischneidig.
Du mußt wissen, daß es weltweit nur eine sehr begrenzte Anzahl von Sammler gibt, die meisten freilich in USA, doch deren finanzielle Möglichkeiten sind keineswegs unbegrenzt.
Für den durchschnittlichen Sammler ist Dein Stück zu groß. Bei den wohlhabenderen oder bei denjenigen fortgeschrittenen, die bereit sind mehr für ihre Sammlung zu investieren, hast das Problem, daß die fortgeschrittenen eben längst schon ihren entsprechenden Canyon in der Sammlung haben, etliche Fexxe sind, die vom Preisniveau beim Kauf immer die unterste Grenze anvisieren und letztlich kommt es darauf an, ob es dem jeweiligen Kandidaten zeitlich zupaß kommt (und natürlich, ob in der Woche die richtigen Leute zur richtigen Zeit vor der Kiste sitzen).
Ich wage eine Prognose. Wenn es müde läuft im US-ebay, dann wird das Stück zwar nicht so zerbröseln wie im dt.ebay, da auf ein solches Kaliber sicherlich auch Händler mitbieten werden,
also wenns schlecht läuft, dann wird es bei knapp über 2000$ enden. Finden sich aber just die Richtigen ein, was man aber nicht im voraus kalkulieren kann, kann es irgendwo zwischen 4000 und 7000$ enden (natürlich wenn es die entspechende Qualität hat).
Ein Wort zum "Meteoritenmarkt" noch. Die weltweite spezialisierte Sammlergemeinde ist sehr klein, ich würde sie auf höchstens 1000 Sammler schätzen,
sie ist gar so winzig, daß oft ein einziger Anbieter einer bestimmten Lokalität oder eines raren Typs, mit seinem Preis oder ein paar wenigen unüberlegten Angeboten im ebay, den Preis für den betreffenden Meteoriten auf Jahre hinaus in den Keller treiben kann.
Dadurch kann es sehr starke und relativ kurzfristige Schwankungen bei den Preisen geben. Der Preis eines Meteoriten kann sich binnen eines Jahres verdoppeln, er kann aber auch unter Umständen binnen weniger Monate auf einen Bruchteil des ehemaligen Wertes fallen. Längerfristig normalisieren sich die meisten Ausrutscher allerdings wieder.
Liegt an der Rarheit des Angebots bzw. der Meteorite überhaupt, liegt an der Vernachlässigbarkeit der Nachfrage.
Im Grunde gibt es überhaupt keinen "Markt" für Meteorite.
Ist für mich immer ganz lustig festzustellen, wenn Leute ihre Sammlung auflösen (und dabei nicht draufzahlen) wollen. Die stellen sichs so vor, man müßt die Steine einfach nur anbieten, sodann würdense schon gekauft und nach zwei, drei Wochen wär der Käse gegessen. Dasse in Wahrheit, wennse angemesse Preise erzielen wollen mit zwei bis drei Jahren rechnen müssen, bei kleineren und mittleren Sammlungen, det wissense nich. Meteoritenverkloppe ist ein sehr hartes Brot.
Nuja, daß es Null Nachfrage und praktisch auch keine Sammler gibt, hat ja auch sein Gutes. Wär die Meteoriterei so populär wie Kunst-, Briefmarkensammeln oder die Numismatik,
dann könnt der Ha-We aufs Preisschild seines Canyons nicht 5000$, sondern getrost ne halbe Million pinseln.
Zum vorletzten Mal: Das Gesamtgewicht aller registrierten Meteorite liegt nämlich immer noch unter dem aller jemals geförderten Diamanten, die für einen Brilliantschliff geeignet sind.
Das ist die Statistik,
aber mir glaubt ja eh keiner.
Beweis: Die Gibeons, die ich heute verschleudern wollt - hat sich allen Ernstes bislang noch keiner gemeldet
Skollerchen.
Mettmann
PS: Ha-We, im Verkaufsfalle wär es wohl erfolgversprechender, den Canyon einem erfahrenen Meteoritenhändler mit entsprechendem Stamm zu geben, der die richtigen Pappenheimer, die ein solches Stück brauchen können, bereits im Hinterkopf hat.
Dabei müßtest Du aber verwinden können, daß die Branchenübliche Provision, je nach Aufwand 25-30% beträgt.