Das war die Antwort auf den ersten Teil der Lernzielkontrolle, Hörb, Sonderlob.
Weil der Goldsammler sich aber schwertun wird, eine Supernova in der Vitrin zu halten, bleibt ihm nix, als einen 3er als Urgold dort hineinzustellen.
Ei freilicht Willi, Mets haben einen fundamentalen Nutzen, kulturgeschichtlich betrachtet.
Denn die Verwendung der Eisenmeteorite als Rohstoffquelle, markiert den Beginn der Eisenverarbeitung in der Menschheitsgeschichte. Du weißt ja, dass gediegenes Eisen in der oberen Erdkruste kaum vorkommt, man muß mühsam Erze verhütten, um dranzukommen - wenn man diese Technik noch nicht entwickelt hat, hat man eben kein Eisen als Werkstoff.
So findet man in assyrischen (oder warens die Hethiter) Rohstoff- und Warenverzeichnissen, die Herkunftsorte der Rohstoffe angegeben und beim Eisen steht, dasses vom Himmel kömmt. Die ägyptische Hieroglyphe für Eisen sagt dasselbe und bis auf den heutigen Tag findest den Nachhall besonders in den romanischen Sprachen von lat. sidus,-eris (von zuvor griechisch) der Stern und siderurgisch - die Eisenverarbeitung -gewinnung betreffend.
Und z.B. die Eskimos hattmer ja neulich, die können ja verständlicherweis nicht verhütten, hamja das Cape York-Eisen zur Werkzeugherstellung gebraucht. Drum findet man in der Sahara auch unterdurchschnittlich wenige Eisen, viel weniger als in Australien, wos die Aborigines nie zur Eisenverwendung gebracht haben. Dieweil die Nordamerikanischen Indianer die Eisen als Talismane aber auch als Zölle gebraucht haben, wie wohl die Araber, die Mogulen und bis heut in Indonesien, das Meteisen in Kultwaffen verwurstet.
Schmuck kann man auch draus machen, die ollen Eisenperlen aus einer frühen ägypt. Dynastie sind ja noch nicht endgültig untersucht, sollen aber ungewöhnlich viel Nickel enthalten, dito hast in Polen zwo Armbänder aus dem 7. und 5. vorchristl. Jhdt. die tüchtig Nickel enthalten und meteoritisch sind.
Uuuuund sodann eignen sich Meteorite natürlich trefflich als Kultobjekte, worum man Tempel bauen kann und hinbeten kann.
Mittelmeerraum und Kleinasien da hat man ja besonders viel Zeugnisse. Is even written in the Bible, daß die Artemis in ihrem Tempel in Ephesos ein Mett war (eines der 7 Weltwunder, was der Herostrat in der Geburtsnacht Alexanders des Großen abgefackelt hat), der Stein des Zeus Kasios, dem man in jährlichen Festspielen gehuldigt hat, der Mett von Sidon, der in einem monstranzähnlichen Wägelchen abgebildet ist, der Konus im Aphroditetempel auf Paphos, wo eben jene schaumgeboren aus dem Meer entstiegen, also für Fruchtbarkeitsriten gut ist, der Tempel in Perge, diverse Äskulapkulte, wo sich die Schlange um den Meteorit windet, oder der brühmteste aller Antiken Meteorite, der Stein von Emesa, den der Severer Heliogabal, dessen Oma ihn durch Bestechung zum röm. Kaiser gemacht hat und der ihn im Triumphzug nach Rom hat schiffen lassen, er selber in Frauenkleidern gern herumgehopst und als er den Stein zur Staatsgottheit erklären hat lassen, gemeuchelt und in den Tiber geworfen. Den Stein hat dann einer der letzten Severer wieder zurückkarren lassen.
Huh, oder der Stein, auf den der Jakob sein Haupt gebettet, um seinen Himmelsleitertraum zu träumen, um am morgen mit Hülfe desselben einen Altar aufzuschichten, der soll auch einer gewesen sein und der Legende nach später vom Erzengel Gabriel dem Erbauer der Kaaba übergeben worden sein, der ihn in dem Schrein eingemauert, sodaß ihn jeder gläubige Moslem auf seiner Pflicht-Hadsch berühren kann.
Oder nimmst den Omphalos-Kult, die ganzen Nabel der Welt, das treffliche Orakel in Delphi. Diese konischen Steine hast ja auf zig griechischen Münzen, auch auf sehr frühen, später dann auf den Münzen der Seleukiden und widrum später auf denen der Parther. Ganze Kolonien wurden an Fallorten gegründet, wie uns die alten Geschichtsschreiber erzählen.
Die amerikanischen Hochkulturen, da muß ich mich erst einlesen, was für eine Meteoritenverehrung die gehabt haben und was für Mythen. Asien....usw.
Naja und sehr praktische Verwendung in der Neuzeit, wo man die Eisen gelegentlich eingeschmolzen hat, ums kostbare Nickel zu gewinnen, was ja ziemlich äußerst rar ist. Mußt mal kramen, die großen Nicklevorkommen in Kanada und die Papers über dessen mögl. meteoritischen Ursprung.
Und viel wichtiger: Die Meteorite haben unser Weltbild fundamental verändert!
Das geht ja schon los mit dem Alter der Erde. Die ist ja fröhlich noch am Kochen und Brodeln, da findst ja keine Steine mehr aus der Anfangszeit. Was habens nicht rumgemacht, um das Alter der Welt zu finden! Am besten war noch der Ansatz, sich die Welt als Eisenkugel zu rechnen und aus der Abkühlrate der Eisenkugel im Labor zu schätzen, wie alt so eine fette Kugel dann sein müßt bei der heutigen Temperatur. Na die Kreationisten werdens nicht gern hören, aber die 4,5Mrd Jahre, das hat man eben erstlich an Meteoriten messen können.
Und natürlich, wie die Planetenbildung von statten gegangen ist, was für Zutaten vorhanden waren, welche Temperaturen und Entfernungen von der Sonne, welche Unterschiede in der Verteilung.... das kannst alles aus solchen Mets wie den billigen 3ern ablesen, und wie überhaupt die Erde entstanden ist. Oder woher sie so einen viel zu großen Mond hat, und warum auf Erden ab und zu fast alles ausstirbt und wir nicht mit Schuppen auf der Haut herumlaufen und 10m groß sind - nicht aber aus dem Gold im Fluß.
Ja sogar wie die Sonne selbst überhaupt entstehen konnte, die ja untypischerweis ziemlich alleine dasteht und nicht wie die meisten anderen Sterne sich zusammen mit aderen aus einer Wolke gezwirbelt hat, sondern das es in der nähe eine Supernova zerissen haben muß, deren Schockfront ursächlich gewesen ist, für die Verdichtung und Erzwirbelung der Sonne aus Staub und Gas.
Und darum schießens ja heut noch viele Milliarden teure Sonden im Sonnensystem herum, auf daß sie an ferne Welten hinriechen, gar einzelne Staubkörner einfangen oder demnächst kleine Eckerln abzwicken und wieder zur Erde bringen,
Eckerl, die bei uns schon lang im Regal stehen, damit wir immer mehr wissen, was die Welt zusammenhält, woher wir kommen und wie es sich zugetragen hat.
Das ist finde ich eine äußerst wichtige Anwendung.
Meinjammanur
Tät der Oheim sagen.
Mettmann