Autor Thema: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika  (Gelesen 2711 mal)

Offline karmaka

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Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« am: August 26, 2024, 06:42:45 Vormittag »
Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika

Offenbar hat sich gestern Morgen über Südafrika ein Meteoritenfall ereignet.

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Offline ironsforever

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #1 am: August 26, 2024, 14:00:38 Nachmittag »
Sieht aus wie ein Howardit. :super:

Offline Sikhote

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #2 am: August 26, 2024, 22:08:59 Nachmittag »
Ja, könnte sein, sieht gut aus, auf jeden Fall eine Brekzie  :super:

Offline lithoraptor

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #3 am: August 27, 2024, 09:41:11 Vormittag »
Moin!

Ist auf jeden Fall ein HED. Ob HOW oder EUC hängt vom Anteil der Orthopyroxene ab. Ein Howardit braucht mind. 10% Opx. Die vielen grünen Klasten in der Brekzie sprechen allerdings sehr dafür - muss man natürlich im Dünnschliff auch erfassen.

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #4 am: August 27, 2024, 12:18:04 Nachmittag »
Täch,

ja ist ein feiner polymikter HED, und wenn er mehr als 90% Opx hat, ists gar ein Dio... Aber so aussem Bauch raus, Dios tendieren eher zu einer dunkleren Matrix. Ob Eukrit oder Howardit weiß man vom Draufschauen nie. Denk mal an Bilanga, der auch sehr viel grünes Gespranzel drin hat.

Schade, daß er in Südafrika gefallen ist,
weil keine vernünftige Suche stattfinden kann und so nicht mehr Material gesichert werden kann.
Da Suche nur mit Genehmigung erlaubt und Aneignung, ja selbst das bloße Aufheben von Meteoriten gesetzlich verboten ist.
Siehe The National Heritage Resources Act (Act No. 25 of 1999, section 35(4))

Man möchte da eine animistische Tradition vermuten, daß in Meteoriten ein böser Geist stecke, vor dem Bürger und Staat geschützt werden müssen.

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Offline ironsforever

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #5 am: August 27, 2024, 15:00:42 Nachmittag »
Zitat
Man möchte da eine animistische Tradition vermuten, daß in Meteoriten ein böser Geist stecke, vor dem Bürger und Staat geschützt werden müssen.

Ja, ich hab gehört, dass man bei Berührung von Meteoriten unguem caeruleum kriegt. :einaugeblinzel:

Offline Mettmann

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #6 am: August 27, 2024, 18:59:15 Nachmittag »
Und ich les bei Harman Jansz Muller 1568: Qui Luna habent...Paralysi obnoxij sunt.
Die Mond haben...sind der Gicht preisgegeben.
Dieweil: Mars facit...insanos. Mars erzeugt Geisteskrankheit.

Nicht auszudenken, wo in dieser Brekzie sowohl eukritische, als auch diogenitische Bestandteile gemischt sind, was da passieren kann!

Gut, das in Südafrika Meteorite verboten sind.
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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #7 am: August 27, 2024, 22:48:50 Nachmittag »
Zitat
Gut, das in Südafrika Meteorite verboten sind.

Frechheit, dass sie da überhaupt fallen! :fingerzeig:

Offline karmaka

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #8 am: September 03, 2024, 21:18:26 Nachmittag »
Heute Morgen fand die Pressekonferenz zum Fund statt. Er wird Nqweba heißen.

Nqweba-Pressekonferenz an der Nelson Mandela University (3.9.2024)

Offline Mettmann

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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #9 am: September 03, 2024, 23:54:42 Nachmittag »
Das war schon eine schöne Vorlesung...
...aber auch eine Trockenübung.

Für uns nix neues:
- Er wird vorläufig als polymikter HED eingeschätzt
- Ein Streufeld wurde nicht berechnet
- Es sind keine Funde hinzugekommen, es bleibt bei dem Fund des Kindes: 90g in fünf Fragmenten

Ansonsten kann es den Kennern womöglich anders werden, ob der unprofessionellen Prioritätensetzung.
Da bedanken sie sich mehrfach bei der National Heritage Agency - selbst die Wissenschaftler brauchen eine Genehmigung zum Suchen und,
horribile dictu, sogar eine für die Analyse der Materials;

uuuund da wird bekräftigt, wie hilfreich die Bevölkerung war und diese beschworen, weiterhin hilfreich zu sein,
aber nuuur, nuuuuuur, nuuuuuuuur in dem sie ihre Handy- und Überwachungskameravideos zuschickt,
damit man Flugbahn und Orbit besser bestimmen kann,
statt dass man sie zur Suche nach den Steinen ermuntert!

Wie ja dann auch im Fragenteil verlautbart wird, daß man nur mit Genehmigung suchen und die Steine auch nicht aufheben darf.
Und das, gleich nach dem der andere Dr. daraufhingewiesen hat, wie ungeheuer wichtig es sei, daß die Steine nicht kontaminiert und v.a. auch nicht der Feuchtigkeit ausgesetzt werden dürfen.

Damit wird der Ratschluß der UN Working Group on Meteorites aus den 1960ern, der letztlich den Ursprung für das Gesetz darstellt, das sich SA gegeben hat, konterkariert.

Genau so macht man es nicht.

Orbit, Flugbahn - alles schön und gut, aber allerzumindest parallel gewichtet, muß man sich kümmern, daß möglichst viel und möglichst schnell von diesem Fall gefunden wird.

In der Hinsicht erzählt uns die Frau Dr., daß man sich um eine Genehmigung bemühen und dann mal ein Suchgruppe losschicken werde,
wobei der Vorredner meint, es sei eine Suche im Heuhaufen.

Ich kann mir nicht helfen, wenn ich unser Forum ansehe und was bei den mittel- und nordeuropäischen Fällen geleistet worden,
denke ich, wäre er hier gefallen, so hätten wir und die Forscher längst schon eine neue Hauptmasse und in den Folgewochen dann ein tkw im Kilobereich.
Nun gut, vielleicht muß man in Betracht ziehen, daß Südafrika unter einem gewaltiges Gewalt- und Sicherheitsproblem leidet...


Frage zum Schluß: Ehm, ist es wirklich intelligent, die Meteorite in geschlossenen Zip-Beuteln im Desiccator aufzubewahren?

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Mettmann
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Re: Meteoritenfall 25.8.24 Kirkwood, Eastern Cape, Südafrika
« Antwort #10 am: September 04, 2024, 10:59:51 Vormittag »
Alle Beteiligten machen den Eindruck, auf jeden Fall wichtiger zu sein, als das Material per se.  :super:

Und ja: Bemüht Euch bitte um eine Genehmigung zur Suche! Bitte vergesst auch nicht den Antrag für eine Genehmigung zum Aufklauben und beantragt - sofern zeitgleich möglich - unbedingt auch eine Untersuchungsgenehmigung.

Bleibt zu hoffen, dass das alles ins Ressort einer Behörde fällt, sonst könnte sich das ziehen. Da der durchschnittliche Beamte bei exotischen Sachverhalten regelmäßig überfordert ist, steht zu befürchten, dass erstmal Rücksprache bei der übergeordneten Behörde einzuholen ist...

Meine Prognose: Zwischenzeitlich wird es Regen geben. :weissefahne:

 :bid:

 

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