Hallo Forum,
erstmal meinen Glückwunsch an alle Ribbeck-Finder. Mühe und Ausdauer wurden hier einmal mehr belohnt. Aber auch meinen Respekt an alle Sucher, die trotz Ausdauer nicht fündig geworden sind. Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen, die dort teilweise seit über 30 Tagen unterwegs waren, und am Ende nicht fündig wurden. Mich selbst hat es leider erst sehr spät nach Ribbeck verschlagen. Zur Zeit der meisten Funde war ich auf Reisen, und danach wochenlang etwas träge. Ich muss dazu sagen, dass ich als Sammler die Aubrite generell immer etwas verschmäht habe, was teilweise an den merkwürdigen, hellen Krusten liegt, wie bei Norton County oder auch hier bei Ribbeck. Liebhaber von Aubriten mögen es mir bitte verzeihen, aber für mich hatten diese Meteoriten immer die Ästhetik von bröseligem Estrich, obwohl diese Steine sicherlich hochinteressant sind.
Allerdings, irgendwann kam mir dann doch der Gedanke, dass ich wohl doch ziemlich blöd war, nicht wenigstens ein paar Tage dort gesucht zu haben. Ich hatte mir vor langer Zeit einmal vorgenommen, wenn ein Meteorit in der Nähe von Berlin fällt, werde ich einer der ersten vor Ort sein. Tatsächlich war im am Ende aber wohl der Letzte, der in die Suche dort eingestiegen ist. Hier für alle Interessierten mein Kurzbericht, der natürlich in keiner Hinsicht mit dem großartigen Ribbeck-Bericht von Ingo konkurrieren kann und will.. Good job, Ingo!
Am Sonntag, dem 17. März war ich zum ersten Mal in Ribbeck. Das Streufeld ziemlich verwaist, andere Sucher konnte ich an dem Tag nicht entdecken. Und es war auch sehr offensichtlich, dass das Streufeld sehr intensiv abgesucht wurde. Man musste wirklich lange schauen, um überhaupt noch einen Quadratmeter ohne Fußspuren zu finden. Das war mir allerdings auch vorher schon klar, dass weitere Funde dort eher unwahrscheinlich sind, und hoffte realistischerweise erst gar nicht darauf. Aber es war zumindest wieder ein schönes Erlebnis, die Magie eines Meteoritenstreufelds auf mich wirken zu lassen. Mein erstes Streufeld hatte ich vor 22 Jahren bei Neuschwanstein besucht, kurz bevor dort der erste Stein gefunden wurde, danach auch etliche weitere. Und die Faszination, die von diesen Orten ausgeht, empfinde ich bis heute ungebrochen. Also habe ich es mir nicht nehmen lassen, eine kleine Wanderung vom Anfang des (Reverse-)Streufeldes, wo die größten Stücke gefunden wurden, bis nach Berge zu machen. Nach geeigneten Stellen für eine Suche, hatte ich nebenbei natürlich auch geschaut. Leider waren einige Felder bereits mit Gülle gedüngt, und zumindest in dem Bereich zwischen Ribbeck und Berge machte eine Suche für mich kaum Sinn. Aber zumindest tolle Eindrücke und frische Luft, was will man mehr. Ich bin dann am Abend die 80 km wieder zurück nach Berlin, und hatte eigentlich nicht mehr vor, das Streufeld ein weiteres Mal zu besuchen. Aber nachdem ich darüber geschlafen hatte, hat es mich dann doch wieder ein wenig gejuckt, den Bereich zwischen Berge und Lietzow wollte ich mir zumindest nochmal anschauen. Dort fand ich deutlich bessere Fundbedingungen vor, ein nicht allzu dicht bepflanztes Rapsfeld, und grosse Felder mit noch kleinen Getreidepflanzen. Allerdings auch hier: kein Quadratmeter ohne Fußspuren kreuz und quer. Aber zumindest hatte man dort noch eine minimale Chance, noch einen Meteoriten zu finden.
Lukas und Magdalena aus Polen waren auch dort noch aktiv. Die beiden suchten dort schon unfassbare 52 Tage, und haben wohl von allen Suchern am meisten gefunden, wohl an die 40 Funde (!), hauptsächlich in Fragmenten. Als ich die beiden gesprochen habe, hatten sie aber auch schon seit einigen Tagen keinen Fund mehr zu verzeichnen, und das sollte auch bis zu deren Abreise so bleiben. Mich hat es in den darauf folgenden Tage immer wieder nach Ribbeck gezogen, um das Streufeld weiter zu erkunden, aber auch weiterhin mit den geringst möglichen Erwartungen..
Anbei ein paar Foto-Impressionen aus dem Streufeld.