Autor Thema: Meteor Berlin  (Gelesen 71079 mal)

Offline moldijaeger

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #285 am: März 25, 2024, 17:00:42 Nachmittag »
Ich denke schon das man als Moldavitsammler auch sehr gut auf die Meteoriten Suche vorbereitet ist. Tausende Stunden Sucherfahrung bei Tag und Nacht und gute Körperliche Fitness  können zumindest nicht schaden :einaugeblinzel:

Offline Moldavitarier

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #286 am: März 26, 2024, 15:56:06 Nachmittag »
Da schließe ich mich dem Moldijaeger an. Also erstmal mit dem Lob zu dem tollen Bericht an Ingo. Wirklich klasse geschrieben. War spannend zu lesen! Wir hatten ja einige schöne Begegnungen im Feld. Es war eine wunderbare Zeit dort (die Strapazen der über 400 km von mir zu Fuß zurückgelegten Strecke sind bei mir längst vergessen bzw. hatte ich da körperlich nicht so viele Probleme, über 30 km an einem Tag waren schon mal möglich). Gratulation auch bzgl. der fantastischen Funde, auch an die anderen, die erfolgreich waren. Ähnlich, wie beim Moldijaeger hat mir meine Erfahrung vom Moldisammeln sicher auch bei der Met-Suche geholfen. Ribbeck war meine erste Met-Suche überhaupt. Ich maße mir mal an, zu behaupten, dass sie mit 10 Eigenfunden (siehe Bild) zwischen 14,13g und 0,65g auch recht erfolgreich war.

Grüße

Offline Moldavitarier

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #287 am: März 26, 2024, 16:46:14 Nachmittag »
Hier nochmal "Ribbeck-Schaum" (schaumig-glasige Schmelzkruste an der Rückseite eines orientierten Stückes) an meinem wohl schönsten Fund. Nur 1,38g, aber dafür qualitativ herausragend unter meinen Funden.

Offline lithoraptor

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #288 am: März 26, 2024, 19:54:16 Nachmittag »
Moin!

Danke, Micha. In der Tat, es war ein sehr schöne Zeit. Die Treffen mit anderen Sammlern und der gemeinsame Austausch vor Ort waren toll. Das kann man gar nicht alles im Detail beschreiben - erleben ist sowieso besser. Etwas vermisst habe ich das abendliche Beisammensein bei einem guten Essen und in größerer Runde, so wie es in Geislingen war. Das war aber natürlich eine ganz spezielle Suche und auch eine andere Zeit.

Würde auch behaupten, dass 10 Funde als erfolgreich zu werten sind - sehr sogar. Es gibt ja einige Sammler, die eine zweistellige Fundbilanz vorweisen können. Respekt!

Zum Thema Moldi-Suche kann ich nur sagen, dass Meteorite einfacher zu finden sind - zumindest nach meinen Erfahrungen. Ja ja, ich weiß schon, dass das nicht stimmt und durch Fundmengen-Vergleiche klar widerlegbar ist. Das ändert an meiner persönlichen Erfahrung aber auch nichts. :crying: Vermutlich bin ich einfach „Moldi-blind“. :dizzy: Diesen Fluch werde ich aber auch noch brechen. :wehe: Man sieht sich (spätestens in O-O)…

Gruß

Ingo

Offline Sikhote

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #289 am: März 27, 2024, 12:09:57 Nachmittag »
Hier nochmal "Ribbeck-Schaum" (schaumig-glasige Schmelzkruste an der Rückseite eines orientierten Stückes) an meinem wohl schönsten Fund. Nur 1,38g, aber dafür qualitativ herausragend unter meinen Funden.

Toll! :wow: Die weiße, aufgeschäumte Kruste ist wohl einzigartig, auch unter den Aubriten. Schöne, schaumige Kruste findet man auch bei Norton County, aber die ist sandfarben.

Ich beglückwünsche Dich zu Deinen vielen Ribbeckfunden, Moldavitarier.

 :winke: Sigrid

Offline SR-Meteorite

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #290 am: März 27, 2024, 21:17:49 Nachmittag »
Hallo Forum,

erstmal meinen Glückwunsch an alle Ribbeck-Finder. Mühe und Ausdauer wurden hier einmal mehr belohnt. Aber auch meinen Respekt an alle Sucher, die trotz Ausdauer nicht fündig geworden sind. Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen, die dort teilweise seit über 30 Tagen unterwegs waren, und am Ende nicht fündig wurden. Mich selbst hat es leider erst sehr spät nach Ribbeck verschlagen. Zur Zeit der meisten Funde war ich auf Reisen, und danach wochenlang etwas träge. Ich muss dazu sagen, dass ich als Sammler die Aubrite generell immer etwas verschmäht habe, was teilweise an den merkwürdigen, hellen Krusten liegt, wie bei Norton County oder auch hier bei Ribbeck. Liebhaber von Aubriten mögen es mir bitte verzeihen, aber für mich hatten diese Meteoriten immer die Ästhetik von bröseligem Estrich, obwohl diese Steine sicherlich hochinteressant sind.

Allerdings, irgendwann kam mir dann doch der Gedanke, dass ich wohl doch ziemlich blöd war, nicht wenigstens ein paar Tage dort gesucht zu haben. Ich hatte mir vor langer Zeit einmal vorgenommen, wenn ein Meteorit in der Nähe von Berlin fällt, werde ich einer der ersten vor Ort sein. Tatsächlich war im am Ende aber wohl der Letzte, der in die Suche dort eingestiegen ist. Hier für alle Interessierten mein Kurzbericht, der natürlich in keiner Hinsicht mit dem großartigen Ribbeck-Bericht von Ingo konkurrieren kann und will.. Good job, Ingo!

Am Sonntag, dem 17. März war ich zum ersten Mal in Ribbeck. Das Streufeld ziemlich verwaist, andere Sucher konnte ich an dem Tag nicht entdecken. Und es war auch sehr offensichtlich, dass das Streufeld sehr intensiv abgesucht wurde. Man musste wirklich lange schauen, um überhaupt noch einen Quadratmeter ohne Fußspuren zu finden. Das war mir allerdings auch vorher schon klar, dass weitere Funde dort eher unwahrscheinlich sind, und hoffte realistischerweise erst gar nicht darauf. Aber es war zumindest wieder ein schönes Erlebnis, die Magie eines Meteoritenstreufelds auf mich wirken zu lassen. Mein erstes Streufeld hatte ich vor 22 Jahren bei Neuschwanstein besucht, kurz bevor dort der erste Stein gefunden wurde, danach auch etliche weitere. Und die Faszination, die von diesen Orten ausgeht, empfinde ich bis heute ungebrochen. Also habe ich es mir nicht nehmen lassen, eine kleine Wanderung vom Anfang des (Reverse-)Streufeldes, wo die größten Stücke gefunden wurden, bis nach Berge zu machen. Nach geeigneten Stellen für eine Suche, hatte ich nebenbei natürlich auch geschaut. Leider waren einige Felder bereits mit Gülle gedüngt, und zumindest in dem Bereich zwischen Ribbeck und Berge machte eine Suche für mich kaum Sinn. Aber zumindest tolle Eindrücke und frische Luft, was will man mehr. Ich bin dann am Abend die 80 km wieder zurück nach Berlin, und hatte eigentlich nicht mehr vor, das Streufeld ein weiteres Mal zu besuchen. Aber nachdem ich darüber geschlafen hatte, hat es mich dann doch wieder ein wenig gejuckt, den Bereich zwischen Berge und Lietzow wollte ich mir zumindest nochmal anschauen. Dort fand ich deutlich bessere Fundbedingungen vor, ein nicht allzu dicht bepflanztes Rapsfeld, und grosse Felder mit noch kleinen Getreidepflanzen. Allerdings auch hier: kein Quadratmeter ohne Fußspuren kreuz und quer. Aber zumindest hatte man dort noch eine minimale Chance, noch einen Meteoriten zu finden.
Lukas und Magdalena aus Polen waren auch dort noch aktiv. Die beiden suchten dort schon unfassbare 52 Tage, und haben wohl von allen Suchern am meisten gefunden, wohl an die 40 Funde (!), hauptsächlich in Fragmenten. Als ich die beiden gesprochen habe, hatten sie aber auch schon seit einigen Tagen keinen Fund mehr zu verzeichnen, und das sollte auch bis zu deren Abreise so bleiben. Mich hat es in den darauf folgenden Tage immer wieder nach Ribbeck gezogen, um das Streufeld weiter zu erkunden, aber auch weiterhin mit den geringst möglichen Erwartungen..

Anbei ein paar Foto-Impressionen aus dem Streufeld.

Offline SR-Meteorite

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #291 am: März 27, 2024, 21:29:13 Nachmittag »
Um gleich zum Ende meines Kurzberichtes zu kommen, am vierten Tag meiner Suche (möglicherweise kam die brühmte 3-Tages-Regel hier wieder zur Anwendung) passierte Absonderliches: ich hatte meine Suche an diesem Tag noch gar nicht begonnen und mir gerade durch Gestrüpp den Weg zum Rande eines Feldes gebahnt, da lag er auf einmal vor mir: „The last Ribbeck“. Völlig unversehrt, als hätte ihn gerade jemand vorsichtig hingelegt. Ein 100% komplettes Individual von knapp einem Gramm, und geradezu bilderbuchmäßig flugorientiert, mit Flowlines, Roll-over Lip, und herrlichen, weißen Schmelztröpfchen rundherum. Bei diesem Anblick lösten sich meine Vorbehalte gegenüber Aubriten sogleich in Luft auf. :weissefahne: Ich kann definitiv sagen,dass ich in meiner langjährigen Sammelleidenschaft etwas Vergleichbares noch nicht gesehen habe. Viel Spass beim Anschauen!

Last but not least, meinen herzlichen Dank an alle, die sich die Arbeit mit den Streufelddaten gemacht, und diese öffentlich zugänglich gemacht haben! :super:

Viele Grüsse,
Stefan

Offline SR-Meteorite

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #292 am: März 27, 2024, 21:38:00 Nachmittag »
P.S.: Ob es tatsächlich der „Letzte“ ist, weiss ich natürlich nicht. Ich weiss aber, dass noch ein paar unermüdliche Meteoritenfreunde in Ribbeck suchen, denen ich natürlich fest die Daumen für weitere Funde drücke! :super: Ich selbst, fahr vermutlich auch noch ein, zwei mal hin.. :fluester:

Offline Riesgeologie

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #293 am: März 27, 2024, 22:10:22 Nachmittag »
Stefan, was für ein außergewöhnliches Stück!!
Einer der schönsten, vielleicht der schönste Meteorit im Ribbeck-Streufeld.
Zum in die Knie gehen  :lechz:

Wobei „The last Ribbeck“ schon sehr melancholisch, ja wehmütig klingt. Mal schauen, ob es der Letzte bleibt. Wenn ja, dann ist das aber ein sehr glanzvoller letzter Ribbeck.

Andererseits, der Frühling kommt mit Macht. Das sieht man an Deinen aktuellen Streufeld-Fotos.
Meine Gratulation zu so einem Stück,

Oliver
 :hut:
Everything should be made as simple as possible, but not simpler. A. Einstein

Offline lithoraptor

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #294 am: März 27, 2024, 23:19:26 Nachmittag »
Moin Stefan!

P.S.: Ob es tatsächlich der „Letzte“ ist, weiss ich natürlich nicht. Ich weiss aber, dass noch ein paar unermüdliche Meteoritenfreunde in Ribbeck suchen, denen ich natürlich fest die Daumen für weitere Funde drücke! :super: Ich selbst, fahr vermutlich auch noch ein, zwei mal hin.. :fluester:

Den Letzten findet man nie - muss man aber auch nicht, wenn man dafür so ein :lechz: :lechz: geiles Teil :lechz: :lechz: findet, wie Du es getan hast. Hammer!!! Gratulation! Vielen Dank für alles, insbesondere deinen Suchbericht und die tollen Bilder. Das bringt Leben ins Forum…

Wie ich schrieb: Met-Sucher sind immer mind. zweierlei: verrückt und gnadenlos optimistisch, und wenn dann das Meteoriten-Fieber vorhanden ist, dann wird das auch was. Die Kombi bringt‘s eben! Das hast Du wunderbar demonstriert oder wie der Lateiner sagen würde: Quod erat demonstrandum. :einaugeblinzel:

Nochmals, Glückwunsch zum Hammer-Fund!

Gruß

Ingo

Offline karmaka

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #295 am: März 28, 2024, 01:57:57 Vormittag »
Hallo Stefan,

Auch von mir einen herzlichen Dank für deinen Bericht und einen ganz herzlichen Glückwunsch zu deiner wunderhübschen Ribbeck-Praline. Die ist wahrlich 'zum Anbeißen'!  :wow:

Viele Grüße

Martin

Offline Wunderkammerad

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #296 am: März 28, 2024, 10:19:22 Vormittag »
(...) da lag er auf einmal vor mir: „The last Ribbeck“. Völlig unversehrt, als hätte ihn gerade jemand vorsichtig hingelegt.
Mein superorientierter One-but-last-Ribbeck-1 Grämmer! Hatte ihn vorsichtig dort abgelegt um meine Notizen zu zücken, dann: ein Schatten, und wech war er  :eek:

Naja, probieren kann man's ja mal. Herzlichen Glückwunsch, Stefan, zu Deinem Super-Fund und Dank für den Bericht. Jeder der sowas findet ist auserwählt und damit genau der Richtige.

Offline Thin Section

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #297 am: März 28, 2024, 16:07:10 Nachmittag »
Hallo Stefan,

Einfach nur  :super: :super: :super:

Bernd
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

Offline SR-Meteorite

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Re: Meteor Berlin
« Antwort #298 am: März 28, 2024, 22:50:47 Nachmittag »
Ich danke Euch allen ganz herzlich für Euer positives Feedback. :winke:

Nee, das mit dem "Last .." war mit einem großen Augenzwinkern, das glaub ich doch selbst nicht. Da ist bestimmt noch was da. Aber wie Ingo schon sagte, den Letzten findet man womöglich nie. Bin aber optimistisch und in gespannter Erwartung weiterer Funde unermüdlicher Sucher! :j-gold:

Eine kleine Anekdote sollte ich noch mit Euch teilen, die mich gleichzeitig erstaunt und beunruhigt hat. Ein Finder hatte die Tage ein mutmassliches Ribbeck-Fragment, welches er im Februar auf dem Maisfeld am Anfang des Streufelds gefunden hatte, zur Beurteilung bei Geologen hier in Berlin, die auch schon einiges an Ribbeck in den Händen hatten. Es wäre nach Augenschein fast als Ribbeck durchgewunken worden, wenn man es sicherheitshalber nicht doch gemessen hätte. Es stellte sich heraus, dass es mit ziemlicher Sicherheit kein Meteorit ist. Ich selbst hatte das Fragment einen Tag vorher auch unter einer Lupe gesehen, und war auch ziemlich überzeugt von dem Stück. Sehr frisch, glasige, transparente Kruste mit vielen Bläschen, frischer Bruch, Risse in der Kruste - allerdings keine tiefen Risse, die für Ribbeck typisch sind. Ich muss vielleicht dazusagen, dass ich zu der Zeit noch keinen originalen Ribbeck in Händen hatten und somit keinen echten Vergleich. Aber als ich davon hörte, war ich ziemlich baff. Angesichts dessen, kann ich wirklich nur empfehlen, die gefundenen Stücke ganz genau unter die Lupe zu nehmen, und im Zweifelsfall einem Experten zu zeigen. Wenn man solche Geschichten hört, fragt man sich natürlich unwillkürlich, was da so alles im Umlauf sein mag. Ich selbst hatte auch einen Nachmittag auf diesem Maisfeld gesucht und viele höchst seltsame Schlacken und allerhand obskure Steine gefunden. Später habe ich es etwas bereut, das alles gleich wieder weggeworfen zu haben. Einiges davon sah tatsächlich interessant aus. Das waren offensichtlich nicht die üblichen Hochofenschlacken, die man oft findet. So ein Fragment, wie das oben genannte, hatte ich dort allerdings nicht mehr gefunden. Ich bin kein Geologe, aber die Entstehung einiger dieser seltsamen Brocken gibt mir Rätsel auf. Weiss hier im Forum vielleicht jemand mehr darüber? Einiges wurde ja bereits von anderen Forenmitgliedern über ein "Schlackefeld" berichtet, und ich vermute mal, dass es mit diesem Maisfeld identisch ist.

Viele Grüsse und frohe Ostern,
Stefan



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Re: Meteor Berlin
« Antwort #299 am: März 29, 2024, 12:14:24 Nachmittag »
Moin!

…viele höchst seltsame Schlacken und allerhand obskure Steine gefunden. Später habe ich es etwas bereut, das alles gleich wieder weggeworfen zu haben. Einiges davon sah tatsächlich interessant aus. Das waren offensichtlich nicht die üblichen Hochofenschlacken, die man oft findet. So ein Fragment, wie das oben genannte, hatte ich dort allerdings nicht mehr gefunden. Ich bin kein Geologe, aber die Entstehung einiger dieser seltsamen Brocken gibt mir Rätsel auf. Weiss hier im Forum vielleicht jemand mehr darüber?

Ich denke, dass „wissen“ hier schwierig wird, denn so ganz ohne Analytik wird man das nicht klären können. Da stellt sich dann die Frage, wer das machen soll - allein schon vom Kosten/Nutzen-Verhältnis her?!
Man kann aber begründete Vermutungen anstellen: Schlacken habe ich quasi überall im Suchgebiet gefunden, wenn auch auf einigen Feldern mehr, als auf anderen. Da gibt es sehr unterschiedliche Typen und ich wage die Behauptung, dass da mehr als nur ein technischer Prozess involviert ist. Letztlich wird da sicher schon viele Jahrzehnte Schlacke und Asche (zur Düngung) unter die Felder gepflügt. Die Reste von Briketts, welche man findet, lassen darauf schließen, dass die Erzeugung von Wärme/Feuer zumindest teilweise ein angestrebtes Ziel war. Typische Schlacken, wie sie bei der Erzverarbeitung anfallen, waren auf den Feldern nicht häufig zu finden (sind aber vorhanden: vgl. Straße/Weg südlich Berge; Antwort #246, #247, #248 und #249). Neben irdischen Gesteinen, die in das örtliche Geschiebespektrum passen würden (Granitoide und viele Flinte), habe ich auch Porzellanscherben mit anhaftenden Schlackeresten gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein kleines Heizkraftwerk oder ggf. auch größere lokale Ereignisse mit großen Feuern (Osterfeuer, Sonnenwendfeuer, Weihnachten etc. pp.), bei denen u.a. auch aus dem Forst stammende Baumstümpfe (Eintrag von Geschiebe und Scherben im Wurzelwerk), für einen Teil der Schlacken verantwortlich sind. Natürlich hat Nauen aber auch Industrie-Anlagen und in Selbelang gibt es noch die FMS Futtermittel GmbH, die Pellets produziert. Wärmebedarf ist also ausreichend vorhanden.

Wenn man solche Geschichten hört, fragt man sich natürlich unwillkürlich, was da so alles im Umlauf sein mag.

Das sehe ich, wie schon gesagt, auch als großes Problem - mal ab von gezieltem Betrug. Zum Glück kann ein wissender Sammler dem aktuell noch gut aus dem Weg gehen, denn es haben sich ja bereits viele Leute als Finder geoutet und bieten ihr authentisches Material zum Kauf an. Zur Not schreibt man Personen gezielt an. Das soll ja vorkommen. :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo

 

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