Moin Achim,
ich sehe da sehr deutliche Unterschiede. Opale sind monomineralisch - Ribbeck ist das nicht - auch wenn da viel und große Enstatit(e) vorkommen, handelt es sich dabei (im Gegensatz zu einem Opal) nicht um eine einheitliche Masse. Im Gegenteil: die Grundmasse von Ribbeck besteht aus vielen kleinen Mineralkörnern. Da wird man also rein physikalisch schon ein Problem haben um bei einer Rissbildung durch Trocknung (die dann mit einer Schrumpfung einher geht) Korngrenzen zu überspringen und den Riss dann in Nachbarkörner, die noch dazu ein anderes Mineral sein können, fortzusetzen.
Auch die Chemie und die Genese passen nicht. Bei Opalen wird bereits im Zuge der Genese Wasser eingelagert (hydratisiertes Kieselgel, welches sich verfestigt). Das macht ja gerade den Reiz dieser aus, denn das Opalisieren eines Opals - immer sehr schön bei Edelopalen zu sehen - geht genau darauf zurück. Ribbeck ist, als Aubrit, unter sehr reduzierenden Bedingungen entstanden. Die Minerale sind dabei aus einer Schmelze kristallisiert. Freies Wasser (oder der dazu nötige Sauerstoff) auf dem Mutterkörper waren sicher nicht in der Menge vorhanden, dass es „eingebaut“ hätte werden können. Sonst wären ggf. auch ganz andere Minerale entstanden und wir hätten gar keinen Aubrit!
Wäre das Bröseln von Ribbeck-Stücken hauptsächlich auf Trocknungsprozesse zurückzuführen, dann müssten alle gefallenen Stücke - unabhängig ihrer Fundlage gleich bröselig sein. Das ist, meiner Ansicht nach, aber nicht der Fall. Besonders bröselig waren die Stücke, die auf Feldern (häufig auch in sehr windigen Ecken) gefunden wurden. Stücke aus geschützteren Ecken scheinen mir etwas stabiler zu sein. Die ersten Funde sind eher stabiler, als später gefundene Stücke. Das spricht eher für Frost.
Als ich meinen ersten Ribbeck von der Waage genommen habe (mein Suchbericht kommt noch) war die metallene Oberfläche dieser beschlagen. Das wäre für den Austritt aus einer kristallinen Struktur heraus starker Tobak. Solche Trocknungen sind deutlich langsamer, als die aus etwa Rissen heraus.
Ich bleibe dabei: das Material sättigt sich mit meteorischen und somit höchst irdischem Wasser auf - mit allen Konsequenzen daraus.
Gruß
Ingo