Autor Thema: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?  (Gelesen 15035 mal)

Offline Ben Austria

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #15 am: Juni 16, 2023, 19:30:06 Nachmittag »
Hallo Georg,

willkommen im Forum.

Ich kann mich der Meinung im Forum nur anschließen - der Stein von Bild 2 hat allein optisch keine Merkmale eines Meteoriten - geschweige denn Ähnlichkeit mit Widmannstättischen Figuren.

Aufgrund der Einträge bin ich schon etwas skeptisch geworden...

Du schreibst, dass die beiden Geologen die Steine im August 2022 geschenkt bekommen haben. Du hast dann die 2 Stücke geschenkt bekommen die du im Forum vorgestellt hast.

Gleichzeitig wurde auf der viel diskutierten Website von Joh03 exakt der gleiche Stein mehrmals mit Bilddatumsstempel vom 06.05.2023 veröffentlicht --> Fotoalbum 3 - Steine Nr. 577 (Gruppenbild unten rechts) und auch als Einzelbild. Wollte das Bild aber aus Copyright-Gründen nicht kopieren und hier reinstellen  :einaugeblinzel:.

Aber ich frage mich natürlich schon, wer den Stein nun wirklich hat oder mit wem wir hier nun schreiben  :nixweiss:.

Vielleicht gibt es ja eine Erklärung  :hut:.

Beste Grüße
Ben
« Letzte Änderung: Juni 16, 2023, 20:23:08 Nachmittag von Ben Austria »

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #16 am: Juni 16, 2023, 20:14:31 Nachmittag »
Servus Georg,

dann habe ich Deine Anfrage an das Forum mißverstanden, Sorry.
Zitat
Was meint ihr ? Bin gespannt auf eure Meinungen, vielleicht weiß jemand mehr ??  Hat einer vom Forum bereits Kontakt mit ihm ?

Ja, wir alle im Forum hatten schon das Vergnügen mit dem Herrn Joh03; mich hatte er auch per email kontaktiert.
Und: ich habe noch kein Bild eines seiner Funde erhalten, daß mich an einen Meteoriten denken ließ.
Weswegen ich ihm auch nicht geantwortet, weil ich aus meiner Praxis wußte, daß wenn sich ein Irrglaube erstmal zur fixen Idee verfestigt hat, man die Leut nicht mehr überzeugen kann.

Dem Wortlaut Deiner Fragen folgend hatte ich meine Meinung zu dessen Funden, zu seinen Geschichten darüber, zu seinen Erklärungsversuchen auf seiner Webseite, warum seine Funde Meteorite seien (und die Wissenschaft irrt) abgegeben. Insofern war das keine Beschwerde.
Eine simple Meinungsbekundung, a la "ist alles Käse", schien mir nicht zielführend;
daher habe ich etliche seiner Punkte von seiner Website zur Diskussion gestellt, damit ihr selbst nachdenken könnt und nach eigener Prüfung eure Schlüsse zieht. Ferner hab ich auf die ganz normale Anerkennungsprozedur bei allen Meteoriten verwiesen, die der Finder für seine Funde jedoch ablehnt. Das ist bei den Meteoriten eben anders geregelt als beim Sammeln von Mineralien, Edelsteinen oder beim Prospektieren von Bodenschätzen, eine Selbstbestimmung ist nicht ausreichend. Gleichwohl ist die Prozedur bei Meteoriten kein Hexenwerk. Genug hier im Forum, auch die, die es hobbymäßig betreiben, haben schon Meteorite klassifizieren lassen.

Solltest Du mit der Frage nach unserer Meinung Dich lediglich auf die beiden gezeigten Stücke bezogen haben,
so liegt ein Mißverständnis vor.
Nun bitte, mein Senf:  Der schwer Poröse zeigt keine Widmanstättenschen Figuren und ähnelt keinem der mir bekannten Meteorite.
Ich empfehle Dir ebenfalls eine schlichte Bildersuche in Deinem Browser zu den Widmännern.
Der zweite macht mir Sorgen, zumindest auf dem Bild sieht es aus, da stimme ich dem lithoraptor zu, daß er Wüstenlack hat. Wenn dem so ist, kann es kein österreichischer Fund sein. Wenn Du genau wissen willst, ob es ein Chondrit ist, dann sägst ein Eckerl ab und schaust hinein. Da hilft man Dir hier auch gern weiter im Forum.

Meine Ausführlichkeit hatte drei Gründe:
1. Du schreibst, daß du ihn  besuchen wirst. Ich wollte Dich dahingehend vorbereiten, - das völlig ohne Ansehen seiner Person, ich hatte ja geschrieben, daß es sein Privatvergnügen ist - daß Du nicht unbedingt allem, was er Dir zeigt und erzählt, Glauben schenken solltest. Wie mich es ebenfalls ein bisserl wundert, wie Deine Spezln bei ihrem Besuch Dunite, Ureilite, Bencubbinite, kohlige Chondrite usw. erkannt haben wollen, da Meteorite in der geologischen Ausbildung bestenfalls als marginale Nische behandelt werden und es sehr selten vorkommt,
daß sich jemand darauf spezialisiert. Was nix heißt, aber man muß sich schon eine Weile damit befasst haben, das geht durchaus auch autodidaktisch, um die exotischsten Klassen per Augenschein vermuten zu können.
2. Ist es immer noch ein öffentliches Forum und ich wollte verhindern, daß Neulinge oder Laien seine Thesen blindlings für bare Münze nehmen oder über ihn in Besitz eines lediglich vermeintlichen Meteoriten kommen.
3. Verursacht mir der Wüstenlackstein Bauchgrimmen. Ich hoffe nicht, daß er Meteorite zukauft, um seine irdischen Eigenfunde glaubhafter erscheinen zu lassen und die Sorge flackert in mir auf, er könne planen, seine sowohl aus meteoritischer, als auch aus monetären Sicht wertlosen Steine zu vermarkten.

Zitat
Und: Wo arbeitest du oder  unterrichtest du Meteoritenkunde ? In Leipzig, Berlin oder Hamburg ?
 
Ich bin die Nachthütte im Gurkenfeld.

Nein. Wer ich bin und was ich mach, tut nichts zur Sach. Ich habe die zahlreichen Einwände gegen die von ihm auf seiner Website veröffentlichten Aussagen hoffentlich so formuliert, daß jeder Interessierte dazu selber nachlesen kann und sich seine eigene Meinung bilden soll.

Gell?
 :prostbier:
Mettmann
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Offline lithoraptor

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #17 am: Juni 16, 2023, 23:19:37 Nachmittag »
Moin!

Die Story ist Unsinn!

Nur für den Fall, dass es keiner gemerkt hat. Hier geht etwas ganz anderes ab. Damit sage ich hier schon mal: Tschüss!!!

Gleichzeitig wurde auf der viel diskutierten Website von Joh03 exakt der gleiche Stein mehrmals mit Bilddatumsstempel vom 06.05.2023 veröffentlicht --> Fotoalbum 3 - Steine Nr. 577 (Gruppenbild unten rechts) und auch als Einzelbild. Wollte das Bild aber aus Copyright-Gründen nicht kopieren und hier reinstellen  :einaugeblinzel:

Quod erat demonstrandum!!!

 :troll: :troll: :troll: :troll: :troll:

Gruß

Ingo

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #18 am: Juni 17, 2023, 02:00:26 Vormittag »
Ja schon Ingo,

logo, ich kann mir die Entführung aus dem Serail, die Spanierin, den Röhrenden Hirsch und die Billardspielenden Hunde
auf dem Flohmarkt besorgen und darauf bestehen, es seien Originale Kandinskys und Pollocks, nur eben unveröffentlichte Frühwerke
und wer anderes behaupte, habe keine Ahnung und ich hätte schließlich die Putzkolonne im Eisenbahnmuseum geführt.

Da braucht man nix sagen,
aber Meteorite, die kennen doch nur so wenige Menschen gut!

Zitat
Hier geht etwas ganz anderes ab

Du meist nicht etwa... ogott..!!
 :weissefahne:
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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #19 am: Juni 17, 2023, 09:33:20 Vormittag »
Moin Forum,

Da ich kein Meteoritist bin, beobachte ich diesen Bereich nur von aussen.

Immer wieder interessant, besonders der immer wiederkehrende Trollbefall… :-)

Sollte es mich mal wieder nach Österreich verschlagen würde ich wegen diser "meteoritischen Mineralwolke" einen Helm einpacken. Oder kann man sich besser schützen?

Mineraloge Tirol

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #20 am: Juni 17, 2023, 11:23:19 Vormittag »
Klarstellung:

Das Stück, das ich bekommen habe, ist ca. 5mm stark(Vergleich mit dem dünnen Sushi-Staberl), währenddessen die Stücke auf 577 wesentlich stärker sind(weiß nicht, wieviele cm). Da ich zwecks Information das Stück horizontal gespiegelt habe zwecks besserem Vergleich(auch den Chondriten), läßt sich bei genauer Durchsicht ein Vergleich leichter möglich machen. Das Stück dürfte ein dünner Schnitt sein zwischen dem 577 Teilstück rechts oben und 577 Teilstück links unten, denn genau da fehlt es. Ich habe diese Stückserie auch erst im Netz anfangs Juni 2023 entdeckt und bin darauf sehr neugierig geworden(und habe mich hier zwecks Austausch angemeldet).

Zur allgemeinen Beruhigung werde ich heute ein e-mail an diese Webseite schicken und auch Andy und Gabi befragen. Das Resultat werde ich euch hier vorstellen. Interessant ist auch, dass mir bisher keiner ein Ausschlusskriterium vorlegen konnte, selbst wenn man einmal ein Stück vom Stubenberg gefunden hat(lag ja nach OÖ.Zeitungsmeldung klar zu sehen an der Oberfläche neben der Straße, aber das macht ja noch keinen Experten)

Zu Thomas: Wenn du auch solche Eisen(es ist magnetisierbar-nicht magnetisch!!), sehr hart(ich möchte es nicht zermörsern(möchte ein Sch.muckstück daraus machen), werde es aber nächste Woche unseren Analytikern im Betrieb vorlegen. Es ist auch möglich, es dir später zuzuschicken(wenn ich es garantiert unbeschädigt wieder zurückbekomme), damit du es zerstörungsfrei mit EDX untersuchen kannst. Schicke mir bitte deine Anschrift, Tel. und e-mail. Kein Problem ! Übrigens: Deine Antwort schicke ich jetzt meinen Kollegen nach Chile ins Camp. Reaktionen werde ich dann wahrscheinlich nächste Woche erwarten.

Mich wundern etwas die doch sehr untergriffigen Kommentare, da dürfte ich in ein Wespennest gestoßen haben. Aber ich denke, es steht jedem frei, an die Adresse der dortigen Webseite Fragen usw. zu schicken. Sich hier darüber auszulassen ohne weitere Aktionen  und Antworten abzuwarten ist unseriös und sollte eigentlich nicht vorkommen.

Mit besten Grüßen
Georg
(P.S.: Ich muss mich jetzt beeilen, denn heute gibt es am Hauptplatz unterhalb der Festung  in Kufstein super Musik, hat eigentlich schon begonnen,  und nachher möchte ich Fischen fahren-mein Hobby)

Offline ironsforever

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #21 am: Juni 17, 2023, 12:14:38 Nachmittag »
Zitat
Interessant ist auch, dass mir bisher keiner ein Ausschlusskriterium vorlegen konnte,

Genau das ist das Problem! Wenn einer behauptet, dass eine Weißwurst ein Meteorit ist, kann man nur entgegnen, das ist keiner, denn es fehlen schon die entferntesten Kriterien, die das Ding überhaupt als Meteorit qualifizieren würde. Wenn das Gegenüber dann nach dem Auszuzeln gar Chondren oder Widmannstätten-Muster darin ausmachen will, kann man nur darauf hinweisen, dass dem nicht so ist. Das Ausschlusskriterium liegt schlicht in der Natur der Weißwurst. Anders gesagt: Birnen sind keine Äpfel und es ist mühsam dagegen anzureden, wenn das Gegenüber darauf besteht, dass das ein birnenförmiger Apfel sei.

 :prostbier:

Nachtrag: Das Weißwurst-Beispiel war schlecht gewählt, da Norton County - zumindest auf den ersten Blick - tatsächlich einem Stück Weißwurst nicht ganz unähnlich ist. :wow:
« Letzte Änderung: Juni 17, 2023, 13:00:57 Nachmittag von ironsforever »

Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #22 am: Juni 17, 2023, 12:21:13 Nachmittag »
Georg,

schreib bitte nicht von sehr untergriffigen Kommentaren, wenn Du bei mir das selbe tiefe Niveau anwendest.

Mein 6,2g Fragment mit 2cm Länge lag in einer mind. 15cm tiefen Ackerfurche - hätte natürlich jeder Nichtexperte sofort gefunden und als Meteorit erkannt !!!!!!!!!

Michael


Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #23 am: Juni 17, 2023, 13:46:49 Nachmittag »
Zitat
Interessant ist auch, dass mir bisher keiner ein Ausschlusskriterium vorlegen konnte

Ach Georg,
doch und von vielen.

1. Keine Widmannstättenschen Figuren
2. Stein ist porös. (gar löchrig)
3. Fundsituation. Er wurde umgeben von einer Vielzahl undifferenzierter Meteorite in einem Streufeld gefunden. (sagt Finder).

--> Deine Frage ist mittlerweile falsch gestellt. Für die weitere Untersuchung lautet sie: Um was für ein irdisches Material handelt es sich genau?

Mineralwolken gibt es nicht.

Oder doch :wow:

Globenzwickel, Matthäus Greuter/de Rossi; Rom 1636  (nubecula minor = kleines Wölkchen)

(@andi: zur Weißwurscht geht es: Das Radieserl!)
« Letzte Änderung: Juni 17, 2023, 14:04:05 Nachmittag von Mettmann »
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Offline stollentroll

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #24 am: Juni 17, 2023, 14:01:26 Nachmittag »
Hallo Georg,
als erstes sollten die genannten "Hausmittel" angewendet werden.
Wie ist die Strichfarbe?
Und wie lässt sich das Material zermörsern bzw. zerpulvern? Und wie sieht die Farbe von dem Pulver aus? Dazu reicht ein vielleicht 2 mm großes Bröselchen, keineswegs muss das ganze Stück verarbeitet werden.
Ist es elektrisch leitfähig?
Mit diesen Punkten könnte man schon mal recht viel anfangen, bevor man an eine deutlich aufwändigere Analytik geht.

EDX ist nur das Mittel zweiter Wahl. Man wird damit zeifellos feststellen, dass Fe drin ist, das sagt aber nichts aus. Das Problem ist aber der Sauerstoff. Zum Cr würde man natürlich eine Aussage bekommen.
Röntgendiffraktometrie (XRD) wäre bei diesem Exemplar die erste Wahl für eine Analyse, da man hier den Phasenbestand bekommt.


Offline Mettmann

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #25 am: Juni 17, 2023, 14:36:59 Nachmittag »
Schau Georg,

nur als Bsp. solche geometrisch angeordneten Balken, die der Joh03 wohl mit Widmännern verwechselt hat,
findet man auch und in unterschiedlichsten Ausprägungen in metallischen Schlacken:

https://www.mindat.org/photo-783908.html   (tolles Stück, weil noch das Ausgangsmaterial erhalten)

https://www.mindat.org/photo-1198898.html

https://www.mindat.org/photo-945592.html

usw.

Nun gut, Joh03 meint ja, es gäbe keine Schlacken in NÖ, weil die in früheren Jh.n. viel zu kostbar..
..aber versteh bitte, daß solche Stücke die Meteoritenfreunde nicht sofort vom Hocker reißen.

 :prostbier:
Martin
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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #26 am: Juni 17, 2023, 15:32:45 Nachmittag »
Bitte klärt das mit den Mineralwolken zeitnah.
Schließlich betrifft das alle Österreicher sowie alle, die das Land bereisen.

Danke!

Offline Mettmann

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #27 am: Juni 17, 2023, 16:09:26 Nachmittag »
Das kann ich nicht, weil ich keine Lehrbefugnis hab und mein Menschenverstand nicht gesund ist.

Ich dilettiere nur für mich ein bisserl herum, wie so eine Wolke im Sonnensystem stabil bleiben soll?

Interstellarer Staubwolken, wie wir sie von den prächtigen Astroaufnahmen kennen, wären nicht dicht genug.
(in den pop.wiss. Texten wird die max. Dichte gern mit Zigarettenrauch verglichen).
Er hebt ja keine Staubpartikel aus den Äckern, sondern zünftige Brocken.

Auch, siehe Streufeldgröße, müßte die Mineralwolke sehr klein gewesen sein, also max. ein paar Dutzend km.

Da frage ich mich, würde eine solche Brockenwolke nicht durch ihre eigene Schwerkraft kollabieren und vielleicht sowas wie einen Schutthalden-Asteroiden (rubble pile) bilden?

Oder wenn nicht, würden sich die Brocken und Stäube bei ihren Umläufen um die Sonne nicht auseinanderziehen und über die gesamte Bahn verteilen wie wirs von den periodischen Kometen kennen, die in Sonnenähe immer wieder Staub nachfüllen
und vor allem von den unterschiedlichen Asteroidenfamilien, wo die Trümmer jeweils einer Kollision im Asteroidengürtel auf eine neue gemeinsame Bahn geschleudert wurden?

Und würden nicht Jarkowski-Effekt und auch, es sind ja alles verschiedene Meteoritentypen, ihre unterschiedlich Albedo die Wolke auseinander treiben?

Auch warum hat man noch nie eine solche Wolke beobachtet? Ich mein, wir sehen ja sogar den dünn gesäten Staub in der Planetenebene mit bloßem Aug, wenn man einen ungestörten Himmel hat und die Ekliptik möglichst steil zum Horizont steht als Zodiakallicht.

Und die Entstehung, ratlos. Es ist ja alles dabei, bei seinen Funden. Differenzierte, von großen Mutterkörpern undifferenzierte von kleinen und von allen Mutterkörpern, die das Sauerstoffisotopendiagram hergibt, ja sogar Mond. Wie zum Deibel sollen alle diese Trümmer aus den unterschiedlichsten Ecken des Sonnensystems sich zu einem kleinen Wölkchen zusammengefunden haben?

Ich glaub, ich setzt mich besser auf den Balkon und wart, bis ich Zwerg braun werd und mich eine Bierwolke erschlägt.
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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #28 am: Juni 17, 2023, 16:28:15 Nachmittag »
Vielen Dank für die sehr ausführliche Erklärung!

Ich lese da raus, dass man Österreich als einigermaßen sicher bezeichnen kann - zumindest in Bezug auf die Mineralwolken.

Ich sitze gerade auch auf dem Balkon und drücke mich noch davor, das Treppenhaus zu wischen.
Gleich wenn ich das endlich erledigt habe, werde ich das mit der Bierwolke ausprobieren. :-)

Euch allen einen geruhsamen Tag!
« Letzte Änderung: Juni 17, 2023, 16:44:02 Nachmittag von BlackLabel »

Offline Ben Austria

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Re: Meteoriten aus Österreich- wer weiß mehr ?
« Antwort #29 am: Juni 17, 2023, 23:06:39 Nachmittag »
Das Stück, das ich bekommen habe, ist ca. 5mm stark(Vergleich mit dem dünnen Sushi-Staberl), währenddessen die Stücke auf 577 wesentlich stärker sind(weiß nicht, wieviele cm). Da ich zwecks Information das Stück horizontal gespiegelt habe zwecks besserem Vergleich(auch den Chondriten), läßt sich bei genauer Durchsicht ein Vergleich leichter möglich machen. Das Stück dürfte ein dünner Schnitt sein zwischen dem 577 Teilstück rechts oben und 577 Teilstück links unten, denn genau da fehlt es. Ich habe diese Stückserie auch erst im Netz anfangs Juni 2023 entdeckt und bin darauf sehr neugierig geworden(und habe mich hier zwecks Austausch angemeldet).

Nö sorry, ist exakt das selbe Stück. Da stimmt jedes "Löcherl": https://www.meteoriten-austria.com/index-ba.htm
Dein Stück ist ident mit dem am ersten Gruppenbild unten rechts bzw. das Einzelbild in der 2. Reihe rechts - Bildstempel vom 06.05.2023.

Grüße  :hut:
Ben


 

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