Ausflug zur Moho,
dieses Jahr ging der Urlaub mal wieder nach Norwegen, neben diversen anderen Gesteinen gab es diesmal auch einen Ausflug zur Moho auf der Insel Leka.
Der Weg war gut ausgeschildert und leicht zu finden. Anfangs geht es zwischen Wiesen und kleinen Wäldern über einen Feldweg, nach etwa einem Kilometer geht es dann in einen Wald der sich nach 400 m lichtet. Ab dort geht es dann sehr steinig weiter bergauf bis man nach insgesamt ca 2 km den Aufschluss ereicht. Der Aufschluss ist mit Informationstafeln ausgestattet auf den einiges Interesantes zu finden ist.
Die Mohorovicic-Diskontinuität wurde 1909 erstmals durch Erdbebenwellen durch den jugoslawischen Seismologen Andrija Mohorovicic nachgewiesen, der feststellte, dass bestimmte Erdbebenwellen deutlich später eintrafen als erwartet.
Die Erdkruste-Mantel-Grenze genannt Mohorovicic-Diskontinuität, kurz Moho, ist die Grenze der äußeren Erdkruste und des Mantels, der sich unter Kontinenten durchschnittlich in 30 bis 50 km Tiefe befindet aber unter sehr großen Gebirgen wie das Himalaya durchaus auch mal 80 km erreichen kann. Anders ist es bei den Ozeanischen Krusten, die sind deutlich flacher als bei Kontinentalen nämlich schon ab 5 bis 7 km.
Auf der Insel Leka in Mittelnorwegen ist ein Aufschluss der Moho (65°05´53“N 11°39´54“E) zu besuchen. Wie kommt das? Denn üblicherweise ist die Grenze ja tief in der Erde. Bei dieser ist es so, das es sich um eine fossile handelt, welche von einem Ozeanboden stammt der schon lange nicht mehr existiert und zwar kommt der aus dem lapetus Ozean der bei der kaledonischen Gebirgsbildung vor 400 Millionen Jahren erst verengt und dann zusammengeschoben wurde. Dabei wurde eine Schrägstellung von bis zu 70° erreicht. Erst dadurch konnte durch die Erosion der Aufschluss an der Erdoberfläche freigelegt werden. Soweit ich weiß gibt es noch 3 bis 4 andere Stellen auf der Erde wo man das beobachten kann.
Ozeanböden bestehen an seiner Basis überwiegend aus olivinreichen Gesteinen des Erdmantels. Darüber schließen sich überwiegend basaltische Gesteine (Basalt oder Gabbro was ja das Tiefengestein des Basalts ist) an. Desweiteren gibt es noch Tonsteine, Kalke und weitere Sedimente. Auf Leka sind diese Gesteine heute aufgeschlossen. Diesen Gesteinsverband bezeichnet man als Lithosphäre, wurde er bei der späteren Gebirgsbildung mit einbezogen nennt man das ganze Ophiolith. Leka wird durch diesen Ophiolithkompex aufgebaut weshalb man die Gesteine des ehemaligen lapetus Ozeans besondes gut studieren kann.
Die Bilder: Als erstes ist der Hinweis auf die „Moho“ wo auch ein kleiner Parkplatz ist.
Es gibt einige Beschreibungen des Weges und von dem Aufschluss. Etwas Vegetation entlang des Weges und auch für das leibliche Wohl ist mit ein paar Preisel- und Heidelbeeren gesorgt. Wenn man durch den kleinen Wald durch ist, wird die Umgebung deutlich karker, da muss sogar der unverwüstliche Wacholder kämpfen.
Wenn man über die Gerölle läuft fällt einen auf , dass immer wieder einige Gesteine überhaupt nicht in die Gegend passen wollen . Dies sind zum Teil Granite und Gneise, welche von der Eiszeit zurückgelassen wurden aber durch die Verwitterung fast unkenntlich wurden.
Dann haben wir endlich die Moho. Auf der rechten Seite ist der Dunit (reines Olivingestein) der Ozeanischen Kruste zu sehen. Der Dunit repräsentiert die unterste Schicht einer Gabbro-Magmenkammer in der Kruste. Auf der linken ist der oberste Mantel in Form eines Harzbugits (Olivin und Orthopyroxen).
Am Schluss habe ich noch ein Foto von der Moho Richtung Meer.
Viele Grüße
Alexander