Freese, Teufel noch eins, den hab ich ja noch gar nicht!
Dank für den Tipp.
Jetzt bich ich wieder da (freilich frag ich mich, wo ich mich da hineingeritten habe..
)
Naiverweis gehe ich immer noch von der Arbeitshypothese aus,
auch wenns mir zunehmend schwerfällt,
Du möchtest Meteorite finden und identifizieren können.
Sechs Jahre hin oder her, es gibt ein paar einfache Grundregeln:
1.Wer Nickeltests bei Steinmeteoriten vornimmt, begebe sich in die Hände eines Facharztes.
2. Wer Steinmeteorite ätzt oder anätzt, oder angeätzte oder geätzte Steinmeteorite in Umlauf bringt, bekommt einen gerichtlichen Vormund zur Seite gestellt.
Das vorangestellt, wirst Du sowieso, sofern die Arbeitshypothese gilt, praktisch nie in die Verlegenheit kommen, eine Ätzprobe vornehmen zu müssen.
Ich hoffe, Du hast hier im Forum schon ein bisserl was gelernt.
Quarz, findst Quarz in den Brocken - sofort weg damit.
Hast Hohlräume wie in den vorgestellten Stücken drin oder Blasen - weg damit.
Wulstig ausgeformte Einschlüsse (guxxu Deine Bilder) oder drusige Hohlräume - weg, weg, weg...
Fällt mir ein, bricht der Stein muschelig - natürlich weg, was denkst denn Du.
Ebenso, wenn man in ihm sieht, da ist was geschmolzen, geflossen, erstarrt - weg.
Reagiert ein starker Magnet nicht auf den Stein - weg damit (mit dem Stein, nicht mit dem Magneten).
So, nachdem Du Dir preiswert den L3er gesichert hast, weißt, wie Chondren aussehen.
Ein runder Fleck ist keine Chondre.
Im Anschnitt mußt du glänzende Eisenflöckchen finden. Mit dem Auge, ohne Firmengeräte.
(Der Stein mit Streifen, die Du wahrscheinlich für Schockadern gehalten, den Du gezeigt hast, war wenn man Auge zudrückt, eigentlich das einzig legitime Exemplar,
was man hätt zeigen können, aber bestimmt nicht nach sechs Jahren "Beschäftigung" mit der Materie, da hilft auch kein Umeinanderwerfen mit Fachausdrücken und Namensreferenzen - und ist mir wurscht, wenn das alles unwiss. klingt, wennst dadurch 98% Deiner Feldfunde nimmer mit nachhause karren mußt.)
So zum Eisen.
Eisenmeteorite sind unter den Meteoriten eine sehr rare Klasse.
Sie sind in der allgemeinen Wahrnehmungen überpräsent, weil es einige wenige Fälle gibt,
bei denen etliche Tonnen in unzähligen Exemplaren runtergekommen sind, was bei Steinfällen praktisch nicht vorkommt
(und weils daher auch schweinsbillig sind).
Blick in die Database - hast rund 70.000 gelistete Meteorite, davon nur 1.325 Eisen.
In Böhmen und NÖ sind keine Magnetberge nachgewiesen, die Eisen aus den Fernen des Raumes anziehen.
Eisen: Wisse, wir reden bei Eisenmeteoriten von schierem, blankem, scheinendem, massivem, schweren, gediegenem, wohlklingendem Eisen!
Alles andere und wenn Du in irgendeinem Hüttenprodukt mal Metall findest, ist nix. Weg damit.
So. Und bei den Hufnägeln, Pflugmessern, Bomben- und Granatsplitter und sonstigem Eisenschrott, den Du einsammelst und ausgräbst und die aus massivem Metall bestehen, da machst dann halt den Nickeltest - und wirfst es danach weg, aber bitte nicht wieder zurück in die Landschaft,
hier hat Deine Sammelwut eine gute Seite, es dient der Umweltpflege.
Rinden- und Verwitterungskunde, Eiszeitabtragungen, Plattentektonik, Satellitenfernerkundung oder was Du sonst noch herangezogen,
interessiert nicht die Bohne, solang Du nicht mit auch nur einem einzigen Meteoritenfund aufwarten kannst.
Uff und Ätzen, ist ja eigentlich egal, nimmst halt das abgeflexxte Kapperl.
(Keine Bange, er wird keinen Hexaedriten oder Sehr Breiten Oktaedriten finden und es wäre sadisitisch, würde man ihm raten zu schleifen oder zu polieren, damit ihm in solchen Fällen die Neumänner nicht entgehen, hihi).
Im Übrigen, erquickend und labend ist es, sich echte Meteorite anzuschaffen. Du wirst einen völlig neuen und einen viel vernünftigeren Zugang zu Deiner Leidenschaft finden.
(Aber bitte nicht vom Chines im ebay oder einen fachfremden Wiederverkäufer dessen, des ganze Glump, gar am End noch die ganzen Pseudotibetschnitzereien,
das muß weg, weg, weg...)
Das zum Einen....