Autor Thema: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen  (Gelesen 10429 mal)

Offline Dirk

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #15 am: November 11, 2007, 22:45:35 Nachmittag »
Hallo Uwe,

bei mir wars auch ein kleiner Canyon Diabolo, fast blank gebürstet, 8,6g schwer. Damals wars 1994 und ich war grad 25 Lenze jung. Mitten im Studium und mit meiner damaligen Freundin fürne Woche in der Schweiz, genauer gesagt in Bern und da lag er im Schaufenster eines interessanten kleinen Lädchens. Verkauften allerlei Schnickschnack, aber auch Fossilien und Mineralien. Ich glaube, für umgerechnet 30,- DM habe ich ihn bekommen. Es ging gar nicht anders - ich musste ihn kaufen! Noch nie hatte ich vorher einen Meteoriten gesehen. Gesammelt habe ich zu der Zeit auch allerlei "schöne Dinge" und dieses Ding passte genau in mein Beuteschema.
Vielleicht ein Jahr später habe ich auf einer Mineralien- und Edelsteinbörse einige weitere Meteorite und auch Tektite gekauft und mein erstes Buch über die Materie von Rètyi und Aumann "Meteorite - Boten aus dem Weltall". Ab da war es dann um mich geschehen, meine Sammlung vergrößerte sich seit dem kontinuierlich - sowohl Meteorite und Tektite als auch Literatur über das Thema. Heute habe ich ca. 100 verschiedene Fälle/Funde in meiner Sammlung und ebenfalls ca. 100 Hefte und Bücher sowie einige Filme über das Thema.

Hier noch schnell ein Foto von meinem Ersten. Ich besitze ihn übrigens heute noch.


PS: Er ist weder besonders schön noch sonst irgendwas, aber verkaufen würde ich ihn nicht mehr. Dazu bin ich wohl zu sentimental.

Liebe Grüße,
Dirk


Reaper

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #16 am: November 11, 2007, 22:49:24 Nachmittag »
Ganz ähnlich wie Speci-Man war es auch bei mir ein Sikhote Alin Schrapnell von 142 Gram Gewicht  :smile: 


Gekommen bin ich zu dem Stück mehr oder weniger durch die Hobby Astronomie und kam dann auf die Idee mal nach Meteoriten bei Ebay zu suchen. Nunja. Das ist nun erst zwei Monate her, habe mittlerweile 7 Mets bei mir im Regal stehen. Die meißten davon von Usern aus diesem Forum  :prostbier:
Insgesamt gesehen jedoch sehr unspektakulär mit mir.

Opal

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Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #17 am: Mai 06, 2012, 16:04:39 Nachmittag »
Die Sache war ganz einfach, denn meine Schwägerin hatte für Papa einen tennisballgroßen Eisenmeteoriten aus Nantan in China von der "Mineralia" gebracht.

Ich sammelte gelegentlich meine Mineralien, hatte gerade nach der Opal-Leidenschaft eine Moldavit-Phase hinter mir und merkte: Du hast gar keinen Meteoriten! Verzweifelt jammerte ich dies tragische Sammlerschicksal meinem Mineralienfreund vor. "Hab ich für dich! Bring ich dir!", war die Antwort und ein paar Tage später stand in meiner ersten Vitrine ein Mini-Meteorit vom Meteoritenfall 1932 aus dem Henburg-Krater in Australien.

Ich wollte aber die Neumann-Linien und Widmannstätten-Figuren genau betrachten können und so beauftragte ich meinen Mineralienhändler mir auf der Münchner Messe Entsprechendes zu besorgen. Es wurde eine 20 cm lange Seymchan-Klinge aus Russland 1967 - und weil er mich lange genug kennt, gleich mit Beschreibung -  und damit war ich höchst zufrieden.  :laughing:
« Letzte Änderung: Mai 06, 2012, 16:24:59 Nachmittag von Opal »

Offline gsac

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #18 am: Mai 06, 2012, 16:37:46 Nachmittag »
Ui, ein Thema aus den guten alten Forumszeiten nach rund viereinhalb Jahren wiederbelebt!  :wow:
(Bei mir waren es Allende, zunächst 16 g, und Walter Zeitschel, untrennbar miteinander verbunden)

Alex

PS: d. h. eigentlich ist das nur die "halbe Wahrheit", denn vor dem Allende hatte ich noch einen
Moldaviten von Walter! Damals war die Ursachenforschung für die Moldavite noch nicht so weit
gediehen wie heute, so daß dies mein persönlicher "Stein vom Mond" war, nach der damals noch
verbreiteten Theorie eines US-Forschers. Inzwischen sind wir alle schlauer geworden....

Peter5

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #19 am: Mai 06, 2012, 16:37:57 Nachmittag »
Ich sehe gerade, dass ich diese Frage hier auch noch nicht beantwortet habe.  :smile:

Na, dann wirds mal Zeit ..  :laughing:
"Mein erster Meteorit fiel mir auf, als er eines Abends, an einem 1. April-Tage durch mein Dach stieß und direkt anstelle des ansonsten mittig angebrachten Spiegeleis mitten auf meiner Pizza landete, die ich gerade verspeiste. Es war ein Teil des speziellen NWA1.4._Münchhausen".  :lechz:

Das hätte ich am liebsten erzählen wollen, kann ich aber nicht, da es sich leider nicht ganz so zugetragen hatte  :crying: oder Gott sei Dank, wenn man ansonsten an meinen dann sicher nicht ganz unbeschadeten "Brummschädel" hätte denken müssen ..  :prostbier:

Also war der erste Meteorit vielmehr mein hier nochmals abgebildeter Pallasit aus Chile, den ich auf einer Mineralienbörse erworben habe .. danach kam dann ein "Sikhote Alyn"-Schrapnell von der "Kristalldruse" in München dran, ein "Canon Diablo" - wieder auf einer Börse erworben .. usw. .. :laughing:

Beste Grüße
Peter  :winke:

Offline gsac

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #20 am: Mai 06, 2012, 17:19:21 Nachmittag »
PS: d. h. eigentlich ist das nur die "halbe Wahrheit", denn vor dem Allende hatte ich noch einen
Moldaviten von Walter! Damals war die Ursachenforschung für die Moldavite noch nicht so weit
gediehen wie heute, so daß dies mein persönlicher "Stein vom Mond" war, nach der damals noch
verbreiteten Theorie eines US-Forschers. Inzwischen sind wir alle schlauer geworden....

O´Keefe war es übrigens, der das behauptete: http://en.wikipedia.org/wiki/John_A._O%27Keefe
Für mich hatte mit dieser Theorie mein Moldavit damals eine ganz besondere Bedeutung, d. h.
dem kleinen Glas wohnte ein ganz besonderer Zauber inne, um es mal poetisch auszudrücken! :-)
PS: selbstverständlich habe ich es noch immer in der Sammlung, wie auch meinen ersten echten
Meteoriten, das 16-g-"Halbindividual" mit Bruchfläche vom Allende-Fall, letztlich spektakulärer als
ein Moldavit. Aber man lebt auch seine Träume, und solche Dinge bleiben unvergessen....

Alex

Offline Thin Section

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #21 am: Mai 06, 2012, 17:37:14 Nachmittag »
Mein allererster "Meteorit" war ein Moldavit, den ich in den 80-er Jahren auf dem Mannheimer Weihnachtsmarkt bei einem Herrn Zensinger kaufte. Es folgten zwei Indochinite aus einem kleinen Mineralienlädchen direkt am UNI-Platz der Heidelberger UNI. Mein erster "waschechter" Meteorit war ein 15 Gramm wiegendes Scheibchen, das ich damals auf der Heidelberger Mineralienbörse bei den Zeitschels kaufte. Habe dieses Scheibchen natürlich noch und habe es bereits vorgestellt aber hier ist es noch mal (siehe Bild).

Als ich dann den Heide (1957) gelesen hatte und den Hans Rodewald (er war damals beruflich in Heidelberg tätig) kennenlernte, den ich dann hin und wieder auf verschiedenen Börsen an seinem Stand vertrat, wenn er sich mal die Beine vertreten wollte, da war's um mich geschehen. Da lagen sie nun vor mir auf dem Tisch, ... Allende, Nuevo Mercurio, Canyon Diablo, Odessa, Toluca, etc. und ließen mich nicht mehr los. So gelangte ein erster Toluca (auch den habe ich natürlich noch!), ein Allende, ein Nuevo Mercurio, etc. von Hans in meine damals noch bescheidene Sammlung. Weitere Exemplare der oben genannten Meteorite von Hans folgten, dann Meteorite von den Zeitschels, von David New und vielen, vielen anderen ...

Bernd  :smile:

P.S.: Hans Rodewalds Glanzbroschüre Wiederauffund an Fe-Meteoriten von Toluca war damals bei mir eine Dauerlektüre. Ich glaube, ich habe sie mindestens 10-15 mal gelesen!
(247553) Berndpauli = 2002 RV234

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Opal

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #22 am: Mai 06, 2012, 17:45:10 Nachmittag »
Peter!  :super:

So ein rot-schwarzer Teufel hat wass an sich - zumindest fasziniert er mich mindestens so sehr wie ein schönes irdisches Mineral. Wo kommt der denn her - ich meine nicht, von unten aus der brenndenden Hölle als Gruß vom Teufel, sondern oben vom Weltall als kleiner, himmlscher Vorgeschmack auf die Hölle?  ... :laughing:

Möglicherweise werde ich wider Erwarten doch noch Meteoritensammlerin für solche "mit dem besonderen oder teuflischen Touch"... :laughing:

Peter5

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #23 am: Mai 06, 2012, 17:55:42 Nachmittag »
Hallo Sylvie,

danke.  :smile: .. der Pallasit (zu den Steineisen-Meteoriten zählend) kommt von Imilac, 1822 gefunden (6,2 g) .. siehe hier ..  :prostbier:

http://www.mindat.org/loc-105721.html

Aber mein wirkliches teuflisch aussehendes Exponat ist kein Meteorit sondern ein Mineral und zwar mein "Teufelsauge" und das ist die jetzt abgebildete Hübnerit-Stufe aus Peru .. rot-schwarzes "Teufelsauge"!  :laughing:

Gruß Peter  :winke:

Opal

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #24 am: Mai 06, 2012, 18:01:02 Nachmittag »
Woooww!!  :super:  :super:

Peter5

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #25 am: Mai 06, 2012, 18:04:20 Nachmittag »
Ja, danke..  :smile: das Teil gehört auch zu meinen absoluten Lieblingen.  :smile:

Opal

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #26 am: Mai 06, 2012, 18:20:12 Nachmittag »
So ähnliche Bilder hatte ich einst nur beim Tauchen auf den Malediven am Korallenriff mit Steinfischen gesehen und leider keine UW-Kamera gehabt....

Offline Thin Section

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #27 am: Mai 06, 2012, 19:03:27 Nachmittag »
Hans Rodewalds Glanzbroschüre Wiederauffund an Fe-Meteoriten von Toluca

Hier mal noch ein Scan von der Toluca-Broschüre, die Hans seinerzeit bei Börsen anbot und die ich zig-mal gelesen habe und da die Fragestellung ja eigentlich lautet: "Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen?" … ergänzend dieses:

Mit Meteoriten hatte ich ursprünglich überhaupt nichts am Hut. Ich war ein begeisterter Amateurastronom und überblätterte sogar in meinen Astronomiebüchern häufig just jene Seiten, die sich mit Meteoriten befassten. Da ich aber der Ansicht war, daß man als Amateurastronom zumindest einige Belegstücke haben sollte, entschloss mich mich, … Na ja, die Folgen sind ja hinlänglich bekannt!  :laughing:
 
Bernd  :hut:
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Offline JFJ

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #28 am: Mai 06, 2012, 19:05:01 Nachmittag »
Hallo in die Runde,

also, bei mir war es so:
Eigentlich bin ich diesem Forum nur beigetreten, da meine große Leidenschaft Gesteine sind, und die fachlichen Beiträge, wie auch die kompetenten Hilfestellungen bei Fragen zur Bestimmung hier im Forum, ihresgleichen suchen  :super:
Klar, irgendwann habe ich auch mal die Meteoritenseiten angeklickt. Langsam, aber sicher, begann ich mich auch für dieses Thema zu interessieren. Und irgendwann ist ein netter Kontakt zu einem Forenmitglied entstanden, welcher sich auch für bestimmte Gesteine interessiert. Ich bot ihm Doubletten an, und als Gegenleistung bekam ich meine ersten Meteoriten von ihm geschenkt, 3 schöne Chergach-Individuale  :kiss:.
Da hielt ich zum ersten Mal meteoritische Materie in den eigenen Händen. Ich muss schon sagen, das war ein besonderes Gefühl, aber wem sage ich das  :laughing:
Seit dem hat es mich auch gepackt und die Gesteine haben ihre Monopolstellung verloren, aber da müssen sie durch  :crying:

Viele Grüsse  :winke:
Jörg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline lithoraptor

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Re: Wie bin ich zu meinem ersten Meteoriten gekommen
« Antwort #29 am: Mai 06, 2012, 19:37:06 Nachmittag »
Moin Sylvie!

Kurze Korrektur von mir:

Mini-Meteorit vom Meteoritenfall 1932 aus dem Henburg-Krater in Australien.

Der Meteorit heißt: Henbury und ist seit 1931 bekannt. Es handelt sich übrigens nicht um einen Fall - man hat das Henbury-Kraterfeld 1931 entdeckt und damit auch die ersten Meteorite.

Als "Fall" bezeichnet man in der Meteoritenwelt immer nur Material, was beim Fallen selbst (mehr oder weniger) beobachtet wurde. Das ist bei Henbury nicht so gewesen.

Hier noch der offizielle Eintrag im MetBull zu diesem Material: http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=11872

Sehr schön ist auch diese Seite eines Forums-Kollegen: http://www.meteorite-recon.com/de/meteorit_henbury.htm

Gruß

Ingo

 

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