Autor Thema: Braunfels  (Gelesen 6552 mal)

Offline Andyr

  • Generaldirektor
  • *
  • Beiträge: 1246
Re: Braunfels
« Antwort #15 am: Februar 12, 2021, 21:39:35 Nachmittag »
Gestern hatte ich auf die Schnelle etwas von Kristallin ins Handy geschrieben. Nun, ich denke, dass es sich eher um ein Sedimentgestein (z. B. einen Sandstein o. ä.) handelt.


Das halte ich auch für wahrscheinlicher. Ist aber, wenn man nur eine oder zwei Übersichtsaufnahmen vorliegen hat, schwierig zu beurteilen. Im Falle eines Sandsteines wären die Interferenzfarben der Quarzkörner aber tlw. ziemlich hoch. Vermutlich war der Schliff in diesen Bereichen etwas dicker als die "heutige Standarddicke" von 30 Mikrometern und hatte insgesamt auch nicht eine einheitliche Schliffdicke. Dies könnte aber der Tatsache geschuldet sein, dass es damals noch deutlich schwieriger war, präzise zu präparieren. Das ist auch ganz gut im zweiten Schliff zu sehen. Die Interferenzfarben der Körner ist im Bereich oben links deutlich höher als im Bereich unten rechts. Die Schliffdicke ist also nicht homogen; man hat vielmehr einen leicht keilförmigen Schliff.
Wir haben hier also nebenbei auch eine anschauliche Dokumentation darüber, wie aufwendig und schwierig die Dünnschliffpräparation damals noch war und wie sehr sich die Präparationsmethodik weiterentwickelt hat.

Grüße

AndyR

 

   Impressum --- Datenschutzerklärung