Nuja Konrad,
München lohnt sich insofern für den Mettsammler schon noch, einfach weil es keine Veranstaltung in D und vermutl. in Europa gibt, wo derart viel an Meteoriten aufgefahren wird bzw. wo soviele Metthändler von weiter her anreisen. Gibt auch jede Neuigkeit dort und die überschaubare Mettszene hat eben eine ihrer wenigen Zusammenkünfte.
Und so werden wir auf jeden Fall stets zumindest als Besucher vertreten sein.
Nur für die Mett-Händler wirds zunehmend unattraktiver, wenn die Qualität des Gesamtangebots auf der Messe immer mehr in Richtung Hamburger Fischmarkt abdriftet und das generelle Publikum immer mehr in diese Richtung konditioniert wird.
Nunja Spiegel der Gesellschaft, sicherlich auch. Die Eso- und Wellnessgeschichten nehmen ja nur deshalb überhand, weil es nachgefragt wird und zusätzlich hatten wir ja nun in D einige Jahre diese unappetitliche Geiz-ist-Geil- und Schnäppchenwelle und eine enorme Kaufverhalte zu beobachten, daß es ganz natürlich ist, daß viele auf Billigkram, Schund, Masse statt Klasse setzen müssen, wenn sie ihren Umsatz nicht mit dem Fach-, sondern mit dem Laufpublikum machen müssen.
Wahrscheinlich könnte man auch Mets dort gut verkaufen, nur müßte man eben Billigsegment auffahren und zugleich Aufmerksamkeit durch Brimbor erregen auf dieser Kirmes. Das heißt, man müßte sich einen Riesenstand mieten, Mordsausstattung, vielleicht noch einen Schichtl davor, und nur Kleinkram, aber massenhaft und ausgewählte Präsentationstücke zur Sensation.. nur ists kaum durchführbar, da München wohl zu den teuersten Mineralien-Messen der Welt zählt.
Und leider bleiben durch diese Entwicklungen immer mehr Meteoritenhändler weg bzw. nehmen nimmer soviel Mets mit, sondern auch andere Waren.
Sicherlich sind solche Messen für sie oft gar nicht vorrangig als Einahmequellen anzusehen, sondern besonders auch zur Präsentation, Werbung und neben der Kundenpflege, um neue Kunden zu gewinnen und längerfristig zu binden - denn die versierten Spezialsammler kennense ja meist schon, dazu müßtens nicht auf die Messen gehen,
und im Grunde, ist ja Arbeitsaufwand und mit den Kosten, käms häufig aufselbe raus, wennse die dort verkauften Meteorite stattdessen in die ebays geschmissen hätten, egal wie niedrig sie dort enden, also sie verbrennen schon tüchtig Material dort, wenn nicht hin und wieder ein teures, großes Stück weggeht,
jedoch hat es sicher auch frustrierende Elemente, wenn man sieht, welche Kraftakte und Risiken sie auf sich nehmen, um überhaupt an die Rarlinge und Historie ranzukommen, und nebendran machens viermal soviel Umsatz mit Trommelsteinen, wose wennse aus sind, sich eben ein paar Säcke nachholen, als Präsentation die Form: "Sauschütt" wählen und den zehnfachen Preis druffschreiben.
Ist m.E. auch ein Fehler der Organisation in München.
Früher war die Messe sehr klar strukturiert. Eine Halle Schmuck, eine Halle Fossilien- und Mineralien der professionellen Kategorie und eine Halle war die Sammlerhalle, bunt durcheinand, viele Kleinanbieter und tatsächliche Sammler.
Nun geht alles durcheinander, die interessierten Besucher, müssen sich mühsam ihren Fokus einzeln erlaufen und suchen, in den 1000 Ausstelleren, das Schmucksegment + das, was man "Schmuck" nennen könnte ist inflationär + zusätzlich kommt noch der Eso-Wellness-Wahn drauf.
Müßtens eben nur wieder sortieren, eine Halle zusätzlich anmieten, Andrang hamse genug, und dann eben wieder eine Halle Schmuck, eine Halle Fossilien und Mineralien, eine Halle Eso-Wellness-Aberglaube, eine Halle Floh- und Sammlermarkt mit einer Hälfte Tand, einer Hälfte Sammlermarkt und schon wird wieder ein Schuh draus.
Wobeise mit den Standpreisen für die Kleinsthändler wohl runtermüßten. Bleiben immer mehr weg, dase durch die schlechten letzten Jahre draufgezahlt.
Früher gabs auch bei den Meteoriten sehr viel mehr, die ein sehr kleines Angebot hatten, nichtsdestoweniger mit hin und wieder interessanten Stücken, die sich einen Tisch geteilt oder ein Eckerl bei einem Freund untergemietet hattet, die sind doch deutlich weniger geworden.
Wie die Preise teilweise arg bedenklich sind, der halbe Liter Cola 4Euro (8 Westmark) + Pfand, da ists ja auf der Wiesn billiger, Einfahrt mit dem Pkw zu den Hallen 100Euro Kaution, ist man nicht nach 2 Stunden wieder draußen, verfällts, und wenn so ein normaler Sammler mit Spesen für seinen Messebesuch auf 1000-1500Euro Kosten kommt, aber nur Stufen für 5-100Euro oder Schnecken von der A8 fürn Euro anbieten kann, dann is des nix mehr für ihn.
So denk ich, zumindest.
Martin
PS: Andi, Du hast die Werbung vergessen!
Wooo gabs die Eisen? Na beim Andi Gren!
PPS: Ich habe aus München mitgebracht:
1 Chief-impaktor Glas, selbstge... ääääh, wie sagt man bloß, hätt beinah geschrieben: gemolken.. geerntet..geimkerten..gechleuderten...??? Honig.
1 Schweizer Birnbrot von den Steiners
1 Katzenkalender von den Mosääääärs.