Jeh nu Hörb,
wie können es dann die Kuratoren von Wien es aber moralisch nur rechtfertigen,
die Schenkung eines Pfundsbrockens Mars anzunehmen oder sich seinerzeit einen tüchtigen Tissint gekauft zu haben,
welche beide zweifellos Produkte des monierten und verderblichen, angeblichen Schwarzmarktes sind?
Da stimmt doch was nicht
Wenn ich nicht so bled wär, käme mir wohl jenes Gedankenexperiment in den Sinn...:
Ich verfügte über einen akademischen Titel, meinetwegen in der Agrarwissenschaft oder in der Lebensmittelchemie,
ginge in einen Bäckerladen
und setzte die Bäckerin in Kenntnis, daß sie ein verdammungswürdige Subjekt sei, das aus seiner Profitgier auf skrupellose Weise auf Kosten der elementarsten Grundbedürfnisse der Menschen für sein persönliches Wohlleben sorge und die UN-Menschenrechtscharta, das individuelle Recht auf Nahrung mit Füßen trete !!
und es daher meine ethische Verpflichtung sei, nunmehr alle Semmeln und Bretzen zu konfiszieren und sollte es ihr einfallen, weiter solche zu backen, sie zu verdammen, sie kostenlos meinem Institut zu liefern, egal ob man dort so viele überhaupt zwingen könne,
dann...so denke ich..
würde die Dame mir die Tür weisen und mir ein Hausverbot erteilen.
Verführe ich nun weiter so bei allen Bäckerinnen und Bäckern des Landes,
so komme ich zu dem Schluß, daß ich irgendwann
Holz essen müßte.
...vielleicht sogar die vermutetet Hauptmasse..., aber an einen Sammler im Silicon Valley verkaufen.
,
so wäre das sein gutes Recht und es ist auch moralisch nichts daran zu beanstanden.
(Abgesehen davon, daß solche ominösen Milliardäre, die solche Hauptmassen käuften, einer kindlichen Phantasie entspringen.
Bester Beweis sind die Meteoritenpreise der letzten 30 Jahre, das Glump wär niemals so billig, wenn es eine solchgeartete Nachfrage gäbe,
noch wäre soviel Spezielles, was vor 10 oder 20 Jahren schon gefunden, immer noch erhältlich).
Schleierhaft ist mir, warum der Sillicon Valley-Heini unbedingt mehr zu zahlen bereit wäre als den üblichen Marktwert
und dementsprechend wäre es für den Kurator ein Leichtes eben diesen Stein ganz normal zu erwerben, wie es jeder Milliardär
(ich nehme an, es ist der William Barriere persönlich, pardon, Scherzerl der Urzeit) tut.
Ich sehe bei manchen Kustoden und Kuratoren eher ein Ausbildungsproblem.
Im 19. und 20. Jhdt. gehörte es zum Aufgabengebiet eines Kurators, die Sammlung nicht nur zu erhalten und zu konservieren,
sondern sie zu
mehren.
Nun, wenn heute ein Kurator sich dafür untauglich erwiese, müßte man die Stelle eben mit einer anderen Person besetzen, die dem Anforderungsprofil besser gerecht wird; oder man stellt dem Kurator einen Sklaven, pardon einen hilfswiss. Mitarbeiter befristet zur Seite, der elektrische Medien bedienen kann, nach einem Jahr dürft jener schon so eingefuchst sein, daß er ein Bündel echter Bereicherungen für die Sammlung auftun könnte.
Bitte nicht als Provokation nehmen, das ist lediglich das übliche Prinzip in der außerstaatl. Arbeitswelt (und vermutl. auch auf den Schwarzmärkten, höhö): leistungs- und ergebnisorientiertes Handeln.
Oder aber es ist die Agenda des betreffenden Instituts, seine Sammlung als abgeschlossen zu betrachten und einen rein konversatorischen Ansatz zu verfolgen,
dann machte es aber erst recht keinen Sinn, durch gesetzliche Restriktionen den anderen institutionellen Sammlungen das Wachstum und die Forschung verwehren zu wollen.
Beides ist nicht unser Bier, wir haben uns da nicht einzumischen, das ist Politik.
Verunglimpfen müssen wir uns aber nicht lassen.
Wer mich immer gestört hat, waren die Kuratoren,
die nach dem Spatz in der Hand oder der Taube auf dem Dach gefragt,
plärren:
Wir wollen das Dach!!!
(auch wenn sie selbst nie hinaufsteigen würden).
Mettmann