Hallo Erich & Forum,
mit Deiner grundsätzlich positiven Einschätzung zu Ludovic Ferrière liegts Du sicher richtig - ich konnte ihn 2013 in Ensisheim persönlich kennenlernen, als er für das NHM ein Exemplar des Chelyabinsk-Meteoriten gekauft hat. Dieses persönliche Engagement für die Sammlung des NHM ist heutzutage sicher nicht selbstverständlich!
Allerdings möchte ich etwas zu bedenken geben, das für uns einen sehr "unguten" Beigeschmack hat:Herr Ferrière lobbiert in Österreich in Richtung einer Gesetzgebung für Meteorite, siehe dazu seine Präsentation im Zuge des Asteroid Day 2021:
https://www.youtube.com/watch?v=b2qeZMwQzDE (ab ca. 1:33:00)
Seine Stellvertreterin, Frau Julia Walter-Roszjár, läßt keine Zweifel aufkommen, in welche Richtung diese Gesetzgebung gehen soll, wenn sie meint:
"Es gibt einen großen Schwarzmarkt, wo die Stücke gehandelt werden und dann meist in Privatsammlungen landen".Siehe hier:
https://wien.orf.at/stories/3115260/Im Klartext: Das NHM will sich mit Hilfe des Gesetzgebers allfällig in Österreich gefundene, oder auch sonstige wissenschaftlich bedeutsame Stücke, deren man auf diese Art und Weise habhaft werden kann, sichern.
Trifft diese unerfreuliche Aussicht tatsächlich ein, wird man es sich als Österreicher zweimal überlegen müssen, ob man einen Fund meldet oder für wissenschaftliche Untersuchungen (leihweise!) zur Verfügung stellt. Hat man das Stück einmal aus den Händen gegeben, wird man als Privatperson finanziell sicherlich nicht den entsprechenden Atem haben, gegen den - immer repressiver werdenden - Staat zu prozessieren.
Den Schaden einer solchen Politik hätte nicht nur die hiesige Wissenschaft, sondern wir alle.
Meint
Christian
PS: Ich persönlich würde mich derzeit im Falle eines Fundes lieber an den Herrn Köberl von der Uni Wien wenden, als an das NHM.