Hallo,
wie in einem anderen Thread über die Entrostung von Eisenmeteoriten schon angekündigt, möchte ich hier eine Teilscheibe Brahin vorstellen, welche bei mir als Versuchkaninchen zu Stabilisierungsmethoden und Rostentfernung herhalten musste.
Das Material ist eine 14,55g Teilscheibe Brahin, welche ich mit deutlichen "Schönheitsfehlern" günstig (3,80€/g inkl. Versand) in der beliebten und gehassten Bucht erstand. Die Scheibe ist schräg nach einer Seite zugeschnitten und die Schnittflächen sind nicht ganz plan. Mit der Scheibe kam ein Sammlungskärtchen, das als Ursprünglichen Händler ein IMCA Mitglied #2121 Namens "Bernhard Rems" führt und wohl den eBay-Shop "
www.viennamet.com" besaß. Weder das Mitglied noch die Webseite existieren derzeit noch.
Bei erster Betrachtung unter dem Stereomikroskop fiel mir erstmal das ungewöhnliche Rostbild ("Frasgänge") auf. Ursächlich ist in diesem Fall wohl der Überzug der Scheibe mit Zaponlack oder Schellack.
Durch einweichen in Brennspiritus löste sich dieser glücklicherweise schnell und vollständig auf. Alte Epoxidharzfüllungen and den Rändern und Lacktupfer wurden unter dem Stereomikroskop mechanisch entfernt (ca. 1,5 Std).
Die Scheibe wurde dann 3 Tage in 50ml 2% Natronlauge (vollentsalztes Wasser) eingelegt. Nach diesen drei Tagen wurde gelöster Rost mit einem Borstenpinsel abgerieben. Dabei sind mir gummiartig aufgeweichte Klebestellen und Füllungen aufgefallen, welche ich ebenfalls unter dem Mikroskop entfernt habe. Hier kam es zu den größten Materialverlusten von ca. 0,5g, da sich einige geflickte Olivine und Metallspitzen am dünnen Ende der Scheibe ablösten. Sehr harte Rostflecken und durch den Rost gefressene Rillen wurden mit 200er SiC Nassschleifpapier auf Glasunterlage beseitigt. In frischer 2%iger Natronlauge durfte die Scheibe nun weitere 5 Tage baden.
So jetzt geh ich mal was essen und poste den zweiten Teil dann in einer Stunde. (Brauche sowieso einen zweiten Post für die Bilder) :)
Gruß Mario.