Hiho Himmelskörper,
Du kommst wirklich besser hin, wenn Du Dir fertig präparierte Muonionalusta-Scheiben zu den 1-1,5$/g Endhandelspreis oder was sie gerade kosten, wenn sie billig sind, besorgst.
Alles andere ist in Deutschland..räusper, Modesprache: "finanziell nicht darstellbar" - in gutem Deutsch: lohnt sich nicht.
Wir leben in einem Hochsteuer-&-abgabenland mit hohen Lebenshaltungskosten und damit naturgegebenermaßen hohen Arbeitskosten.
Bitte guxx - eine durchschnittliche Handwerkerstunde kostet daher bei uns ca. 50Euro, wenn man Sie einkauft.
Rechnest grob, daß Du für die Herstellung einer fachgerecht präparierten Scheibe in der Größe einer Hand ca. 4 Stunden benötigst, bist schon bei 200Euro Kosten - noch ohne alle anderen Faktoren, die noch obendrauf kommen, wie Rohmaterialpreis, Schnittverlust, Verbrauchsmaterialien, ect.
Daher können die hiesigen Meteoritenprofis auch keine geätzten Eisen aus den unteren Grammpreisregionen anbieten; es sei denn, sie lassen sie in Ländern mit billigerem Kostenniveau sägen oder tauschen/kaufen sie mehr oder weniger fertig ein - oder fertigen eben aus reinem Spaß an der Freud bzw. mit Quersubventionierung welche an, ums Sortiment fülliger zu gestalten.
Denn die Sammler zahlens ihnen nicht.
Die Erwägungen des locastan hülfen Dir auch nicht weiter, da Du mit den Kosten nicht nur nicht hinkämest, sondern den Gewinn aus den zusätzlichen Scheiben im Verkauf vom ersten Euro an sogar versteuern müßtest, also Deinem "normalen" Arbeits- und sonstigen Einkommen zurechnen müßtest, da Du diese Scheiben mit Gewinnerzielungsabsicht anfertigen würdest. (So etwas wie "Liebhaberhandel" mit etwaigen Freigrenzen gibts in D nicht).
Wobei Du natürlich den Nachteil hast, als Nichtgewerblicher bspw. den Anschaffungspreis Deiner Säge und Deiner Schleifmaschin nicht abschreiben zu können.
(Zudem erwarten Sammler i.d.R. eine sehr hohe Qualität, die sich konstant auch erst nach einiger Zeit und Probieren einstellen wird, alles andere bestrafen sie mit heftigen Preisabschlägen und bei den Laien, also ich bin ein Vertreter der Meinung, daß wenn sie überhaupt nur einmal ein Stück aus dem All besitzen wollen, es handwerklich von bester Qualität sein sollt).
Kurz, wie mag man die Optionen für Dich vergleichen - es wäre eben so, wie wenn Du entweder zum Schneider oder gar Couturier mit Deinem selbstgewählten Stoff gingest, um Dir einen Bademantel anmessen und nähen zu lassen - oder aber Du käuftest den Bademantel aus dem gleichen Stoff von der Stange und in Bangladesch genäht.
Oder - und perfektes ABER,
Du siehst es als Freizeitvergnügen.
(bin richtig stolz auf diese Idee!)
Wir geben hierzuland einen beträchtlichen Teil unseres Einkommens für unsere Freizeit, die ja mittlerweile zu unseren Grundbedürfnissen zählt, aus
- der eine mag einen schönen Garten haben, kauft Pflanzen, Geräte, Terrassenmöbel und Zeug, die andere unternimmt gerne Reisen in ferne Länder, der Dritt betreibt Sport mit Kleidung, Geräten, Platzmieten, Auswärtsspielen ect. und der Uropa Gsac hat eine Rrriesenmodelleisenbahn im Keller über die Jahrhunderte zusammengetragen (für die er heut keinen müden Pfennig mehr kriegte) usw. usf.
Das kostet alles selbstverständlich Geld, trägt sich in keinem Falle selbst und refinanziert sich monetär zu keinerlei Anteil.
Denn Gewinn, den man gleichwohl daraus zieht, mag so mancher nicht mit Gold aufwiegen.
Daher sieh es also als ganz normales Hobby, für das Du ohne über die Maßen zu hinterfragen, selbstredend Geld ausgeben würdest.
Und daher, sei mir nicht bös, versteh ich oft die Leut nicht, die, so sie unbedingt selber Eisenmeteoriten schrauben wollen, immer so harsche Kalkulationen fahren wollen,
wo sie doch in einem der reichsten Länder leben,
wo man das Glück hat, nicht vom Brot allein leben zu müssen.
Und Meteorite sind etwas so Faszinierendes, Spannendes und Exquisites, daß die Beschäftigung mit Ihnen doch wirklich die Ausgaben eines jeden Allerwelthobbies allemal rechtfertigt!
Hops, seh grad, ist ja ein Odessa, kein Muoniona...wurscht, gesagtes gilt für jedes Niedrigpreiseisen.
Damit Du ganz praktisch etwas mitnehmen kannst, ist mein Rat:
Dein Stück hat eine sehr hübsche Form.
1) Ich würde es daher schlicht ganz lassen und mit Geduld eine billige, weil womöglich schlecht präparierte Scheibe der verdächtigten Lokalität aus den ebays erringen,
um, wenn es Dir eben solche Freude bereitet, diese dann neu zu überarbeiten und selber zu schleifen und zu ätzen.
2) alternativ - allerdings bringts bei einem Eisen dieser Balkenbreite natürlich nicht ganz den Aha-Effekt, wie bspw. bei einem Muoniona oder Gibeon - laß Dir am stumpfen, dicken Ende eine wirklich nicht zu große Kappe absägen - wär ein einziger und nicht zu großer Schnitt, also nicht sooo teuer - diese Fläche präpariert - und Du hast ein 1A-Schaustück von ästhetischem Anspruch.
je nach dem, wie mans eingespannt kriegt möglichst schräg, um etwas Fläche zu gewinnen und auf keinen Fall zuviel, um nicht den Gesamteindruck der Form zu stark zu beeinträchtigen.
Wär meine Ansicht,
hab zwar überviel mit Löffeln gefressen
doch wahrlich: nicht alles darunter war von Weisheit...
Mettmann
(PS: Frag mich grad: Darf man eigentlich mit einer Gesichtsmaske eine Bank betreten.....??)