Hallo Blaugräber,
gerade die "exotischen" Bestandteile Deiner Fundstücke sind es, die auf anthropogenen Ursprung schließen lassen. Metall in einem natürlichen Gestein ist extrem selten - und erst recht, wenn es sich um Eisen handelt. So etwas findet man nicht so nebenbei...
Generell hinterlassen Impakte - ganz grob gesprochen - einerseits zertrümmertes Gestein, wie es vor dem Impakt am Ort zu finden war, und welches ggf. durch ein Bindemittel verfestigt ist. Diese Gesteine heißen im Ries zwar "bunte Breccien" - aber soooo bunt wie Dein Fundstück sind sie nur in Ausnahmefällen. Vor allem: Man erkennt immer das natürliche Ausgangsgestein.
Andererseits gibt es da noch das, was man im Ries "Suevit" und allgemein "Impaktit" nennt. Hier hat die Stoßwellenmetamorphose so weit zugeschlagen, dass die metamorphen Veränderungen im Ausgangsgestein meist unübersehbar sind (warst Du schon mal im Rieskratermuseum in Nördlingen? Da gibt es Suevite mit allen Stadien der Auflösung der Ursprungsgesteine zu besichtigen...lohnt sich unbedingt). Solche Impaktgesteine sind manchmal porös und können dann oberflächlich mit Beton verwechselt werden; es gibt sie jedoch auch in einer "kompakten" Version, wo die Matrix beinahe glasartigen Charakter aufweist (die impaktgenerierten "Pseudotachyite").
Fast immer aber ist das Ursprungsgestein noch zu erkennen - und das gibt den Stücken ein einheitlicheres Aussehen, als es bei Deinem Fund der Fall ist. Ein derart bunter Mischmasch ist mit Sicherheit anthropogen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Beton früher mit allen möglichen Arten von Zuschagstoffen hergestellt wurde - Schlacke, Ziegelsplitt und dergl. Heute gibt man sich da etwas mehr Mühe, da man erkannt hat, dass manche Zuschlagstoffe den fertigen Beton auch schädigen können. (Ziegelsplittbeton etwa war nach dem Krieg groß in Mode, da die Bomben genug Rohmaterial hinterlassen hatten - das Produkt wurde aber mit der Zeit mürbe...)
Gruß,
Holger