Salü,
(iiih machs weg!
)
...nein, soweit man sehen kann, stehen die Beweise, daß es im Saarland ein Impaktkraterfeld gäbe, aus.
Die Kriterien für die Nachweise von Meteoritenkratern sind hier aufgezählt:
http://www.passc.net/EarthImpactDatabase/New%20website_05-2018/Criteria.htmlAußer den Meteoriten selbst, sind das alles Erscheinungen, wie sie durch die enormen Drücke/Energien, die natürlicherweise nur bei großen Einschlägen auftreten, hervorgerufen werden.
Keiner dieser Nachweise & Belege wurde fürs Saarland erbracht,
für alle anderen anerkannten Meteoritenkrater der Welt aber schon.
Bei der Präsentation dieser Kraterfeldhypothese für das Saarland fallen einem die Namen der Beteiligten auf, die man schon seit Jahren kennt von dem behaupteten Chiemgau-Impakt, für den ebenfalls keine der geforderten Nachweise erbracht wurden.
Mir ist verwunderlich, warum diese Forschergruppe für sich in Anspruch nimmt, daß die allgemein gültigen und anerkannten Regeln für den wissenschaftlichen Nachweis von Impaktkratern für sie nicht zu gelten haben. Auch sonst ist ihr Verhalten oft unwissenschaftlich.
So schlagen sie zum Chiemgau mit lutterischer Verve einen bunten Strauß an Hypothesen und wilden Spekulationen im Netz,und wo sie sonsten veröffentlichen, an,
bleiben aber die Beweise schuldig und verlangen stattdessen von der Fachwelt, diese Spekulationen zu widerlegen.
Lassen sich andere Forscher auf diese Beweislastumkehr ein, so werden sie von diesem Team dahingehend verunglimpft, daß sie ihnen die fachliche Qualifikation absprechen oder unlautere persönliche Motive unterstellen.
Zudem scheint es, daß der Mangel an Beweisen allein durch die Menge an haltlosen Spekulationen kompensiert werden soll.
Am Bsp des vermeintl. Chiemgau-Impaktes behauptete die Gruppe so u.a., der Impakt wäre womögl. durch die antiken Geschichtsschreiber überliefert worden.
Jedoch findet sich bei den griechischen und römischen Historiographen rein gar nichts dergleichen. Weiter behaupteten sie, der Impakt finde seine Widerspiegelung in der hellenistisch/römischen Phaetonsage. Dies ist jedoch weder in der Überlieferung noch in der Textkritik in allen Versionen dieser Sage feststellbar. Und wieder weiter, anhand Proben, die andere Wissenschaftler für neuzeitliche industrielle Abfallprodukte halten, wird behauptet, die im Chiemgau ansässigen Kelten wären vermöge dieses Materials in die Lage versetzt worden, für der Römer Kurzsschwerter einen besonders harten Stahl zu produzieren, mit denen sie dann überhaupt erst das Weltreich des Imperium Romanum erkämpfen konnten. Wiedrum ohne einen einzigen Beleg.
Genauso verfahren sie mit den im Gelände gesammelten Steinen und Proben, von denen jede für sich ungeeignet ist, einen Impakt eindeutig nachzuweisen.
Masse statt Klasse.
Dieses recht bizarre Theater ist völlig unnötig, da der Nachweis für Impaktkrater sehr einfach und eindeutig ist.
Kurz, die Gruppe verfährt unwissenschaftlich und war bislang schlicht nicht in der Lage einen Fund zu präsentieren, der beweist, daß im Chiemgau (oder jetzt im Saarland) ein großer Einschlag stattgefunden hat.
Dabei legen sie ein Verhalten an den Tag, das uns hier im Forum leider nur zu gut bekannt ist und das menschlich zu sein schein, und wenn auch nur gelegentlich genauso bei uns zu beobachten ist, wenn ein Laie fest daran glaubt, einen Meteoriten gefunden zu haben und der Stein jedoch höchst irdisch ist.
Wenn an dem Fund dann, vielleicht ein oder zwei Merkmale vorhanden sind, die auch bei Meteoriten auftreten, gleichzeitig aber Kriterien ersichtlich sind, die eindeutig ausschließen, daß es ein Meteorit sein kann, fährt der Finder immer mehr unerhebliche Nebensächlichkeiten auf, die doch auf einen Met deuten könnten, das "Beef" jedoch ignorierend.
Erklären wirs dann mühsam detaillierter, warum der Fund nix ist, dann ists dem Finder eben wahrscheinlich, einen bislang einzigartigen, weil noch nie dagewesenen Meteoriten entdeckt zu haben; hilft wiederum unsere Argumentation dagegen auch nix,
endet es schließlich damit, daß uns unsere Fachkenntnis abgesprochen oder wir gar beschimpft werden.
Wie gesagt, selten,
aber sowas kommt vor.
Warum ich überhaupt so ausführlich zu dem Thema mich auslasse?
Nun nebensächlich: Die Fremdscham, weil ich in Bayern leb und das Chiemgau-Gedöns oberpeinlich in der Fachwelt ist,
zwotens, damit das Saarlandthema bitte wieder, bis zum Beweis eines Besseren, in der Versenkung verschwine,
drittens,
die Chiemgausache ist ein Schmerz im Gesäß: Die Gruppe hat mit der Chiemgauhypothese derart Wind gemacht; in Presse, Funk, Web und Fabfenzi völlig unverdiente Aufmerksamkeit generiert mit bizarren Auswüchsen, daß nun Leut, die glauben einen Meteoriten gefunden zu haben, leicht auf deren Webseiten landen,
wo sie ein Sammelsurium an an Feld- und Wiesensteine erinnernde vermeintlichen Belegfunden abgebildet finden,
...sodaß es seither extrem zugenommen hat, daß die Leut mit den allergewöhnlichsten und im Erscheinungsbild besonders stark von echten Meteoriten abweichenden Steinen, bei mir und sicher auch bei anderen, daherkommen, in freudiger Erwartung, ich würde ihnen ihre Wackersteine als außerirdisch bestätigen.
Diese Beschädigung der meteoritischen Volksbildung und die Qualen, die wir dadurch erleiden, nehm ich den Herren und Damen Ernstson et al. persönlich übel, jawoll! Vielleicht kämens mal auf die Idee, auf ihren Saarland- und Chiemgausites ein paar echte Meteorite abzubilden, damit das aufhört.
Ich wäre sehr verbunden.
Nungut. Abseits der Suada, jedem Tier sein Plaisier,
inzwischen (er-)findet das Chiemgauteam bereits das dritte neue Kraterfeld, diesmal in Tschechien......
Bald werdens ganz Mitteleuropa in ein größeres Kraterfeld verwandelt haben, als es 1945 der Fall war.
Nix für ungut
Mettmann
(der inziwischen schon dankbar ist, wenn er wenigsten ab und zu eine schöne Fayalitschlacke im Posteingang find):