Autor Thema: Meteorite in der Literatur  (Gelesen 26673 mal)

Offline Mettmann

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Meteorite in der Literatur
« am: Juli 22, 2019, 21:28:44 Nachmittag »
Salü,

neulich, über eine meteoritische Passage bei Ludwig Ganghofer gestolpert, glaubte ich, es gäbe schon ein Thema, in dem wir literarische Fundstücke sammelten. (Ich erinnere mich, daß wir schon Feines gelesen hatten von E.T.A. Hoffmann, Graf Pocci, Karl May, Karl Valentin...)
Dem scheint aber doch nicht so zu sein.
Da ich es schade fände, daß solcherlei Texte im Nirwana verloren gingen, sei geschwind das Thema aufgemacht,
wo wir derlei abheften können, frei von der Gefahr, ob Abschweifung eins über die Rübe...
Freilich sei es den Moderatores vorbehalten, dieses Thema, so es ihnen für die Ernsthaftigkeit des Forums nicht staubig genug erscheint,
in ein anderes Board zu verschieben.

Nun denn!
Martin

Zur Einweihung möchte ich beginnen mit Kurd Laßwitz.
Die Franzosen haben ihren Jules Verne, die Briten den H.G.Wells, wir aber haben eben den Laßwitz, der es allerdings nie zu ebenbürtiger Popularität gebracht hat, obwohl er ein Sci-Fi-Schreiber von deutlich aparterem Humor ist als die vorgenannten Pioniere.

Hier nun aus "Homchen. Ein Tiermärchen aus der Oberen Kreide" ein paar Absätze (die i.Ü: brilliant die Diskursmethode in den neuen Medien (von der Politik gar nicht zu reden) heute noch entlarven würden, weswegen ichs ausgewählt...):
 
"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #1 am: Juli 22, 2019, 21:30:59 Nachmittag »
Es ist eines der gelehrten Vorurteile, die endlich ausgerottet werden müssen, daß es schwierig sei, eine Wissenschaft zu reformieren. Man braucht dazu weiter nichts als einige Prinzipien und eine Methode.

Heino Mirax hatte beides.

Als Prinzipien nahm er irgendwelche beliebigen Sätze aus dem täglichen Leben, aus dem Sprichwörter- oder Märchenschatze der Völker oder aus einer der umzukehrenden Wissenschaften, vorausgesetzt nur, daß sie niemand bezweifeln konnte. So zum Beispiel: »Man muß das Eisen schmieden, solange es heiß ist«, oder: »Ein Tischleindeckdich wäre eine schöne Sache«, oder auch den ziemlich feststehenden Satz: »Die lebenden Wesen sind in einem allmählichen Vervollkommnungsprozeß begriffen.«

Seine Methode bestand darin, daß er diese Sätze auf ein beliebiges fremdes Gebiet anwandte, nur mit der Vorsicht, daß man auf keine Art nachweisen konnte, ob sie dort auch anwendbar wären. Darin lag eben das Neue, wodurch er die schwierigsten Rätsel des Daseins mit Leichtigkeit löste.
So bewies er zum Beispiel, daß es auf der Sonne Bewohner gäbe, welche sich von Meteorsteinen nährten. Denn da man das Eisen schmieden muß, solange es heiß ist, da aber die Spektralanalyse nachweist, daß es auf der Sonne glühende Eisendämpfe gibt, so muß es auch Wesen auf der Sonne geben, die das Eisen schmieden; und da ein »Tischleindeckdich« eine hübsche Sache ist, so steht zu vermuten, daß jene Wesen auch gern vom Himmel gefallene Speisen haben möchten. Nun fallen aber die Meteorsteine vom Himmel und bestehen aus Eisen – folglich sind sie die Lieblingsspeise der Sonnenbewohner. Da endlich wir Menschen noch nicht Eisen verdauen können, die lebenden Wesen jedoch in einer Fortentwicklung begriffen sind und endlich die Sonne älter ist als die Erde, so folgt daraus: 1. Die Sonnenbewohner sind höherorganisierte Wesen als die Menschen; 2. die Menschen werden später dazu kommen, Eisen zu verdauen; 3. in einer – allerdings noch weit entfernten – Zukunft wird man zum Nachtisch den Gästen Granaten in den Mund schießen. Es muß freilich hinzugefügt werden, daß die letzte Folgerung nicht von allen Anhängern des Heino Mirax zugegeben wurde und daß sie auch in der Tat nicht ganz unbedenklich ist; die Neu-Miraxianer, die sie leugnen, haben möglicherweise recht. Aber auf Grund der beiden ersten Sätze hatte sich Mirax eine zuverlässige Schule geschaffen, welche alle umfaßte, die das Bedürfnis hatten, etwas bisher gänzlich Unbekanntes durch eine unbefangenere Logik zu erfahren. Sie erklärten Heino Mirax für einen der tiefsinnigsten und zugleich klarsten Denker aller Zeiten.
Er sich auch.
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Offline Wunderkammerad

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #2 am: Juli 22, 2019, 23:26:19 Nachmittag »
Gute Idee! Wobei auch ich wähnte, es habe einen solchen Faden bereits gegeben. Sei's drum.

Ich fang dann gleich mal off topic an, um mich sodann sukzessive aufs Thema zuzuarbeiten. Aber: Kometen, sind die überhaupt off topic? Haben wir nicht längst schon kometäres (komatöses?) Material in den Vitrinen liegen? Tagish Lake z.B.?

Jedenfalls steht in Friedrich Hölderlins spätem Gedicht 'In lieblicher Bläue' - das u.a. auch die gute Frage enthält: "Denn zu bluten an Gestalt und Herz, / und ganz nicht mehr zu seyn, gefällt das Gott?" - dieser schöne Passus:

"Möcht' ich ein Komet seyn?
Ich glaube. Denn sie haben Schnelligkeit der Vögel; sie blühen an Feuer,
und sind wie Kinder an Reinheit.
Größeres zu wünschen, kann nicht des Menschen Natur sich vermessen."

Das Gedicht ist 1808 entstanden, zu jener Zeit, als "le pauvre Holterling" vom Professor Autenrieth in der Tübinger Psychiatrie wegen Wahnsinns, gesteigert zu Raserei, zwangsbehandelt wurde. Hernach hat sich dann der Tischler Ernst Zimmer, der Hölderlins Werk bewunderte, des Dichters an- und ihn in seine Familie im Turm am Neckar - dem späteren Hölderlinturm - aufgenommen. Darüber hat dann wiederum Paul Celan geschrieben, bevor er seinerseits in die Seine ... ab das führt nun wirklich zu weit.

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #3 am: Juli 22, 2019, 23:35:49 Nachmittag »
Siehe, ich maß auf dem Feuerfittich
rascher Kometen die Bahnen der Ewigkeit,
durch tausend Planetenreigen
flog ich zitternden Geistes,
spähte und lauschte hinab
auf die kreisenden Bälle
mit überirdischen Sehnsuchtsinnen.
Und entgegen schwoll mir allewig
aus unzählbarer Lebenden Brüsten:
    Auf allen Sternen ist Liebe!

Wus? Ab-schweifend?
Zitat
Aber: Kometen, sind die überhaupt off topic?
Iwo. Aber immer nur her damit!

 :super:
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Offline Wunderkammerad

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #4 am: Juli 23, 2019, 00:02:14 Vormittag »
Einer geht noch rein, hier und jetzt. Früher war jedenfalls mehr Apokalypse.

Und so heißt es im Gilgamesch Epos:

"Die Anunnaki hoben Fackeln empor, mit ihrem grausen Glanz das Land zu entflammen. Die Himmel überfiel wegen Adad Beklommenheit, jegliches Helle in Düster verwandelnd; das Land, das weite, zerbrach wie ein Topf."

(Dass dieser Passus nicht ganz aus der Luft gegriffen ist - siehe u.a. hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/meteoriteneinschlag-forscher-auf-den-spuren-der-apokalypse-a-431230.html )

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #5 am: Juli 23, 2019, 00:15:29 Vormittag »
Oho,
da konter ich erzkonservativer,
mit dem Kerl, von dem man nie etwas gelesen oder gesehen, aber trotzdem in der Schul immer lernt, daß er abgestecht.
(und ich aber gesehen, daß er den Krass Gothic Grabstein hat).

Weiter wüßte ich nichts zu sagen, bis
die Ebbe und Flut der Zeit die Gestalten
verändert, und die Gefahr, von einem
Meteor mit Steinen beregnet zu werden,
vorüber ist. Berlin, den 2ten April 1804.
             
                                A. v. Kotzebue
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Offline Buchit

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #6 am: Juli 23, 2019, 06:33:50 Vormittag »
"Von Süden fährt Surt
mit der Zweige Verderben.
Vom Schwert der Götter
glänzt die Sonne.
Felsklippen knallen
und Trollweiber fallen,
zu Hel gehn'n die Menschen,
der Himmel zerspringt."


Völuspa - Der Seherin Weissagung, Vers 52: Schilderung des Ragnarök

Offline karmaka

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #7 am: Juli 23, 2019, 10:17:45 Vormittag »
neulich, über eine meteoritische Passage bei Ludwig Ganghofer gestolpert, glaubte ich, es gäbe schon ein Thema, in dem wir literarische Fundstücke sammelten.

Gute Idee! Wobei auch ich wähnte, es habe einen solchen Faden bereits gegeben. Sei's drum.

War dieser kurze Thread gemeint?

Gedichte über Meteorite


glaubte ich, es gäbe schon ein Thema, in dem wir literarische Fundstücke sammelten. (Ich erinnere mich, daß wir schon Feines gelesen hatten von E.T.A. Hoffmann, Graf Pocci, Karl May, Karl Valentin...)

Ja, z.B. hier und von dir.  :einaugeblinzel:

Old Shatterhand über Feuerkugeln und Winnetou auf Meteoritenjagd

Unbekannter? Historischer Meteoritenfall in Sachsenhausen !!!

Offline gsac

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #8 am: Juli 23, 2019, 16:59:39 Nachmittag »
Must I?

OK, sei´s drum. Ich habe einen sehr skurrilen Vorschlag, schwer verdaulich
für Leute, die des Norddeutschen (insbesondere) nicht so mächtig sind, und
man muss sich wirklich durcharbeiten, mit Betonung auf arbeiten, aber dann
wiederum sehr amüsant:

Arno Schmidt
"Kaff - auch Mare Crisium"
antiquarisch Fischer oder Stahlberg-Verlag
(c) 1960 Stahlberg Verlag Karlsruhe

Nichts für schwache Nerven oder modern ungeduldige Geister!

Klappentext: "Das vorliegende Buch spielt - wie u.a. aus der Stelle S. 13, Z. 5 v. u. überzeugt dargetan wurde - in seinen entscheidenden Partien im Jahre 1980 auf dem Monde. Die eingestreuten irdischen Szenen sind, nach Angaben des Verfassers, dem bayerischen Volxleben entnommen; da er jedoch weder das Land kennt, noch den Dialekt seiner Bewohner, auch Bergländer notorisch nicht ausstehen kann, und vor allem eine Lokalisierung unmöglich machen wollte, wurden die beobachteten Ereignisse und Gestalten zur Tarnung in ein Gebiet nördlich der unteren Weser verlegt, westlich der Linie Scheeßel = Groß Sittensen = Hollenbeck = Kutenholz = Himmelpforten = Assel"

Er war etwas weltentrückt, keine Frage, aber hat auch gelitten. Ich habe
ein paar andere Bücher von ihm, eines auch mit persönlicher Signatur.

:hut: Alex

PS: schön, aber völlig anders ist auch das kleine Heftlein "Zwergplaneten"
von Krinow, Urania-Verlag Leipzig 1955. Das ist allein schon allerliebst
neben des Inhalts wegen des wunderschönen Umschlagmotivs...

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #9 am: Juli 23, 2019, 17:21:54 Nachmittag »
Ui, da sind die Texte wieder, Danke Martin!

Lyrik sicher, aber nur wenn es Literatur ist, welche man in den Regalen schöngeistig = belletristisch abstellt.
(als gäbe es nicht genug unterhaltende Literatur die garstigstumpfsinnig wär, nen?).

Gylden soll auch es, das Meteor.
Wie z.B. heut von mir von Wilhelm Raabe, dessen Hungerpastor sich in jeder dritten Haushaltsauflösung findet.
Aus einer Novelle zum Baliner Mietenwahnsinn (alles schon mal dagewesen) von 1875 und zwar "Der gute Tag oder die Geschichte eines ersten Aprils".
von mir dem ERFM gewidmet. (Späßle gmacht).

"Ein Meteor! – halt, halt, ein Meteor!" rief auf seinem Dache gegen drei Uhr morgens ein Berliner Sternkundiger, der die ganze Nacht über am ganzen funkelnden Sternenhimmel nichts Besonderes gesehen hatte.

Man sage aber mal "Halt, halt!" zu einem Meteor!

Es kam in einem Bogen blitzschnell, erst glänzend weiß, dann in Purpur, Rot, Gold und Grün flimmernd, dann wieder weiß hernieder und verschwand oder versank hinter einem Schornstein. Der Meteorolog berechnete auf der Stelle die Bahn der wunderbaren Lichterscheinung und den Winkel, unter welchem sie die Erde traf. Er warf auch fiebernd noch einige Vermutungen kurz aufs Papier. Am folgenden Morgen berichtigte er seine Beobachtung sowohl stilistisch wie sachgemäß – letzteres durch Nachschlagen einer ziemlichen Reihe von Fachwerken. Zu einem kleinen Aufsatz erweitert sendete er sie der Spenerschen Zeitung; die Redaktion kürzte sie, von ihrem Rechte Gebrauch machend, wieder ein wenig, und schon am zweiten April erfuhren die Berliner, was einer ihrer Mitbürger in der Nacht auf den Ersten des Monats gesehen hatte, und hatten nicht die geringste Ahnung davon, wie sie dahin geschickt wurden, wohin man eben die Leichtgläubigen an diesem fröhlichen Tage zu senden pflegt.

Was hatte dieser, übrigens wegen seiner Aufopferung für die Wissenschaft nicht genug zu belobende Astronom denn nun eigentlich gesehen?
Selbstverständlich nichts weiter als die Quintessenz der Seele Adelgundens: ein vorüberflatternd Stück von dem bekannten Stoff, aus dem die Träume gemacht werden!
Wenn die Redaktion der Spenerschen Zeitung sein »Eingesandt« ganz gestrichen hätte, so würde die Wissenschaft freilich kaum etwas dabei verloren haben, wohl aber wir, die wir uns nun wieder einmal seitenlang abgequält haben, uns und der Welt das Unerhörte sichtbar, das Unglaubliche möglich und das Unmögliche glaublich zu machen.


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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #10 am: Juli 23, 2019, 23:00:32 Nachmittag »

When a star falls from the sky, it leaves a fiery trail; it does not die, but its shade goes to the place where it dropped to shine again.

Mythos der Menominee-Indianer, Wisconsin

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #11 am: Juli 24, 2019, 00:56:45 Vormittag »
Juliet:
...
Wilt thou be gone? it is not yet near day:
It was the nightingale, and not the lark,
That pierc'd the fearful hollow of thine ear;
Nightly she sings on yon pomegranate tree:
Believe me, love, it was the nightingale.

Romeo:  It was the lark, the herald of the morn,
No nightingale: look, love, what envious streaks
Do lace the severing clouds in yonder east:
Night's candles are burnt out, and jocund day
Stands tiptoe on the misty mountain tops:

I must be gone and live, or stay and die.

Juliet:  Yon light is not daylight, I know it, I:
It is some meteor that the sun exhales,
To be to thee this night a torch-bearer,
And light thee on thy way to Mantua:
Therefore stay yet; thou need'st not to be gone,


Shakespeare
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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #12 am: Juli 24, 2019, 01:08:53 Vormittag »

Und da der werte Mettmann in nobler Zurückhaltung sich scheut, von der eigenen schönen Website http://www.meteorite-martin.de/ zu zitieren, mach ich's halt für ihn:
 
„Wie lange mag mancher Meteorstein seinen kreisenden Flug als kleiner Planetenabkömmling geflogen seyn mitten durch die unendlichen Massen der großen Regenten des Himmels, durch welche Revolution mag er in den weiten fremden Sternenraum fortgerissen und getrennt worden seyn von seiner Mutter Ceres oder Pallas oder wie sie heißen mag, was hat er auf seinen Reisen erlebt in jenen schwindelnden Höhen, die der Mensch kaum in einzelnen Momenten in ihrer Größe zu fassen fähig, in Momenten der erhabensten Gefühle, welche ihn zugleich in Ehrfurcht beugen vor D e m , der da geschaffen und geordnet nach seinem Willen?! Solche Gedanken drängen sich auf, wenn wir den schwarzen mysteriösen Stein betrachten, der nun kalt und regungslos in unsern Kabinetten ruht und der wohl in heller Nacht, wenn er draußen die fernen Sterne flimmern sieht, sich zurücksehnt nach den Zeiten seiner Freiheit mit ihren kühnen Flügen, die er genossen."
(Franz Ritter von Kobell, aus Meyer`s Volksbibliothek, Bd.41, ca. 1845)

P.S. Dem mysteriösen Stein sei trostweise gesagt: er wird wieder fliegen, frei und kühn, früher oder später.

Offline Wunderkammerad

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #13 am: Juli 24, 2019, 01:20:45 Vormittag »
Wer sollte über Meteoriten singen, wenn nicht der große William Blake:

Like blazing comets in the sky,
That shake the stars of light,
Which drop like fruit onto the Earth
Thro' the fierce burning light


*Herr Ober, einen Obstler*

Offline Mettmann

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Re: Meteorite in der Literatur
« Antwort #14 am: Juli 24, 2019, 01:24:16 Vormittag »
....die Website, die seit 1998 unverändert.....

von Kobell weitergedacht paßt ganz gut:

Luther und Calvin glauben, das Wort Gottes sei so unter die Menschen niedergegangen, daß es eindeutig gekannt werden könne und also ausschließend vertreten werden müsse,  ich aber glaube das nicht,
sondern das Wort Gottes fährt vor meinen Augen nieder wie ein fallender Stern, von dessen Feuer der Meteorstein zeugen wird,
ohne es mir aufleuchten zu machen, und ich selber kann nur das Licht bezeugen,
nicht aber den Stein hervorholen und sagen: Das ist es.


Martin Buber in "Zwiegespräche", 1929
"If any of you cry at my funeral,
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