Autor Thema: Sammlungsaufbau  (Gelesen 12089 mal)

Offline Met1998

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Sammlungsaufbau
« am: Juli 01, 2019, 15:23:15 Nachmittag »
Hallo Eckhard,
Zitat
Eckard heute: ...dass man sich da eine sorgfältig aufzubauende Sammlung anlegen sollte… aber planen sollte man, bevor man den Überblick verliert.
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=12176.msg147529#msg147529

Zum Sammlungsaufbau und Überblick:
Wenn jetzt Enkelkinder lieber Hamster züchten als Geschiebe (und Achate), Meteorite, oder Gold zu sammeln,
gibt mir das schon zu denken!  :gruebel:

Den Überblick (Masse) über ihre Sammlung haben die meisten Forumler sicherlich.
Die Konflikte sind Platzmangel und die Zukunft. Das Gestein „landet“ im Laufe der Zeit in beschrifteten Kisten/Körben/Kartons/Schachteln im Stall, Garage, Boden, Keller, (Vitrine) bzw. Verkauf/Tausch.
Oder man hofft/hoffte auf die sammelnden Enkelkinder!?  :traurig:

Suevit (Rainer) schrieb mal treffend:  :super:
Zitat
„Nach dem Ableben des Sammlers landet alles auf der nächsten Bauschuttdeponie, wird mit schweren Transport- und Lagerschäden auf dem Flohmarkt verramscht, oder von den Anverwandten zur Dekoration des Gartens verwendet, wo die Verwitterung dann schnell den Rest besorgt. Dass man selbst als Sammler seine Fundstücke hegt und pflegt ist noch lange kein Garant dafür, dass sie die eigene Lebenszeit überdauern.
Publiziert und damit zu einer Wissensbereicherung für die Öffentlichkeit werden sie im stillen Kämmerlein ohnehin nicht.

Siehe auch den Schluß in Antwort #9 und Antwort #20 hier:
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=11161.msg136985#msg136985

Also Eckard, bau auf! Die Sammelei stärkt Optimismus und Zuversicht!

:danke:, Ehrfried
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline Eckard

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #1 am: September 22, 2019, 23:54:26 Nachmittag »
Hej Ehrfried,

ich glaube, dieser Thread ist an mir vorbeigelaufen, warum auch immer. Wenn ich wieder ausgeruht bin, dann werde ich das alles nochmals lesen. Heute war etwas anstrengend, und nun wartet die Koje.

Bis denne und gute N8.
 :winke:
Eckard
Wenn man aufhört, sich zu interessieren, wenn man aufhört, zu lernen,
wenn man aufhört, sich zu begeistern: dann altert man.
(Heinz Bennent am 17.10.2002 in 3sat)

Offline ironsforever

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #2 am: September 23, 2019, 01:15:42 Vormittag »
Hallo,

alles, das heute Spaß macht oder aus individueller Sicht Sinn macht, taugt. :einaugeblinzel:

Was danach kommt, ist nicht planbar.

Die Natur wird's richten, gerade so, wie es sinnvoll ist. :baetsch:

Gruß
Andi :prostbier:
« Letzte Änderung: September 23, 2019, 01:32:46 Vormittag von ironsforever »

Offline gsac

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #3 am: September 23, 2019, 09:49:40 Vormittag »
Moin,

Planung ist immer gut, allerdings kann es da - aus meiner Erfahrung, der ich schon recht lange dabei bin! - auch ein unplanbares Element geben, nämlich die Präferenz, die sich im Laufe der Zeit ändern mag.

Gehen wir bei den Meteoriten - meinem Hauptsammlungsgebiet - dazu einfach mal in die Nischen, und bei irdischen Sammlungsobjekten kann es ja durchaus ähnlich ablaufen: da gibt es die "Allessammler", dann gibt es die Sammler, die konsequent oder schwerpunktmässig nur bestimmte Klassen oder auch Typen sammeln, sagen wir mal bei den Meteoriten nur die Eisen, die Steineisen oder die Steinmeteorite, bei Letzteren evtl. nur die Chondrite, Achondrite, kohlige Chondrite. Es gibt Sammler, die haben sich schwerpunktmässig auf Dünnschliffe verlegt, wiederum andere sammeln Fachliteratur, es gibt Micromountsammler, Sammler von Handstücken oder Sammler richtig grosser veritabler Klötze, die man, um mal ein Bild zu bemühen, "auf Säulen stellen" kann. Es gibt Sammler optisch besonders ansprechender Stücke. Es gibt Sammler, die sammeln nur gedrehte Kugeln, was ich nie so recht verstehen werde, es gibt Lokalitätensammler - sei es Mond, Mars, spezielle Länder auf Erden. Es gibt Sammler, die holen sich ihre Sammlungstücke selbst aus den Wüsten, es gibt Sammlerhändler und Händlersammler, wie ich sie gern nenne. Es gibt sogar Sammler mit eigenen Laboren und hervorragenden instrumentellen Ausstattungen. Es ist sehr divers!

Und auf diesem Weg kann es sich entwickeln - meistens ist es ganz einfach so, wenn man lange dabei ist! Viele Sammler beginnen mit einer "Querbeet"-Sammlung, sammeln erst mal alles, um sich später zu spezialisieren, weil der Platz begrenzt ist, weil die finanziellen Ressourcen begrenzt sind, auch hier gibt es viele Gründe. Hinzu kommt, dass man am Anfang oft erst mal hauptsächlich etwas über den Gegenstand, dessen Geschichte, Herkunft, Zusammensetzung lernt - weshalb eine gute Literaturausstattung eigentlich auch immer an den Beginn einer "ernsthaftigen Beschäftigung" mit dem Sammlungsgebiet gehört, wie ja auch Börsen etc dazugehören, wo man Gleichgesinnte treffen kann, die wiederum Impulse vermitteln oder Ideen weitertragen können...

[PS: ... wenn ich noch mal anfangen könnte, würde ich auch ganz anders sammeln als früher mal. A bit bigger may be a bit better, und hier kann Verzicht auf Vielfalt auch durchaus Sinn machen, aber meistens weiß man sowas erst viel später. Qualität vor Quantität! In meinem Fall hiesse das übersetzt: wenn ich jetzt noch die Wahl hätte, würde ich gern meine Sammmlung auf ein paar sehr wertige, optisch anspruchsvolle (Hand-)Stücke begrenzen und die zu meinem Plaisier in die Vitrinen oder sonstwohin stellen, wo man sie auch sieht, statt sie, wie es hier allein aus Platzgründen ist, in Sammlungsschränke hinein zu versenken ... Aber das muss erst mal jeder für sich selbst herausfinden!]

:hut:  Alex






Offline Met1998

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #4 am: September 23, 2019, 12:18:51 Nachmittag »
Moin Alex,  :hut:
eigentlich hast du zum Sammlungaufbau alles gesagt !

Das eigentliche „Problem“ ist doch der Sammlertrieb, oder Sucht ! Egal wie viel man von den Objekten schon hat.
Von der Tageszeitung über den Joghurtbecher bis hin zum Sektkorken, oder Schmetterlingen und Faltern, irgend etwas treibt die Menschen an.
Die Vitrine ist voll mit schwarzen Steinen und Eisen, man wartet trotzdem auf den nächsten Einschlag, und ein Körnchen davon.
Nach der Devise: Muß ich haben!
An Präferenz (Bevorzugte Stücke) denkt da noch niemand, das kommt (vielleicht?) erst später.

Was dabei an Überangebot (auch fehlendem Sammler-Nachwuchs) rauskommt, sieht man dann auf Mineralienbörsen, Messen, Trödelmärkten, Kiegruben, Altstoffhöfen, usw. (Eckard wird ja vielleicht noch mal über ein Museum berichten! Oder auch nicht?)  :nixweiss:

Warum sonst latsche ich, bei strömenden Regen, durch Restlöcher, Kiesgruben, oder wandere durch 1044 bis 2.369 m hohe Gebirge, immer auf der Suche nach etwas Besonderem – der Sammlertrieb!
Wer das nicht versteht :ehefrau:, der macht nur so.  :bid:

Den Sammlungsaufbau sollte man „präferenzieren“, aber den Sammlungsabbau sollte man auch im Auge behalten. (Andi, nicht planbar? :nixweiss::gruebel:)

Aber wahr ist auch: Die Sammelei stärkt Optimismus und Zuversicht! :belehr::einaugeblinzel:

Gruß der "Steinfried",
(der mit dem Sammlertrieb!)
« Letzte Änderung: September 23, 2019, 12:45:04 Nachmittag von Met1998 »
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Offline gsac

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #5 am: September 23, 2019, 12:56:31 Nachmittag »
..... aber den Sammlungsabbau sollte man auch im Auge behalten...

Das ist richtig, Ehrfried. Übrigens ist das (auch?) bei mir ein Problem, denn niemand
in meiner Familie interessiert sich nun wirklich für das Gesammelte. Und ggf. nur den
monetären Aspekt im Blick zu haben bringt letztlich auch wenig, wenn man sich nicht
mit den Grundvoraussetzungen einer Sammlung beschäftigt, nämlich der Dokumentation.
Was eigentlich schade ist, denn es handelt sich ja immer um Unikate, die nicht einfach auf
den Bäumen nachwachsen, Mia von Jahren alt sind und erhalten gehören. Dass da mit
fehlerhafter (bewußt oder unbewußt) Dokumentation oft Schindluder betrieben wird, ist
aus hinreichend vielen Diskussionen hier bekannt. Und ohne gute Dokumentation oder
wenigstens einem vom Sammler mündlich übermittelten Herkunftsnachweis, so denn kein
schriftliches Doku vorhanden ist, sind Sammlungsexemlare auch mehr oder weniger wertlos
bzw. niemand, der sich auch nur halbwegs mit den Grundregeln auskennt, würde dafür Geld
ausgeben. Man kann übrigens auch Sammlungen zwecks Erhalt an Museen weitergeben, wenn
dort damit "gut umgegangen" wird.

Übrigens habe ich in meinem letzten Post weiter oben einen Grund vergessen, der für die
Sammelfreude auch von Bedeutung ist: das sind die persönlichen Kontakte, die man, auch
jenseits von Börsenbesuchen, mit Sammlern knüpfen kann. Unvergesslich ist für mich z. B.,
wie ich mal mit Olaf Gabel (dem "Chief Impactor" hier, der ein enormes Wissen über
Impaktite hat), über die Kieskegel in Ottendorf-Okrilla bei Dresden gelaufen bin, freilich
ohne was zu finden - Olaf hatte mehr Glück und ein schärferes Auge, er fand ein schönes
Exemplar eines lausitzer Moldaviten. Oder meine Wanderungen im Ammergebirge, um
nach einem Fragment des Neuschwanstein-Meteoriten Ausschau zu halten, was ebenfalls
zu keinem Eigenfund geführt hat, aber zu einem schönen Gruppenerlebnis Gleichgesinnter,
von denen einige hier sicher auch noch mitlesen. Oder auch Sammlerfreunde oder Händler,
zu denen man bis teils in den privaten Bereich hinein Mailkontakte haben kann.

Alex

Offline Met1998

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #6 am: September 23, 2019, 13:55:48 Nachmittag »
Zitat
ohne gute Dokumentation, … oder mündlich übermittelten Herkunftsnachweis...

Oh, oh, da fällt mir gerade etwas ein, hat sich ganz schön Material angesammelt!  :wow:

Zitat
Man kann übrigens auch Sammlungen zwecks Erhalt an Museen weitergeben, wenn dort damit "gut umgegangen" wird.

Na da hören/lesen wir mal? (vielleicht?)  :user:

Ehrfried
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Offline JFJ

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #7 am: September 23, 2019, 15:16:39 Nachmittag »
...Die Sammelei stärkt Optimismus und Zuversicht!... :belehr::einaugeblinzel:

Stimmt.
Letztendlich gründet Sammeltrieb auf dem unbewussten Mechanismus, dass dadurch die Angst vor der Vergänglichkeit (der Sammler) überwunden werden soll, indem er etwas für die "Ewigkeit" (Sammlung) schafft.
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline Met1998

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #8 am: September 23, 2019, 18:39:48 Nachmittag »
@Jörg,
Zitat von: JFJ
… indem der Sammler etwas für die "Ewigkeit" (Sammlung) schafft.
Wir (Sammler) schaffen das, in Ewigkeit, Amen!  :einaugeblinzel:

@Alex,
stimmt, zur Dokumentation des Sammelgebietes wurde hier schon viel geschrieben.
Wie kürzlich bei den Meteoriten/Palasiten.

Aber es gibt auch, wie wir sehen, die Möglichkeit falscher Dokumentation bzw. deren Vernichtung:
(Scheidung, Tornado  :einaugeblinzel:, wütender Ehemann/-frau, :ehefrau: nicht selbst verschuldete Ereignisse, usw.)
Alex, ich berichtete Dir 2018 in einer PM!

Dann gibt es auch noch die unbewusste, jahrelange, falsche Dokumentation von, sagen wir mal, öffentlichen Einrichtungen.
Wo der Besucher für sein Geld eigentlich von gewissenhafter Label-Qualität (angepappten Aluschildchen) ausgehen kann.  :wow:
(Label vertauscht, oder fehlende Nachkontrolle?, Unkenntnis, Fake, usw.)
Hoffentlich droht jetzt niemand mit § 187 StGB.

Hier mal ein Beispiel, was mir als „Bergmann auf Raseneisenstein“ sofort auf fiel.
Der Raseneisenstein ist garantiert kein Zweiglimmergneisgranit und umgekehrt genau so!
So sieht der echte Rasenstein aus, Bild 1a. Oder hier:

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=12064.msg143974#msg143974

 :hut: Ehrfried
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

Offline karmaka

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #9 am: September 24, 2019, 17:29:02 Nachmittag »
Letztendlich gründet Sammeltrieb auf dem unbewussten Mechanismus, dass dadurch die Angst vor der Vergänglichkeit (der Sammler) überwunden werden soll, indem er etwas für die "Ewigkeit" (Sammlung) schafft.

Stimmt!

Heute wurde die folgende Sendung wieder einmal wiederholt.

Sammellust, Sammelwut - Von der Jagd nach den Dingen

Seit der Renaissance sammelt der Mensch nicht mehr nur wertvolle und nützliche Dinge, sondern Exotisches und Kurioses. - Immer mit dem meist unerreichbaren Ziel, seine Sammlung zu vervollständigen.

MP3-Download

Offline ironsforever

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #10 am: September 24, 2019, 18:59:02 Nachmittag »
Zitat
Immer mit dem meist unerreichbaren Ziel, seine Sammlung zu vervollständigen.

Ich habe fertig! :wow:

Offline lithoraptor

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #11 am: September 24, 2019, 19:44:47 Nachmittag »
Moin!

Immer mit dem meist unerreichbaren Ziel, seine Sammlung zu vervollständigen.

Nun, für mich ist das Sammeln von Steinen zunächst ein Mittel zum Zweck. Ich möchte mir von bestimmten Dingen einfach ein Bild machen können - möchte Verständnis erringen oder eben frei nach Faust: "Verstehen was die Welt im Innersten zusammenhält." Damit meine ich geologische/petrologische Prozesse genauso wie mineralogische Besonderheiten, biologisch/evolutionäre Entwicklungen, kulturelle bzw. bergbauliche Geschichte und einiges weitere mehr. Das ALLES greift an multiplen Punkten ineinander und das macht es spannend. Vollständig darf (m)eine Sammlung nie werden, denn das wäre gleichbedeutend mit Stagnation des Wissens und so weit wollen wir es doch nicht kommen lassen, oder?! :einaugeblinzel:

Gruß

Ingo

Offline Dirk

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #12 am: September 24, 2019, 19:58:29 Nachmittag »

Zitat
   Letztendlich gründet Sammeltrieb auf dem unbewussten Mechanismus, dass dadurch die Angst vor der Vergänglichkeit (der Sammler) überwunden werden soll, indem er etwas für die "Ewigkeit" (Sammlung) schafft.
 

Die Psychologie des Sammelns ist schon interessant. Es gibt bestimmt noch mehr, meist unbewusste Motive, die in Sammlern eine Rolle spielen können. Mit diesem Thema befasst sich z.B. Werner Muensterberger in seinem Buch: "Sammeln - eine unbändige Leidenschaft". Das Buch gibt es immer noch bei amazone. Ich hatte es vor einiger Zeit mal in unserer Literatur-Abteilung vorgestellt:

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10244.0


 :winke:

Dirk




Suevit

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #13 am: September 25, 2019, 21:33:11 Nachmittag »
Hallo,

Nun, für mich ist das Sammeln von Steinen zunächst ein Mittel zum Zweck. Ich möchte mir von bestimmten Dingen einfach ein Bild machen können - möchte Verständnis erringen oder eben frei nach Faust: "Verstehen was die Welt im Innersten zusammenhält."
Wunderbar gesagt, Ingo!
Auch mir war das jahrzehntelang ein Antrieb. Eines führt zum Anderen, die Puzzlesteine fügen sich, und immer fehlen noch welche. Wie alles mit allem zusammenhängt ist hoch spannend, super interessant, und es ist eine große Freude, interessierten Laien alles zu erklären und am Original zeigen zu können. Ganz abgesehen von all dem, was man selbst noch lernen kann. Es ist begeisternd! Ebenso begeisternd ist es, mit Mühe, Akribie und Sachkenntnis den Lückenfüllern nachzujagen, sei dies im Handel oder direkt im Gelände. Und der Erfolg ist unglaublich befriedigend.
Naturgemäß wächst eine Sammlung mit diesem Anspruch stetig an. Ich bin mittlerweile ruhiger geworden, kann mit den Lücken leben, kann sogar neue aufreißen, wenn ich mich an einzelnen Stücken und ganzen Sammlungsbereichen sattgesehen habe und keinerlei Schmerz verspüre, sie weiterzugeben an andere interessierte, begeisterte Sammler. Den Kernbereich hege und pflege ich weiterhin, ebenso wächst er zaghaft nach wie vor, mehr als genug. Alles andere, die großen Zusammenhänge, mittlerweile hundert und tausend mal interessierten und begeisterten Laien erklärt, verdeutlicht und verbildlicht, führe ich den Ausstellungen und Sammlungen der Museen vor, wo ich auch selber gerne das studiere, was mir noch fehlt und auch gerne weiter fehlen darf, solange ich es mir woanders anschauen kann.
Ich bin ruhiger geworden, der große Hunger ist gestillt und hat einem feinen Appetit Platz gemacht. Ich genieße das.

Grüße,
Rainer

Offline Met1998

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Re: Sammlungsaufbau
« Antwort #14 am: September 26, 2019, 10:36:29 Vormittag »
Zitat von: Suevit
... sei dies im Handel oder direkt im Gelände. Und der Erfolg ist unglaublich befriedigend.
Ich glaub das ist es!?  :super:

Wenn man eine
- graue „Geschiebe-Maus“ von der Küste, oder einen
- Achat aus dem Erzgebirge, oder einen
- Meteoriten aus dem Weltall,
- einen Joghurtbecher, Sektkorken, Schmetterlinge, oder, oder…
so aufbereitet (geschnitten, poliert, gemugelt, usw.) darstellt/präsentiert, dass man selber und Andere,
große Freude am Sammelerfolg empfinden.

Wenn man also unglaublich befriedigt und glücklich über seinen Sammlungsaufbau ist!
(Dann ist es einem manchmal auch egal, was die Anderen darüber denken, :baetsch:)

Der „Steinfried“  :hut:
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

 

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