@ Gibeon2010:
Ich weiß nicht, wie der genau benannt wurde, aber hier ist der Link zu dem Bericht, der darüber in der Zeitung war. Und um es vorweg zu sagen, hierbei handelt es sich um einen bestätigten und nicht um einen vermeintlichen Meteoriten.
https://www.pnp.de/mobile/?cid=1452324@ Stollentroll:
Du verweist auf blasige Hohlräume. Ich vermute, du meinst die dezenten porenartigen Öffnungen. Da diese z.T. mit einer hellen, gelblichen Substanz gefüllt sind, war ich davon ausgegangen, dass es sich um Trollit handelt, was ja in Eisenmeteoriten vorkommt. Die Beschreibungen, die ich darüber gelesen habe, schienen mir ziemlich zutreffend darauf.
Gehe ich recht in der Annahme, dass dies hier deine Homepage ist:
https://tw.strahlen.org/meteorite.html ? Wenn ich da auf den Link zu den Fotos klicke, erscheint der Hinweis, dass die angegebene URL auf dem Server nicht gefunden wurde. Kann aber auch an meinem iPhone liegen, mit dem ich hauptsächlich arbeite...
@ironsforever:
Wenigstens haste nen guten Musikgeschmack...
@Mettmann:
Erstmal möchte ich mich für deine Mühe bedanken.
Dann möchte ich nochmal in aller Deutlichkeit betonen, dass ich kein Problem damit haben werde, wenn sich meine Funde als Meteorwrongs erweisen sollten. Ich bin realistisch genug, um zu wissen, dass sich wahrscheinlich sehr viel irdisches Gestein bei meinen Verdächtigen befindet. (Wobei irdisches Gestein im Prinzip aus der selben Materie bestehen müsste, da der Asteroidengürtel ja auch als ein Planet betrachtet wird, der in der Phase der Planetenbildung gestört wurde... ich weiß, ich habe ein verqueres Denken...♂️) Ich bin bei Facebook in einer sehr lehrreichen Gruppe über Geologie, wo ich schon sehr viel lernen konnte und demzufolge auch schon so einiges aussortiert wurde. Wenn ich also eure wohlwollende Kritik hinterfragen sollte, dann dient das nicht dem Zweck euch zu ärgern, sondern dazu, zu verstehen, wieso die von mir angeführten Begründungen für meinen Verdacht nicht korrekt sind...
Du hast mich gebeten, dir zu erklären, warum ich denke, dass hier im schönen Schleswig-Holstein liegen und gefunden werden können.
Also, dann wollen wir mal...
Die Oberfläche der Erde wird durch verschiedene Einflüsse ständig verändert. Dazu gehören neben geologischen Prozessen und Erosion meines Erachtens nach auch noch andere Einflüsse wie zb Krieg und die Bebauung durch den Menschen. Dadurch wandert das, was oben liegt, natürlich zwangsläufig nach unten. Nichts desto trotz kommt auch Material nach oben. Dies geschieht durch verschiedene Ursachen wie die Bewegung der Erdplatten oder so banale Dinge wie Maulwürfe. Ich habe zum Beispiel den Hals einer Glasflasche gefunden, der sehr merkwürdig aussah. Bunt schillernd wie ein Öl- oder Benzinfilm. Ein Archäologe erklärte mir, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass die Scherbe lange Zeit unter der Erde war. Auf die Frage, ob es ein Molotowcocktail aus dem Krieg gewesen sein könnte, sagte er, dass der Zeitraum zu kurz sei, da dieser Effekt erst nach ca 150 Jahren einsetzt. Ich habe Teile dieser Flasche quer durch die Stadt verteilt gefunden. An einer Stelle habe ich noch eine andere große Scherbe gefunden, deren Aussehen darauf schließen lässt, dass sie noch viel länger als die Flasche unter der Erde lag. Das diese Scherben nach so langer Zeit jetzt wieder an die Oberfläche kommen, zeigt das der Grundgedanke stimmt, wenn ich sage, dass das was mal nach unten ging auch wieder hinauf kommt. Und was mit Scherben funktioniert, sollte im Prinzip auch mit jedem anderen Festkörper funktionieren...
Das Meteoriten verwittern ist mir bekannt, ebenso die Tatsache, dass sie dann sehr große Ähnlichkeit mit irdischem Gestein haben. Das ist eines meiner größten Probleme. Die Frage, auf die ich noch keine gute Antwort gefunden habe, ist, in welchem Zeitraum die Schmelzkruste so sehr verwittert, dass sie nicht mehr als solche zu erkennen ist. Mir ist bekannt, dass es verschiedene Stadien der Verwitterung gibt, nur die Zeiträume sind mir nicht bekannt, die nötig sind dafür.
Auch das Phänomen namens Witterungsrinde/Witterungskruste ist mir bekannt. Der Unterschied zur Schmelzkruste ist so naheliegend wie offensichtlich. Die Schmelzkruste weist im Gegensatz zur Witterungsrinde so genannte Fliesslinien auf, die durch den kurzen aber intensiven Trip durch unsere Atmosphäre aufgrund der Aerodynamik entstehen, wenn sich die Schmelzkruste bildet.
Soweit es mir bekannt ist, ist es bei irdischen Gesteinen unüblich, dass sich Fliesslinien auf ihnen bilden. Mir ist bekannt, dass durch Erosion Linien/Adern/Zeichnungen/whatever entstehen können, die man leicht mit Fliesslinien verwechseln kann. Die Unterschiede versuche ich zur Zeit zu definieren. So denke ich zb dass Erosionsspuren egal welcher Art sich nicht über Erhebungen/Grate hinweg fortsetzen sollten. (Ich hoffe, dass das halbwegs verständlich formuliert war )
Zu den Lagerungsbedingungen. Es werden Regionen für optimale Lagerungsbedingungen genannt, die durch extreme glänzen und unterschiedlicher nicht sein könnten. Als Koch ist mir das Prinzip des einfrierens geläufig, weshalb ich der Lagerung in der Antarktis nichts entgegen zu setzen habe. In der Wüste sind die Bedingungen jedoch extrem anders. Erosion durch Sand und extreme Temperaturschwankungen sind die wohl stärksten Unterschiede. Zudem kann es unter den richtigen Umständen zur Bildung von Wüstenlack kommen (nur bei Meteoriten?) In Anbetracht dieser Tatsachen sehe ich bei meinem Kenntnisstand keine Gründe, die dagegen sprechen, dass Meteoriten in einem gemäßigtem Klima lange Zeiträume relativ unbeschadet unter der Erde liegen können.
Laut der gängigen Lehrmeinung wurde während der letzten Eiszeit eine Menge Material durch wachsende Gletscher transportiert. Schleswig-Holstein liegt an der Gletschergrenze. Also wurde hier Material verteilt, dass von einer ziemlich großen Grundfläche stammt. Was wiederum eine Erhöhung der Chance auf einen Fund bedeuten müsste. Ein anderer Transportmechanismus ist mir nicht bekannt. (Wobei mir da ein Gedanke kommt: da Meteoriten ja oftmals Magneten anziehen, und die Erde ein Magnetfeld hat, könnte es doch rein theoretisch sein, dass sich Meteoriten dort häufen, wo das Erdmagnetfeld am stärksten ist? ♂️)
Impaktstrukturen entstehen bei einem Impact. Meinem Verständnis nach ist ein Impact etwas anderes als ein Meteoritenfall. Damit Impaktktstrukturen entstehen muss ein relativ großes Objekt quasi ungebremst einschlagen. Die Impaktstrahlen vom Ries sind ein gutes Beispiel dafür. Ich weiß ja nicht, wie die Herrschaften hier zum umstrittenen Chiemseeimpakt stehen, aber zu dem dort gefunden Chiemit gibt es einen peer-review Artikel in ein Fachmagazin. Darin werden die Ergebnisse mehrerer Untersuchungen präsentiert. Da das Material dem Bimsstein sehr ähnlich ist, geht man davon aus, dass der Einschlag in sehr feuchtem Gebiet und die Hitze, die sich hinter der Druckwelle gebildet haben muss, die bestmöglichen Bedingungen für dessen Entstehung gebildet haben. Auch die Bildung von Brekzien mit scharfkantigen Komponenten ist eine Folge eines Impaktes. Bei Brekzien, die durch andere Ursachen entstanden sind, sind die einzelnen Komponenten normalerweise eher abgerundet statt scharfkantig.
Bei einem Fall hingegen findet solch ein mächtiger Impakt nicht statt. Der Meteorit prallt „nur“ mit maximaler Fallgeschwindigkeit auf die Erde auf.
Es kommt ja nun auch vor, dass ein Meteorit in der Luft zerspringt. Wenn dies in gewisser Höhe passiert, dann bildet sich auch an den Bruchstellen eine Schmelzkruste, die nicht so stark ausgeprägt ist wie an der ursprünglichen Außenseite...
Merkmale, die ich an meinen Steinen zu sehen bzw festgestellt zu haben meine, die auf Meteoriten schließen lassen:
- eine glatte Oberfläche ohne scharfe Kanten (was auch auf Geschiebe zutrifft, ich weiß...)
- eine (teilweise nur partiell vorhandene) Schmelzkruste
- Fliesslinien
- Magnetismus
- soweit überprüft eine Dichte, die größer ist als 3,1
Sollten sich bei den geposteten Steinen noch andere Merkmale zeigen, werde ich explizit darauf hinweisen, versteht sich...
Ich hoffe, dass ich deinem Wunsch nach einer halbwegs vernünftigen Begründung entsprechen konnte. Wenn sich darin mal wieder offensichtliche Dummheiten befinden, ist dies meiner Unkenntnis zu schulden.
So, nu ist es Zeit, den Roman zu beenden.
Off-Topic
Aber vorher noch eine kurze Anmerkung:
Ich glaube, dass hier eine allgemein falsche Vorstellung von dem Gedanken des Kreationismus herrscht. Kreationisten glauben nicht, dass die Erde eine Scheibe ist, die den Mittelpunkt des Universums markiert. Genauso wenig glauben sie, dass das Universum nur ein paar tausend Jahre alt ist. Vielmehr vertreten sie die These, dass das Leben auf der Erde deutliche Anzeichen für ein intelligentes Design aufweist. Es gibt viele Anzeichen, die dafür sprechen. Wer sich gerne mit hoher Mathematik befasst kann sich ja mal mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung auseinander setzen. Dann wird er sehen, wie gering die Chance ist, dass ein so perfekt aufeinander abgestimmtes Ökosystem rein zufällig hätte entstehen können.
Der Kritiker steht stets in der Pflicht, die Thesen der Gegenpartei selbst zu überprüfen. Das haben Kreationisten getan und dabei massenhaft Belege gefunden, die die Evolutionstheorie nach Darwin widerlegen. Im Gegensatz dazu wurde von Seite der Evolutionisten nicht ein einziger Beweis erbracht, dass Darwin‘s Theorie richtig ist. Selbst Darwin himself war nicht komplett von seiner Theorie überzeugt. Statt dessen wurden Evolutionisten bereits mehrfach der Fälschung von angeblichen Beweisen überführt... Bis heute ist der berühmte „missing Link“ nicht gefunden worden. Aber gefunden wurde zb Dinosaurier DNS. Dr. Schweizer hieß die gute Frau, glaube ich. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen wurden mehrfach von verschiedenen Laboren bestätigt... aber das würde jetzt zu weit führen und gehört nicht hierher.. es sollte bloß als Anstoß dienen, sich näher mit den Themen auseinander zu setzen.
In diesem Sinne noch allen Lesern einen schönen Abend...