...Dann war es aber auch schon soweit – das Kolloquium wurde eröffnet. Im ersten Vortrag ging es um die „Meteorite Österreichs“ um eine Übersicht über die 8 Meteorite zu geben, welche auf österreichischen Gebiet gefunden wurden (5 beobachtete Fälle und 3 Funde).
Danach sprach Dr. Köberl (Direktor des NHM Wien) über das Thema „Meteorite gestalten unsere Erde“. Wir hörten Details zu verschiedenen Meteoritenkratern und Meteoriteneinschlägen.
Anschließend konnten wir uns bei einem gemeinsamen Mittagessen austauschen, neue Bekanntschaften knüpfen und alte Freundschaften auffrischen.
Gut gestärkt ging es dann mit dem sehr interessanten Vortrag von dem Mauerkirchner Heimatforscher Herbert Brandstetter weiter, welcher zum Thema Mauerkirchen im 18. Jahrhundert sprach. Somit bekamen wir einen Eindruck über den geschichtlichen Hintergrund des Jahrhunderts, indem der Meteoritenfall stattfand (zwischen 3 Erbschaftskriegen und Ereignissen wie ein Erdbeben, Seuchen und Ernteknappheit).
Der Nächste Vortrag wurde auch von einem Herbert gehalten – diesmal Herbert Raab. Auch dieser war äußerst gelungen und interessant und gab einen sehr guten Überblick über die zeitgenössischen verschieden Berichte bzw. Artikel in den darauffolgenden Jahren zu dem Meteoritenfall, sowie über die damaligen Theorien, um was es sich bei dem Ereignis unweit von Mauerkirchen nun wirklich gehandelt hat (ein Stein vom Winde verweht, vom Donner in die Höhe geschleudert... oder doch ein Gestein welches sich in der Luft gebildet hat...), bis dieser dann als Meteorit beschrieben und bestätigt wurde.
Während der darauffolgenden Pause hatten wir die Gelegenheit nochmal die Sonderausstellung näher zu betrachten und Bilder zu machen.
Nach der Pause ging es dem Meteoriten dann an die „Substanz“. Rainer Bartoschewitz gab uns eine Übersicht über die verschiedenen Untersuchungen, welche bereits an dem Mauerkirchen durchgeführt wurden. Dazu präsentierte er auch Ergebnisse seiner Untersuchungen unter anderem der Mineralogie und Petrografie des Meteoriten, sowie dessen chemischer Zusammensetzung. Wieviele Stunden hat Rainer wohl dafür investiert...?
Herr Dr. Ott brachte uns danach, mit einem Vortrag zu der Edelgas-Isotopenmessung, zum Staunen und so konnten wir die vielen interessanten Eindrücke und Informationen in der Pause etwas „verdauen“.
Herbert Raab präsentierte uns daraufhin die weltweite Verteilung von Bruchstücken des Meteoriten. Durch diese Recherchen konnte Herbert aufzeigen, dass noch ca. 2 Drittel des ursprünglich 21,3 kg schweren Meteoriten existieren und 1 Drittel (leider) mit den Jahren in Verlust geraten ist (durch Brände, Krieg, Unruhen, Sammlungsauflösungen, schlampige Dokumentation von Material Weitergabe oder Tausch usw). Es ist schon etwas ganz besonderes nach 250 Jahren und einer Streuung in vielen Verschiedenen Sammlungen, dennoch 2 Drittel der Masse auflisten zu können.
Der letzte Vortrag für diesen Kolloquiumtag im Landesmuseum wurde von Timo Grundmann gehalten, der über die „Expeditionen zum Ursprung der Meteoriten“ sprach und über das Hayabusa & MASCOT Projekt.
Ausklingen ließen wir den Tag dann mit einem gemeinsamen Essen im Klosterhof und waren schon gespannt auf den nächsten Kolloquiumtag...