Hallo Forum
Bin immernoch im Schockzustand wegen dem Höllenfeuer!
Sollte der einzigartige Angra dos Reis-Fall, von dem ohnehin von den ursprünglichen ca. 1.5 kg nur noch rund 150 g (mit gewisser Unsicherheit, eher weniger als 150 g) dokumentiert waren, tatsächlich in einem Safe überlebt haben, dann wäre das schon einige Freudentränen wert.
Hier mal die Auflistung der gewichtigsten Stücke - herunter bis zu einer Stückgrösse von 2 g - gemäss MetBase 7.2:
99g: Rio de Janero, Mus. Nac., gemäss MAPS 35, A185-A187 (2000) aber nur 66.8g
16g: Paris, Mus. d'Hist. Nat.
8.5g: Washington, U.S. Nat. Mus.
7g: Vienna, Naturhist. Mus.
6g: Budapest, Nat. Mus.
5.0g: Chicago, Field Mus. Nat. Hist.
5g: London, Nat. Hist. Mus.
4.1g: New York, Amer. Mus. Nat. Hist.
3.6g: Strasbourg, Min. Mus.
2g: Berlin, Mus. Naturk., Humboldt Univ.
Bei kleineren AdR-Stücken dreht sich das Sammler-Karussell dann recht schnell bis zu Mikrogrössen.
Bendegó, der Riesenklotz (5.3 t) im Eingangsbereich vom Museum ist ein polykristallines IC-Eisen, Og (1.8mm) mit Neumann'schen Linien. Je nach dem wie lange er der Feuersbrunst ausgesetzt war, hat sich strukturell dann einiges geändert. Ab ca. 450°C aufwärts gibt es eine Rekristallisation mit Neukornbildung. Damit wird dann aus einem Og mit Neumann'schen Linien ein mehr oder weniger feinkörniges Gefüge, gänzlich ohne Neumann'sche Linien und nur noch latent erkennbarer Widmanstätten'scher Primärstruktur.
Traurige Grüsse
Allende
PS: Anfangs übernächster Woche schaue ich nochmals die Meteoritenausstellung im Wiener Museum an (eine Stunde Zeit wird mir gegeben - danke liebe Familie
). Bin an dem Tag sowieso dort in Wien. Hoffentlich haben die Wiener etwas mehr für den Brandschutz investiert...