Und der zweite Aspekt ist die schiiiiiiiiiiiiere Masse an Fossilien, der Wanderer findet sie doch überall.
Um den aus den Kulturerbegesetzen resultierenden Verpflichtungen zu entgehen, beschränken sich die meisten fossilienschützenden Länder ja auf Wirbeltierfossilien. Oder nimm die Danekrä-Verordnungen, da ist Kulturgut bzw. Dänischerschaffenes nur das, was nach Kassenlage hergeht. (Eigentlich eine absurde Praxis). Wie soll man die Schwyzer verstehen, Twannberg - was hättmer nur ohne die privaten Helden gemacht - also entweder ist ein Meteorit ein Naturgegenstand von außerordentlichem wiss. Interesse oder er ist es nicht. Daß bei mehreren Exemplaren vom selben Fall die einen von außerordentlichem, die anderen von keinem Interesse sind.... ein Geeiere wird einem da aufgezwungen.
Bei den Fossilien machts die Masse,
guxx beliebter Bodenbelag oder als Fensterbänke ist in Bayern von den 50ern bis 80ern fast standardartig, also nicht nur in Villen und Palästen, sondern auch in den Äquivalenten zum Weaner Gemeindebau Solnhofner "Marmor" verbaut.
Der ist pflegeleicht, unempfindlich und voller Fossilien.
Hättmer einen Heritage Act a la Namibia wo aaaaaaaaaaaaaalle Fossilien Staatseigentum sind, wäre das sehr bedrückend für mich.
Ich könnt ja keine Blumentöpf mehr aufs Fensterbankl stellen, weil die Gefahr bestünde, daß ich durch überlaufendes Gießwasser nationales Kulturerbe beschädigen würde, was unter Strafe steht.
Und! Hörb. Auch muß man bei den Fossilien dann aber Geldmittel für die institutionelle Beackerung bereit stellen. Bei den Meteoriten wird das jedoch in der Regel nicht gemacht.
Ideales Bsp. Meteorite vs. Fossilien:
Die Grube Messel fiel den Senckenbergern auch nicht in den Schoß, noch wurde sie enteignet (obwohl ein größeres wiss. Interesse als an Meteoriten, ein größerer Schauwert und eine größere Popularität bestand).
Sie wurde vom Land für 32 Millionen Deutschmark gekauft (laß es qua Inflation heute Euro sein).
(Nun mit der Summe hätte man in den 2000ern wohl locker die Hälfte neu gefundenen Meteorite aus den Heißwüsten kaufen können und so eine wichtigere Sammlung als alle Antaktischen zusammen..).
Erinnere Dich an "Euromet", der internationale Zusammenschluss von meteoritischen Institutionen, als einer der Hauptbehufe stand die Neuentdeckung von Meteoriten auf dem Tapet. Das war auch zu dieser Zeit. Die hatten, so habens es selber veröffentlicht, ein Ausgangsbudget doppelt so hoch wie der Kaufpreis der Grube Messel.
Keine Kritik, es gelten andere Maßstäbe, aber rein pragmatisch, was hams in einem Jahr gefunden an Meteoriten - Nachfunde bereits Bekanntens, zwei drei Langweiler-Chondrite - in einem Gewicht - also zu meiner aktiven Zeit hätte ihnen jeder Meteoritenhändler gleiche Menge, Sorten, Qualität für 20.000$ frei haus geliefert.
Das zeigt den Unterschied der reinen Machbarkeit, was das Finden und Besitzen von Meteoriten vs. Fossilien angeht.
Ohne Private machts bei Meteoriten halt wenig Fug & Sinn.
Wien ist doch das beste Beispiel, letztlich stamm dort der allergrößte Teil in den Vitrinen und im Depot aus den letzten 200 Jahren aus privater und kommerzieller Hand.
Warum sollte man also das Risiko eingehen, weitere Überfülle und Diversität durch die Einführung von Gesetzen zu gefährden?
Chladni, Du sagst es, der arme Hund war Privatgelehrter ohne Anstellung und mußte bis zu seinem Tode tingeln gehen, der hatte auch kommerzielle Zwänge.
Es heißt immer die Wissenschaftler lebten in Elfenbeintürmen, so das bei den Paläontologen der Fall sein sollte, so lebten einige Meteoritiker dann auf anderen Planeten.
Was die von uns verlangen und sich in die Gesetze schreiben lassen, das gibts nicht mal im Prinzessin-Lillifee-Land.
Der Bäcker soll arbeiten, aber seine Semmeln verschenken, der Metzger soll arbeiten, aber seine Würste verschenken, der Architekt und der Maurer sollen Häuser und Paläste bauen, und dann verschenken.
Das kann man zwei Jahre lang machen, danach gibts aber kein Brot&kein Braten& keine Häuser mehr,
weil alle die das anfertigen können, bankrott und verhungert sind.
Ist es also zuviel verlangt, jenen Protektionisten im Meteoritenfach einmal schonend beizubringen, daß es unter den andern Menschen im richtigen Leben als eine Selbstverständlichkeit gilt, daß gute Arbeit mehr oder weniger, aber immer, bezahlt gehört?
Und ich weiß nicht, wies Euch geht, mir ist noch nie ein kommerzieller Meteoritenhändler oder -finder untergekommen, der gesagt hätte: "Nein, an Museen verkauf ich für kein Geld der Welt!"
In einem modernen westlichen Rechtsstaat reicht ein einfaches "will haben!" staatlicherseits nicht aus, um Privateigentum zu enteignen oder dessen Nutzung zu untersagen. (Die Kanadier hams teuer bezahlen müssen und vor Gericht gelernt).
Die letzten Leibeigenschaften in Europa sind meiner Kenntnis nach in der Zwischenkriegszeit aufgegeben worden. Kommunismus haben wir hinter uns gelassen.
Und das obiges nicht geht, Hörb, das müssen wir beide doch erst recht wissen, stammen wir doch aus Ländern, wo noch zur Großelternzeit der Staat nach Belieben enteignet hat, andere Länder zur Ausplünderung überfallen und bis zum Schluß sogar das Leben enteignet hat, den Lebenden die Haare und den Leichen ihres Mordwahnsinns die Goldzähne,
weswegen wir jeden, der allenernstes heutzutage und hierzulande forderte, willkürlich Meteorite, Brokkoli oder Schnürsenkel zu enteignen,
kopfschüttelnd verlachen müßten.
Mettmann
PS: Ich beginne nun eine Onlinepetition, für die Einführung eines eigenen Unterpunktes in die Anlage zum dt. Umsatzsteuergesetz in dem die SEEGURKE explizit genannt wird.