Autor Thema: Steinmeteorite aus der Tiefe?  (Gelesen 19617 mal)

Offline Mettmann

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #15 am: Juli 15, 2019, 18:12:46 Nachmittag »
Zitat
Das ist graduell unterschiedlich.

Ja bist ned gleich staaaad!!!    :aua:

Ich versuch hier, den Erklärbär zu machen!!!

Ausnahmen sind der Feind jeder Vernunft. Sicher werden auch mal Kälber mit zwei Kepf geboren,
aber eine Kuh hat nunmal nur einen.
Und Du siehst doch hier im Forum immer wieder Irre,
denen man dann lang und breit erklärt, warum ihr deutscher Feldsteinrotz kein Meteorit ist.
Und die dann schließen, ja dann muß es eben ein Mars- oder Mondmeteorit sein.
Dann erklärt man wieder....und dann setzt ihnen einer den Floh ins Ohr,
ja die Brunflo-Mets sind aber 180 Millionen Jahre alt..

hrrrrgngngngn... viel mehr zweiköpfige Kälber wern geboren, als deutsche Mets jemals gefunden worden sein werden.

Oder willst Du dafür verantwortlich sein, daß der Ehrfried von nun an für den Rest seines Lebens auf Abraumhalden herumrutscht,
schließlich seine Famille sich von ihm lossagt, er verelendet und man irgendwann seine vertrockneten Gebeine in einer Kiesgrube findet,
die man in Formaldehyd einlegt und im späteren Meteoritensaal des Senckenbergmuseums zur Schau stellt,
als Warnung und zur Mahnung: So ergeht es allen, die in Deutschland glauben, einen Meteoriten finden zu können...

Also.
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Offline gsac

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #16 am: Juli 15, 2019, 18:29:13 Nachmittag »
Oder willst Du dafür verantwortlich sein, daß der Ehrfried von nun an für den Rest seines Lebens auf Abraumhalden herumrutscht,

Wos iiis?

Der Ehrfried, wie auch der Eckard übrigens, dem ich noch eine (private) Antwort schulde, sind
ihm dem sein Alex gegenüber klare Sympathisanten, gilt auch gegenseitig. Sachjamalnur.

Ansonsten gebe ich Dir recht, wie zu 99.42%. Die restlichen 0.58% verschweigen wir schamhaft.
Zur Liebe gehört auch bissi Streit manchmal. (Aber hier keine Politik, nur Mett.)

Oheim

PS: uuuuuund - die Ausnahme ging doch in die richtige Richtung auch in Bezug auf Deinen
Beitrag. Natürlich verrottet hier alles ziemlich schnell, aber Dinge wie z.B. der Neuschwanstein
halt sogar noch ein wenig schneller! Abraumhalden sind da überhaupt kein Thema.

Offline metnet

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #17 am: Juli 15, 2019, 19:03:27 Nachmittag »
Ich habe auch schon mal darüber nachgedacht, was eigentlich mit den Steinen im Torf passiert. Die ehemaligen, entwässerten Moorgebiete umfassen gerade in Norddeutschland riesige Flächen. Und wenn im Moor/Torf ein Stein liegt (wo er sehr gut konserviert wird), wird der in aller Regel von oben gekommen sein. Wird eine Moorleiche gefunden, gibt es ein gewaltiges Hallo, während ein Stein wohl einfach auf einem Abfallhaufen landet. Manchmal wird Torf auch gemahlen - dann können wir unser Blumen mit Meteoritenerde düngen
 :laughing:

Wenn die Torfarbeiter der vergangenen Generationen um diese Möglichkeit gewusst hätten, wäre womöglich der eine oder andere Fund zustande gekommen.

Jürgen

Offline ironsforever

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #18 am: Juli 15, 2019, 19:26:33 Nachmittag »
Zitat
Und wenn im Moor/Torf ein Stein liegt (wo er sehr gut konserviert wird),

Hallo Jürgen,

woher stammt die Theorie, dass Meteoriten oder Steine im Moor/Torf angeblich sehr gut konserviert werden? :gruebel: Bei Moorleichen stimme ich zu, aber die bestehen im Gegensatz dazu aus organischem Material. Da die meisten Mets eisenhaltig sind, passiert einfach das, was allgemein mit Eisen im Wasser passiert: Es rostet, um so mehr, wenn der Boden ein moortypisches saures Milieu aufweist. Ergo wirst im Torf eher keine Meteoriten finden.

Gruß
Andi

Offline Mettmann

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #19 am: Juli 15, 2019, 19:46:55 Nachmittag »
Von dem Torfstecherzufallsfund Benthullen.
Allerdings soll der Stein nicht allzulang zuvor dort hineingefallen sein,
denn der Finder hatte noch die Einschlagsspuren gesehen.
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Offline metnet

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #20 am: Juli 15, 2019, 19:52:51 Nachmittag »
Zitat
Und wenn im Moor/Torf ein Stein liegt (wo er sehr gut konserviert wird),

Hallo Jürgen,

woher stammt die Theorie, dass Meteoriten oder Steine im Moor/Torf angeblich sehr gut konserviert werden? :gruebel: Bei Moorleichen stimme ich zu, aber die bestehen im Gegensatz dazu aus organischem Material. Da die meisten Mets eisenhaltig sind, passiert einfach das, was allgemein mit Eisen im Wasser passiert: Es rostet, um so mehr, wenn der Boden ein moortypisches saures Milieu aufweist. Ergo wirst im Torf eher keine Meteoriten finden.

Gruß
Andi

Hallo Andi,
ja, tatsächlich hat mich Benthullen inspieriert. Ausgehend davon hatte ich spekuliert, dass der sehr geringe Sauerstoffgehalt das Rosten verhindern würde. Die Idee war, dass ein Meteorit vermutlich tief ins weiche Moor eindringt, bis in die unterste Schwarztorfschicht. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie viel Sauerstoff dort unten noch vorhanden ist, weil ich dazu keine konkreten Zahlen gefunden habe. Dass man im Moor, wie ich recherchiert habe, keine menschlichen Artefakte aus Eisen findet, ist allerdings kein Argument, weil die meisten Moore vor der Eisenzeit entstanden sind.

Viele Grüße
Jürgen

Offline Mettmann

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #21 am: Juli 15, 2019, 19:58:54 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

Im Rahmen der mögl Genauigkeit und das Paper find ich nimmer:
Benthullen ist allermaximaaaal 50 Jahre vor seinem Auffinden ins Moor geplumpst.
Deswegen sieht er auch noch aus wie eine Zwo Plus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Benthullen_(Meteorit)#/media/Datei:Meteorit-Benthullen.JPG

Wie gesagt, der Finder hat et Loch ja noch gesehen. Zwo Meter tief war er eingedrungen.

Daher als Indiz für die Moorkonservierungsthese ungeeignet.
 :nixweiss:
Kannjanyschtdafüa.



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Offline metnet

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #22 am: Juli 15, 2019, 20:13:26 Nachmittag »
Hallo Jürgen,

Im Rahmen der mögl Genauigkeit und das Paper find ich nimmer:
Benthullen ist allermaximaaaal 50 Jahre vor seinem Auffinden ins Moor geplumpst.
Deswegen sieht er auch noch aus wie eine Zwo Plus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Benthullen_(Meteorit)#/media/Datei:Meteorit-Benthullen.JPG

Wie gesagt, der Finder hat et Loch ja noch gesehen. Zwo Meter tief war er eingedrungen.

Daher als Indiz für die Moorkonservierungsthese ungeeignet.
 :nixweiss:
Kannjanyschtdafüa.

Okay, sicherlich kein Beweis für die These, das stimmt. Laut Wikipedia-Artikel lag er maximal 120 Jahre in der Erde. Das angeführte Zitat dort ist allerdings etwas irreführend: "...dass der Landwirt beim Torfstechen durch eine Spur aufmerksam wurde, die die Schichten des Moores vollständig durchdrungen hatte". Diese "Spur" war mit Sicherheit kein übliches Loch, sondern wohl eher eine strukturelle, im vertikalen Schnitt sichtbare Veränderung. Ich kann mir nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen ein richtiges, von außen sichtbares Loch Jahrzehnte erhalten bleiben sollte.

Jürgen

Offline Mettmann

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #23 am: Juli 15, 2019, 20:19:05 Nachmittag »
Ich glaub die Bestimmung eines terrestrischen Höchstalters konnte damals nicht vorgenommen werden
und ist modern. Also im Sinne von, der ist heute 120 Jahre alt.

Aber gibt genügen Will-alle-deutsche-Meteoriten-haben-Sammler hier im Forum,
die uns bei der Frage bitte weiterhelfen würden.

 :winke:
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Offline stollentroll

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #24 am: Juli 15, 2019, 21:10:52 Nachmittag »
Es gibt eine nicht publizierte 39Sr-Analyse, nach der das terrestrische Alter unter 200 Jahren liegt (nach Gehler & Reich, 2015), ansonsten gibt es in der Literatur noch verschiedene Angaben, ohne dass dazu aber konkrete Untersuchungen genannt werden.

der Stollentroll
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Offline Muschgard

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #25 am: Juli 15, 2019, 21:14:37 Nachmittag »
Was Funde in der Kohle angeht, gab es da nicht die mysteriöse Geschichte mit dem Salzburger Eisenwürfel?
Das Stück soll ja wieder aufgetaucht sein...

Grüße,
Michael

Offline metnet

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #26 am: Juli 15, 2019, 21:24:34 Nachmittag »
Was Funde in der Kohle angeht, gab es da nicht die mysteriöse Geschichte mit dem Salzburger Eisenwürfel?
Das Stück soll ja wieder aufgetaucht sein...

Grüße,
Michael

Auf jeden Fall ist das Stück nicht vom Himmel ins Kohleflöz gestürzt, sondern wurde von Menschen beim Bergbau genutzt.
@ Benthullen: Der Meteorit scheint ja kaum verwittert zu sein, obwohl er doch geraume Zeit im Moor lag. Okay, der ist L6, also wenig Eisen, aber vielleicht gibt es doch Konstellationen, unter denen sich Mets im Torf wohlfühlen? Bei Wikipedia steht ja "am Boden eines Hochmoores" - also am Ort des potenziell geringsten Sauerstoffgehalts.

Viele Grüße
Jürgen

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #27 am: Juli 15, 2019, 22:19:50 Nachmittag »
Hiho stollentroll und Jürgen,

mal schnell gesucht,
Wasson erwähnt 2012 ein mündliches 39Ar-Alter.
Die älteste Publikation zum terrestrischen Alter von Benthullen, die ich finden kann,
wäre diese hier von Schaeffer von 1972 (worauf sich Wasson wohl bezieht):

https://www.osti.gov/servlets/purl/4455224

Wo er auf vorläufige 75 Jahre kommt (was wiederum zu den heutigen Angaben in allerlei Artikeln von 120 Jahren passen tadert).

Aber egal,
es ging ja um die Frage, ob sich im Torf die Meteorite als Moorleichen über Tausende und Äonen von Jahren besonders gut konservierten,
und da ist Benthullen, ob 50 Jahr hin oder her, ein viel zu Junger Hupfer, um etwas beitragen zu können.

Bescht
Martin
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Offline Met1998

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #28 am: Januar 19, 2020, 14:25:18 Nachmittag »
Zwei neue Links zum Thema:  :danke:

Ohne Erfolgsaussichten und meine Wertung!, ist jetzt im Forum das zu finden:

https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=12624.msg150644#msg150644
und
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=12624.msg150632#msg150632

Da steht dann auch, wieso sie so schwer/selten im Geschiebe zu finden sind!

(1940 Niederfinow, bzw. 2005 Canada! :wow:)

Gruß Ehrfried
« Letzte Änderung: Januar 22, 2020, 14:55:14 Nachmittag von karmaka »
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

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Re: Steinmeteorite aus der Tiefe?
« Antwort #29 am: Februar 11, 2020, 10:47:18 Vormittag »
Fazit 1: Weltweite Meteoriten-Funde im Geschiebe sehr selten!:

Funde nach der letzten Eiszeit sind aber durchaus möglich!:
2018 Schweden (Muonionalusta), 2 bis 9 m Tiefe, Eisenmeteorite, Alter ca. 800.000 Jahre
2005 Canada, (Ost-Manitoba), auf Kiesbänken, Eisenmeteorite, (Älter als 12.000 Jahre)
1940 Deutschland (Niederfinow) 6 bis 8 m Tiefe, Eisenmeteorit, (Alter?)

Mein Fazit nach über 2 Jahren: Steinmeteorite aus der Tiefe? - Meteorite im Geschiebe?
Nach Recherchen im Lausitzer Bergbaugebiet und Infos von: Findlingsparks, LAUBAG, LEAG, LMBV, Betriebszeitung, mehrere alte Tagebauleiter.
Und hier:
http://www.cottbus.de/abfrage/video/index.pl?id=9580a460-601d-4c11-8d8e-c2d72925e672
Der Mensch hat die Fähigkeit zur Vorahnung und er reift mit Geduld, wie Whisky, Käse und Wein!

 

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