Vielen Dank für Euer positives Feedback.
Ja, das Ergebnis der ungeätzten Probe erstaunt auch mich selber in der Deutlichkeit.
Metallographie heisst in diesem Fall nicht einfach Handschleifen und gut ist es. Die Ergebnisse stehen und fallen natürlich mit dem zur Präparation eingesetzten Equipment, aber auch mit der Erfahrung und dem handwerklichem Geschick.
Aber egal welches einfache Hilfsmittel oder welche Top-Laborausrüstung verwendet wird, es kommt immer auf die Zielsetzung drauf an. Möchte man nur einfach ein wenig Struktur sehen, dann reicht sicher ein Glattschleifen mit Schleifpapier oder Schleifleinen vom Baumarkt. Makroätzungen die "schön" sein sollen erfordern dann aber schon eine gut ausgewählte Schleifpapier Körnungsreihe. Nach dem Schneideprozess mit 80er, 150er, 360er bis 600er Schleifpapier zu schleifen reicht in den meisten Fällen schon für ein "schönes" Ergebnis aus. Wichtig ist immer eine Zwischenreinigung der zu schleifenden Probe beim Wechsel von einer gröberen Körnung auf eine feinere Körnung, damit sich einzelne abrasiv wirkende gröbere Körner, die eventuell noch an der Probe haften, nicht beim Feinschleifen eine unbeabsichtigte tiefe Riefe in die Schlifffläche hineinziehen. Die tiefen Riefen sind sehr ärgerlich und später kaum mehr heraus zu polieren. Beim VM Iron Nodule fing/fängt der Spass dann erst ab 600er Körnung zu noch viel feineren Körnungen an...
Ich darf allerdings zu meiner Schande gestehen, dass ich bei Proben "wo es wirklich drauf ankommt" von meinem Arbeitskeller auf ein befreundetes Labor und deren professionelles Equipment ausweichen darf, dort allerdings die Arbeitsschritte dann mehrheitlich selber ausführen kann/darf. Das gilt natürlich nicht für die Benutzung des CT oder einer REM/Mikrosondenuntersuchung.
Anbei noch ein Bild eines silikatreichen Bereiches, ebenfalls ungeätzt, 50-fache Vergrösserung.
Wünsche allen handwerklich begabten Met-Kollegen auch weiterhin viel Freude bei den eigenen Schleif- und Polier- und Ätzarbeiten. Zur Verwendung von Ätzmitteln kann ich – wie auch schon an anderer Stelle hier im Forum beigetragen – nur zur Vorsicht für Haut, Augen und Kleidung und zur fachgerechten Entsorgung der gebrauchten Ätzlösungen raten.
Gruss, Allende