Vielen Dank für die freundlichen Reaktionen
Nur wer so eine Reise irgendwo hin zum Meteoritensuchen selber schon gemacht/mitgemacht hat, kann am ehesten abschätzen was es VOR der Reise alles an VORbereitung braucht. Die Vorbereitung heisst nicht nur den Koffer zu packen, Magnet und Reisezahnbürsteli mitnehmen und los geht es. Rückblickend bin ich nicht sicher ob es die sechste oder siebte gemeinsame Meteoritensuchreise war, die JaH073 und ich zusammen unternommen hatten. Auch als kleines Team ist man von der Teamleistung abhängig und muss sich aufeinander verlassen können und in gleicher Richtung am Seil ziehen. Dann macht es Spass und Freude und dann ist/wird eine Reise auch erfolgreich, auch wenn die Fundausbeute wie dieses Mal fast nur aus kleinen Stücken besteht.
Noch ein paar Worte zum Erhaltungszustand von Vaca Muerta Fundstücken:
Ich kenne seit vielen Jahren fast nur VM Stücke mit starker äusserlicher Verwitterung, mit Rissen durchzogen, teils sogar mit grünlichen Ni-reichen Oxiden an der Aussenseite behaftet. Die kleinen Reststücke die JaH073 und ich aus den alten und leergeräumten Einschlagslöchern herausgefischt hatten, zeigen jedoch mehrheitlich ein recht frisches Inneres. Die Limonitisierung, also die Umwandlung von Metall in Oxid ist weniger fortgeschritten als von mir erwartet und als es bei z.B. meinem mittelgrossen Blocksample (Fund vor 1991) der Fall ist. Ich vermute, dass grössere Stücke (>500g) die Temperatur-/Feuchtigkeitslastwechsel über längere Zeiten weniger gut überstehen und stärker korrodieren, als es kleine Abbruchstücke von den grösseren Massen tun, die Bodenfeuchtigkeit weniger gut halten können.
Extrem spannend fand ich auch die Tatsache, zu finden, dass die kleinen pfefferkorn- bis erbsengrossen Iron Nodules in den kleinen Fundstücken oder als separate kleine Einzelstücke überproportional häufig in den zurückgelassenen Reststücken der Einschlagslöcher zu finden sind. Von den kleinen 1g bis 2g Metal Nodules hab ich mittels Magneten knapp 20 Stücklis (!) in der 1 kg Menge von mitgebrachten Kleinstücken gefunden und teilweise schon poliert und angeätzt. Die grösseren 2g bis 4g schweren eisenreichen Stücke sind hingegen viel seltener = nur 4 Stücke hab ich innerhalb des einen kg mitgebrachter Kleinstücke gefunden. Ich plane noch weitere der kleinen metallreichen Stücke anschleifpolieren und anätzen, sofern es mir aufgrund der Kleinheit der Stücklis überhaupt gelingt und werde die Ergebnisse gerne hier vorstellen. Auch kleine Fundstücke können wahre Schönheiten darstellen, es müssen nicht immer schwere kg Stücke sein.
Gruss, Allende