Andi, vielen Dank für deine sehr offene Antwort. Es wäre in der Tat schade, so einen großen zu beschädigen. Ich wollte es nicht komplett neu schleifen, sondern nur, wenn überhaupt nötig, noch einmal nachpolieren. Den Tipp, die ungeschliffenen Seiten so zu lassen finde ich gut und werde ich auch befolgen. Hat eben was von "wie direkt gefunden".
Allerdings muss ich sagen, dass mich das Unterfangen der Ätzung sehr reizt und ich mir fest vorgenommen habe, es selbst durchzuziehen - allerdings mit möglichst optimaler Vorbereitung und Recherche. Ich finde diese Quelle auch sehr gut:
http://www.nuggetshooter.ipbhost.com/index.php?showtopic=7933Derzeit ist folgendes mein Plan:
Besorgungen:
- feinstmögliche Schleifpaste
- säurebeständige Schutzkleidung, Handschuhe und Brille
- "Assistent" (ebenfalls mit Schutzausrüstung) falls zwei Hände mal zu wenig sind
- reinen Alkohol
- ENTWEDER Salpetersäure und 2 Pipetten ODER Eisen-III-chlorid (siehe näheres bitte unten)
- Ein Glasgefäß und ein großer Blumenuntertopf mit Glasur
- Diverse Pinsel in unterschiedlichen Breiten (diese sollten säurebeständig sein)
- 2 kleine Wannen
- ATF Getriebeöl
- einen guten Schnaps
Plan (chronologisch):
- Schutzkleidung anziehen (gleich Anfangs, damit später Zeit gespart wird)
- Meteoriten auf einem großen Blumenuntertopf mit Glasur positionieren
- geschliffene Fläche mit möglichst feiner Schleifpaste nachschleifen
- Schleiffläche mehrfach gründlich mit reinem Alkohol reinigen
jetzt ENTWEDER:
- 95 Teile Alkohol mit einer Pipette in ein Glasgefäß geben und dann 7 Teile Salpetersäure mit einer anderen Pipette hinzufügen und das ganzen verrühren (ich hätte mal mit 7prozentiger angefangen, da ich schon kräftige Ergebnisse möchte)
- die Mischung mit einem Pinsel immer wieder gleichmäßig über die Oberfläche streichen und darauf achetn, dass jede Stelle gleich viel abbekommt
ODER:
- Eisen-III-chlorid mit einem Pinsel immer wieder gleichmäßig über die Oberfläche streichen und darauf achten, dass jede Stelle gleich viel abbekommt
- den fertig geätzen Meteoriten in eine kleine Wanne voller reinem Alk. tauchen, mehrfach wenden und herausnehmen; dann in einer weiterre Wanne wiederholen, damit auch ja die letzten Säurereste weg sind
- mit einem Handtuch abtrocknen
- in den auf 120 Grad vorgeheizten Backofen geben und dort ca. 30 Minuten trocknen lassen
- die geätzte Fläche mit ATF Getriebeöl per Pinsel dünn einstreichen
- mit dem Assistenten auf die erfolgreiche Aktion anstoßen (mit dem guten Schnaps). Oder frusttrinken. Sofern wir noch leben. :)
Es gibt wohl nicht DIE Methode und jeder empfiehl ein bisschen was anderes...
Folgende Fragen hätte ich noch:
- Macht es Sinn, wie derzeit geplant die Fläche noch einmal nachzupolieren oder ist das zu wenig oder sogar unnötig?
- Falls es Sinn macht: Gibt es Alternativen zur Schleifpaste, wenn ja, welche?
- Falls Schleifpaste verwendet wird: Sollte sie feinstöglich sein oder welchen Grad sollte sie haben?
- Was würdet ihr empfehlen: Salpetersäure oder Eisen-III-Chlorid (ich befürchte, das letzteres vielleicht etwas zu viel des Guten wäre)
- Sind spezielle Pinsel vonnöten, die nicht von der Säure bzw. dem Ätzmittel aufgelöst werden?
- Verändert es die Schleiffläche, wenn der Meteorit bei 120 Grad in den Backofen kommt? Das dürfte doch bei dieser Temp. nichts machen, oder?
- Wie lange sollte man ihn drinlassen? Wäre eine halbe Stunde ok?
- Verändert ein anschließendes Alkoholbad die Widmannstätten-Pattern oder die Oberfläche im ungeschliffenen Bereich?
- Ist eurer Erfahrung nach ATF-Getriebeöl gut zur Stabilisierung geeignet
- Ist es schlimm, wennn man mit dem Öl nur die Schlifffläche behandelt, da die anderen Oberflachen dann vielleicht rosten ö.a.?
- Muss man das mit dem ATF Getriebeöl öfters wiederholen?
- Habe ich irgendetwas vergessen, gibt es Fragen, Gegenvorschläge, Warnungen?
Ich wäre sehr dankbar für eure Hilfe!