Des Weiteren hat, wenn mich meine Augen nicht täuschen, das Forum seit einigen Stunden ein neues Mitglied: Herrn Matthias Moehl. Willkommen Herr Moehl, es ist schön, dass Sie nun bei uns sind und hier mitlesen können. Evtl. mögen Sie uns ja mal die Umstände, welche zum Auffinden des vermeintlichen HH-Meteoriten geführt haben aus ihrer Sicht schildern - bisher kennen wir ja nur die Perspektive von Marc.
Guten Tag, allerseits. Das mache ich gerne. Vielen Dank an Andreas Gren, der mich gestern angerufen und über die Diskussion hier im Forum informiert hat. Dass in einigen Posts mehr oder weniger subtil unterstellt wird, ich hätte das ganze ausgeheckt, finde ich ziemlich absurd.
Aber der Reihe nach: Am 28.09.2014 bemerkte ich einen massiven Schaden an einem Glasdach auf meinem Balkon im obersten Stockwerk des Hauses Mittelweg 41a. Die obere der beiden ca. 1cm dicken Scheiben war komplett gesprungen, ein Abdruck ist noch immer klar erkennbar. Hier musste also etwas mit vergleichsweise großem Impuls aufgeprallt sein. Da es keine umliegenden höheren Gebäude gibt, das Dach frei nicht zugänglich ist und der 4. Stock durch einen Steinwurf von unten kaum erreichbar scheint, kam aus meiner Sicht vor allem etwas von oben in Betracht, wie beispielsweise ein Teil von einem Flugzeug oder auch ein Meteorit. Letzteres hielt ich für nicht sehr wahrscheinlich und habe es daher zunächst auch nicht weiter verfolgt.
Nachdem Herr Wiekhorst am 14.10.2015 in der monatlichen Vortragsreihe bei Mensa zum Thema Meteoriten referierte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, einem ausgewiesenen Experten den Fall vorzutragen. Da ich Herrn Wiekhorst aufgrund seiner E-Mail-Adresse marcwiekhorst@hamburger-sternwarte.org für einen Mitarbeiter der Hamburger Sternwarte hielt, glaubte ich mich in guten Händen und bot einen Besichtigungstermin in meiner Wohnung an. Herr Wiekhorst besuchte mich am 26.10.2015 und hielt nach Begutachtung des Schadens die Meteoriten-Theorie für realistisch. Er begann sofort mit der Suche auf dem Balkon und später gemeinsam mit mir unten an der Straße im Vorgarten. Diese ca. 45-minütige Suche blieb ohne Erfolg. Am 03.11. informierte er mich, dass er die Suche inzwischen allein fortgesetzt und nach ca. 30 Minuten "etwas sehr Interessantes" (Zitat) gefunden habe, das noch untersucht werden müsse. Er wollte mich über den weiteren Verlauf informieren.
Sehr überrascht war ich daher, dass am 05.11. mittags ein Kamerateam von Hamburg 1 vor meinem Haus stand, das gerade ein Interview mit Herrn Wiekhorst drehte. Noch überraschter war ich, als mir Herr Wiekhorst mitteilte, dass bereits am Vortag ein großer Bericht in der Bild gestanden habe. Über die inzwischen bestätigte Echtheit des Fundes und die beiden Medienberichte, die Herr Wiekhorst veranlasst hatte, war ich nicht informiert und ich kenne auch die beteiligten Journalisten nicht, weder bei Hamburg 1 noch bei Bild. Auch über die erneute Wendung des Falles am vergangenen Wochenende, nämlich die Identifikation als Tscheljabinsk-Meteorit, teilte mir Herr Wiekhorst nichts mit. Das erfuhr ich, wie gesagt, am Montag, 09.11, von Andreas Gren.
Herr Wiekhorst hat mich inzwischen per E-Mail gebeten, bei der Suche nach einem fiktiven Mensa-Mitglied zu helfen, das uns ja beide hereingelegt haben könnte. Lieber Herr Wiekhorst: Dieser Fall beschädigt die Glaubwürdigkeit einer ganzen Community. Jetzt noch mit durchsichtigen Ablenkungsmanövern den Verdacht auf einen Hochbegabten-Verein zu lenken, verursacht dort weiteren Schaden. Gerade lief im Radio "such a shame", wie passend. Nach Lage der Dinge kann hier nur einer Licht ins Dunkel bringen und der heißt Mark Wiekhorst. An einem weiteren Treffen habe ich kein Interesse. Mir reicht es schon, wenn Sie hier sehr bald für volle Aufklärung sorgen.