Bernd (Thin Section) hat mir noch einen historischen Schatz zur Vorstellung übrig gelassen.
Name: Estherville
F.O.: Emmet County, Iowa, U.S.A.
Klasse: Stein-Eisen, Mesosiderit, MES-A3/4, S1, Fa 13-33
Fall: 10. Mai 1879
Gesamtgewicht: Ca. 320 kg (Schauer). Die grössten Stücke wogen 437 lbs und 151 lbs (ca. 199 kg und ca. 69 kg)
Früher hatte ich schon einmal ein paar Erklärungen über Mesosiderite kurz zusammengefasst. Hier nochmals die Zusammenfassung:
Mesosiderite lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen aufteilen, und zwar in die
· Plagioklas- und Tridymit-reiche Subgroup A
und die
· Orthopyroxen-reiche Subgroup B
Das es auch noch eine Subgroup C (Beispiel: die Oman-Mesos) gibt, will ich jetzt ausser acht lassen.
Vereinfacht ausgedrückt sind die Subgroups definiert durch ihre Metallzusammensetzung. In Subgroup A sind die Gehalte von Au, As, Ni und Cu generell höher und W niedriger als in Subgroup B.
Widmannstätten’sche Figuren kenne ich auch nur aus Stücken der Subgroup A.
Ein paar typische Mesos der Subgroup A:
· Mount Padbury, MES-A1
· Vaca Muerta, MES-A1
· Estherville, MES-A3
· Morristown, MES-A3
Ein paar typische Mesos der Subgroup B:
· Bondoc, MES-B4
· Budulan, MES-B4
· Mincy, MES-B4
Vom Estherville-Mesosideriten sind seit gut 10 Jahren herrliche Scheiben und Teilscheiben auf dem Markt. Das ist gleichbedeutend, dass die grosse Hauptmasse, oder die grossen Massen – ähnlich wie bei Imilac – wohl unwiederbringlich zerschnitten wurden…
Grobe Metalleinschlüsse in hell graubraungrüner Silikatmatrix. Es gibt wohl keinen anderen Meso, der auch nur annähernd eine so „grobe“ Struktur zeigt. Die geätzte Struktur der Metalleinschlüsse zeigt die sehr schön definierte Widmannstätten-Struktur in der Ausbildung von ungefähr 1 mm breiten Kamazitbalken = Om. Eshterville-Stücke sind sicher auch hier bei anderen Forum-Mitgliedern in allerlei Grössen gut verteilt.
Hier ein Bild meiner grossen Estherville-Teilscheibe und ein Bild eine kleinen angeätzten 12.9 g Erstherville-Platte.